08.05.2015 14:06:45

T-Mobile US vertreibt wieder BlackBerry-Produkte

   Von Thomas Gryta

   NEW YORK (Dow Jones)--Die beiden Underdogs T-Mobile US und BlackBerry haben ihr Kriegsbeil begraben und kooperieren wieder. Die Deutsche-Telekom-Tochter in den USA wird von nächster Woche an das BlackBerry Classic für 440 US-Dollar oder - bei einem Vertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren - 18 Dollar monatlich vertreiben.

   Die Beilegung der sehr öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung im vergangenen Jahr passt zeitlich perfekt zur neu ausgerufenen Strategie des einst angeschlagenen Mobilfunkanbieters, im Markt für Geschäftskunden Fuß zu fassen. Eine Sprecherin sagte, T-Mobile US Inc habe Wünschen von Kunden nach einer Wiederaufnahme von BlackBerry in die Angebotspalette nachgegeben. BlackBerry-Geräte wurden zwar vom Netzwerk unterstützt, aber beinahe zwei Jahre lang nicht verkauft.

   Vom Glanz der Vergangenheit ist bei dem Smartphone-Pionier BlackBerry Ltd nicht mehr viel übrig. Das überwiegend auf Tastatur basierende Blackberry hatte im ersten Quartal 2009 auf dem US-Smartphonemarkt noch einen Anteil von satten 53 Prozent, jetzt liegt er laut Researchfirma IDC bei unter 1 Prozent. Doch die Geräte sind vor allem bei einigen Geschäftskunden nach wie vor beliebt, viele bedauern zudem immer noch den Wechsel hin zu Touchscreen-Smartphones.

   Während BlackBerry Marktanteile einbüßte, gelang T-Mobile US die Wende. Das Unternehmen gewann Millionen Neukunden hinzu und geht jetzt auf Kundenfang unter den Geschäftsleuten. Im März kündigte T-Mobile US ein Geschäftskundenmodell mit Flatrate an, das das Unternehmen als billiger und einfacher strukturiert als vergleichbare Angebote der größeren Rivalen wie AT&T und Verizon Communications anpries.

   Die Kluft zwischen T-Mobile US und BlackBerry begann sich Anfang 2014 aufzutun, als T-Mobile US einigen BlackBerry-Kunden per Email den Wechsel zum iPhone von Apple nahelegte. Die Marketingstrategie stieß auf Empörung unter BlackBerry-Fans und -Konzernchef John Chen, der den Schritt als "unangemessen und schlecht durchdacht" anprangerte.

   Der CEO von T-Mobile US, John Legere, entgegnete, BlackBerry-Nutzer würden nur rund 1 Prozent der Kundenbasis des Mobilfunkanbieters ausmachen. BlackBerry beendete dann die Zusammenarbeit mit der Begründung, die Strategien der beiden Unternehmen würden nicht zueinander passen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/reg/jhe

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   May 08, 2015 07:49 ET (11:49 GMT)

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