Telecom Italia hinkt den Konkurrenten mit schwachem Jahr hinterher

MAILAND (dpa-AFX) - Der größte italienische Telefonkonzern Telecom Italia schrumpft wegen der Wirtschaftsflaute in der Heimat weiter deutlich. Im abgelaufenen Jahr sackte der Umsatz um knapp 8 Prozent auf 21,57 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Freitag in Mailand laut vorläufigen Zahlen mitteilte. Bei den Gewinnen ging es im gleichen Tempo abwärts: Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verdiente der Konzern mit 8,79 Milliarden Euro knapp 8 Prozent weniger.

Der Konzern sieht aber im Geschäft mit Privatkunden in Italien mittlerweile Silberstreifen am Horizont, das Umsatzminus sei von Quartal zu Quartal weniger schlimm ausgefallen. Doch auch in den letzten drei Monaten des Jahres lag der Rückgang im Jahresvergleich noch bei mehr als 5 Prozent.

Die großen europäischen Rivalen stehen mittlerweile wieder an der Schwelle zu Umsatzwachstum aus eigener Kraft. Bei Telecom Italia betrug das Minus ohne Zu- und Verkäufe sowie Wechselkurseffekte im Gesamtjahr dagegen noch mehr als 5 Prozent. Selbst im begehrten Wachstumsmarkt Brasilien erlösten die Mailänder mit ihrem dortigen Mobilfunker Tim Brasil weniger. Die Abwertung des brasilianischen Real belastete zusätzlich.

Konzernchef Marco Patuano bemüht sich, durch Verkäufe die Schuldenlast des Konzerns zu senken. Bei den Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's hat das Unternehmen den Status eines spekulativen Investments - umgangssprachlich auch "Ramsch" genannt. Die Bargeldkasse sei aber gut gefüllt, hieß es am Freitag. Die Zahlungsverpflichtungen der kommenden 24 Monate seien gedeckt./men/fri/stb