25.09.2014 13:33:00
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Straßenbahnen: Bombardier Wien sieht großes Marktpotenzial in China
"China ist der Markt, der in den nächsten zehn Jahren sicher das größte Wachstumspotenzial hat", so Wacker am Rande der internationalen Verkehrstechnikmesse "Innotrans" in Berlin, die noch bis morgen, Freitag, stattfindet und bei der auch Bombardier mit einer Reihe von Modellen aus dem eigenen Fuhrpark vertreten ist. Die asiatische Großmacht habe ihr Hauptaugenmerk jahrelang auf Metros gelegt, um die Hauptschlagadern in Sachen Mobilität zu errichten. "Nun gehen sie in die Verästelung. Gleichzeitig werden die Vorstädte nun an die städtische Infrastruktur angeschlossen", erklärte der Chef von Bombardier Österreich.
Straßenbahnen seien hier wesentlich günstiger und rascher zu realisieren als U-Bahn-Strecken. Deshalb interessiere man sich seit drei, vier Jahren für Straßenbahnsysteme. Erste Aufträge in China hat Bombardier bereits lukriert. Dabei geht es um insgesamt 33 Bims für die Städte Suzhou und Nanjing. Diese seien zwar in Wien entwickelt, aber in Form einer Lizenzvereinbarung mit dem Partnerunternehmen CSR vor Ort gefertigt worden, so Wacker. Derzeit sei man gerade in der Auslieferung der Fahrzeuge.
In China würden derzeit diverse Systeme von diversen Anbietern getestet. Ausbaupläne lägen schon in der Schublade, Ausschreibungen würden vorbereitet. Auch Bombardier will davon profitieren: "Da können große Stückzahlen daraus werden." In Manchester etwa habe man einst mit acht Fahrzeugen begonnen, mittlerweile halte man bei 120.
Großes Potenzial ortet Wacker auch in Osteuropa inklusive Russland - wobei man hier freilich die politische Entwicklung beobachten müsse. Russlands Städte hätten eine große Straßenbahntradition, allerdings müssten viele Züge in den nächsten zehn bis 15 Jahren aus Altersgründen ersetzt sowie Investitionen in die Infrastruktur vorgenommen werden. "Da gibt es viel Marktpotenzial, das aber auch hart umkämpft ist, weil es viele lokale Player gibt, die sich auch ihren Anteil sichern werden."
Hierzulande matcht sich Bombardier gerade um den Straßenbahnauftrag der Wiener Linien, bei dem es um mehrere hundert Mio. Euro geht. Die Chance für einen Zuschlag - eine Entscheidung haben die Wiener Linien für November angekündigt - wollte Wacker nicht beziffern, vergaß allerdings nicht, erneut auf u.a. die hohe Zuverlässigkeit, die geringen Wartungskosten und die hohen Sicherheitsstandards der "Flexity"-Niederflurserie hinzuweisen.
Sollte Konkurrent und ULF-Hersteller Siemens das Rennen machen, sieht Wacker trotzdem keine unmittelbare Bedrohung für das Wiener Bombardier-Werk bzw. die rund 600 Mitarbeiter. Freilich gehe es um einen "sehr wichtigen Auftrag", aber aufgrund des Exports sei man auf den österreichischen Markt nicht unbedingt angewiesen: "Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir weltweit agieren." Außerdem werde am Standort ja nicht nur produziert, sondern vor allem Forschung und Entwicklung betrieben. Mit dem Produktionsstandort Wien zeigte sich der Geschäftsführer sehr zufrieden - sowohl aufgrund der geografischen Lage als auch in Sachen Personalqualifikation.
(Schluss) rie/wak/kre
ISIN CA0977512007 WEB http://www.bombardier.com/
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