Entschuldung |
14.07.2022 17:55:00
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Telekom-Aktie letztlich trotzdem klar schwächer: Milliarden-Erlös mit Verkauf von Funkmasten-Mehrheit
Die Bewertung entspricht dem 27-fachen des bereinigtes EBITDA AL 2021 (pro forma). Digitalbridge und Brookfield bringen Expertise im Funkturmgeschäft und Kapital mit, um die strategischen Pläne von GD Towers weiterzuentwickeln und zu beschleunigen und somit die Wertschöpfung zu steigern, wie der DAX-Konzern mitteilte. Die Vereinbarung erlaube es, die Netzführerschaft in Deutschland auszubauen und über den 49-Prozent-Anteil der Telekom von weiteren Wertzuwächsen im Funkturmgeschäft zu profitieren.
Brookfield ist ein globaler Infrastrukturinvestor mit rund 200.000 Funktürmen und Dachstandorten weltweit.
Der spanische Mobilfunkinfrastruktur-Betreiber Cellnex war nach eigenem Bekunden aus den Verhandlungen mit der Telekom ausgestiegen. Ein Konsortium aus KKR, Stonepeak Infrastructure Partners und Global Infrastructure Partners (GIP), das einem Bericht des Handelsblatts zufolge zunächst als einzig verbliebener Bieter galt, ging damit ebenfalls leer aus. Laut dem Handelsblatt soll auch die Vodafone-Tochter Vantage Towers ursprünglich interessiert gewesen sein. Nicht zuletzt wegen der schwierigen kartellrechtlichen Situation seien ihr jedoch kaum Chancen eingeräumt worden.
GD Towers zählt 800 Mitarbeiter und 40.000 Standorte in Deutschland und Österreich und wurde von Branchenkennern zuletzt auf rund 18 Milliarden Euro taxiert. Das Unternehmen erzielte 2021 einen pro forma Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Das bereinigte pro forma EBITDA AL belief sich 2021 auf 640 Millionen Euro. Das aktuelle Führungsteam von GD Towers mit Bruno Jacobfeuerborn (CEO) und Thomas Ried (CFO) wird das Geschäft nach Abschluss der Transaktion weiterhin führen.
Die Deutsche Telekom sicherte sich das Recht, die Kontrolle über GD Towers in der Zukunft zurückzuerlangen und das Unternehmen wieder zu konsolidieren.
Die Transaktion soll die Finanzverschuldung der Deutsche Telekom um 10,7 Milliarden Euro und Netto-Finanzverbindlichkeiten inklusive Leasing um 6,5 Milliarden Euro reduzieren. Den zusätzlichen Spielraum will die Telekom vor allem dazu nutzen, den Konzern zu entschulden und den Weg in Richtung der angestrebten 50,1 Prozent an T-Mobile US zu beschleunigen.
Die Transaktion steht unter den üblichen regulatorischen Vorbehalten. Der Abschluss wird gegen Ende 2022 erwartet.
Auf XETRA zeigte sich die Telekom-Aktie zum Handelsende bei 18,76 Euro und damit 2,23 Prozent tiefer. Bernstein-Research-Analyst Stan Noel merkte in einer ersten Reaktion an, die Bewertung liege etwas unter den von ihm erwarteten 18 bis 19 Milliarden Euro und etwas deutlicher unter den oft in Medien genannten 20 Milliarden Euro. Das liege aber unter anderem daran, dass die Deutsche Telekom den operativen Gewinn der Sparte zuletzt neu bewertet habe, merkte JPMorgan-Experte Akhil Dattani an.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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