03.09.2025 11:57:00

Teilzeit - vida dreht den Spieß um: Von Arbeitgebern forciert

In der laufenden Diskussion über Teilzeit ist es besonders die Wirtschaft, die auf mehr Vollzeitjobs drängt. Nun dreht die Gewerkschaft vida den Spieß um und nimmt die Arbeitgeber in die Pflicht. Insbesondere im Tourismus seien Hoteliers und Wirte säumig. "Arbeitgeber drängen Beschäftigte von Vollzeit in die Teilzeit, weil die Sommersaison zu Ende geht", kritisiert vida-Bereichsvorsitzende Eva Eberhart.

Sie betonte am Mittwoch in einer Aussendung: "Viele Frauen wollen Vollzeit arbeiten, aber die Arbeitgeber verhindern das systematisch, weil Teilzeit für sie flexibler und billiger ist." Zahlen der Statistik Austria würden dies bestätigen. Demnach lag die Teilzeitquote im Tourismus 2023 bei 39,2 Prozent, deutlich über dem Branchendurchschnitt von 31,6 Prozent. Besonders auffällig sei, dass auch Männer im Tourismus überdurchschnittlich oft Teilzeit arbeiten: 24,8 Prozent im Vergleich zu 12,9 Prozent in der Gesamtwirtschaft.

Missachtung des Kollektivvertrages

Hinzu käme, dass viele Arbeitgeber den Kollektivvertrag ignorieren würden. "Wer regelmäßig 20 Prozent mehr arbeitet als vereinbart, hat Anspruch auf eine Stundenaufstockung. Doch dieser Rechtsanspruch wird in vielen Betrieben systematisch unterlaufen", kritisiert Eberhart. Ihr Fazit: "Es ist respektlos, Menschen, die im Sommer für volle Restaurants und Hotels sorgen, im Herbst zu reduzieren und gleichzeitig als arbeitsscheu darzustellen."

Eine Hilfskraft ohne Berufserfahrung bekommt in der Wiener Hotellerie und Gastronomie 2.026 Euro brutto im Monat. Mit abgeschlossener Lehrausbildung sind es 2.263 Euro brutto. Im ersten Lehrjahr gibt es 1.050 Euro.

stf/bel

ISIN WEB http://www.vida.at

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