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Jetzt ist es amtlich 09.09.2015 14:50:00

Teak Holz bringt Insolvenzantrag ein

Das Unternehmen hatte darauf gesetzt, dass in Costa Rica Teakholzbäume angepflanzt werden und aus deren Wachstum die Investitionskosten gedeckt und Gewinne gemacht werden. 2014 stellte sich aber heraus, dass es weniger Bäume gab als angenommen.

Die Inventur 2014 ergab, dass seit 2006 einerseits eine geringere Fläche bepflanzt, andererseits die Bestandsdichte geringer als in den Bilanzen angeführt war. Nun sitzt THI auf einem Schuldenberg von über 30 Millionen Euro. Ende August konnte das börsennotierte Unternehmen eine fällige Wandelschuldverschreibung aus dem Jahr 2010 nicht bedienen. Seit Sonntag stand die Insolvenz im Raum.

Die Teak Holz hatte nach einer Zählung 2014 auf einer der Plantagen, der "Finca Una", nur 80.000 statt wie bis dahin angenommen 226.000 Bäume. Diese Erkenntnis führte dazu, dass das Eigenkapital die Hälfte des Grundkapitals unterschritten hatte, präzisierte die Creditreform am Mittwoch die Gründe für die heute angemeldete Insolvenz des Unternehmens.

Zwar versuchte das Unternehmen mit seinen Gläubigern bis August 2015 eine geordnete Liquidation abzuwickeln, doch konnte Ende August eine Wandelanleihe mit dem Nennwert von 15,6 Mio. Euro nicht bedient werden. Dadurch wurde die Zahlungsunfähigkeit ausgelöst. Die Wandelanleihe hatte aus 312 Teilschuldverschreibungen im Wert von je 50.000 Euro bestanden, wobei jede Tranche zum Bezug von 10.000 Aktien der Teak Holz International AG berechtigt hätte.

Das Unternehmen soll ohne Eigenverwaltung fortgeführt werden und bietet den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren.

Laut Creditreform würden bei einer Zerschlagung des Unternehmens Aktiva von nur 4.689 Euro Passiva von 20,5 Mio. Euro gegenüberstehen. In diesem Fall gäbe es keine Quote für die Gläubiger. Bei einer geordneten Liquidation käme man auf Aktiva von 1,3 Mio. Euro, was immerhin eine Quote von sechs Prozent ergäbe. Nach Buchwerten berechnet gibt es sogar Aktiva von 8,3 Mio. Euro bei Passiva von 28,9 Mio. Euro.

Von der Insolvenz sind ein Dienstnehmer und 60 Gläubiger plus Anleihegläubiger betroffen.

Die Probleme von Teak Holz, die nun in der Insolvenz endeten, hatten im Dezember 2014 begonnen, als der Vorstand mitteilte, dass auf den Plantagen in Costa Rica insgesamt nur 660.000 Teakbäume stehen, bei den Bilanzen in den Vorjahren war man von 1,3 Millionen Bäumen ausgegangen. Beim Börsengang 2007 war sogar noch von über 2 Millionen Teakbäumen die Rede.

Das Unternehmen selber schreibt in der heutigen ad-hoc-Aussendung, "nach Erkenntnissen der Gesellschaft, die im Rahmen mehrerer Sachverhaltsdarstellungen an die WKStA (Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Anm.) übermittelt wurden, war im Unternehmen von Anfang an die geringere bepflanzte Fläche und die geringere Bestandsdichte bekannt. Im internen Berichtswesen wurde bereits 2008 die Netto-Pflanzfläche mit weniger als 1000 ha angegeben."

2009 sei ein Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfer PwC Linz auf Ungereimtheiten in der Ermittlung der Bestandsdichte gestoßen. Es sei den damals handelnden Personen aber "offenbar" gelungen, diese Bedenken auszuräumen. Auch habe der damals von der Gesellschaft engagierte costa-ricanische Sachverständige beim Bekanntwerden der Bedenken des Prüfers "sinngemäß gemeint 'jetzt haben sie Euch drangekriegt'", so die Teak-Holz-Aussendung von heute, Mittwoch.

Und weiter: "Es erstaunt, dass die WKStA dem Vernehmen nach bislang keine Untersuchung zu den inkriminierten Vorgängen initiiert hat, insbesondere keinen Verstoß gegen Par. 255 AktG erkennt". Dieser regelt Strafbestimmungen für falsche Informationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens.

tsk/pro

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