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08.04.2013 18:08:30

Steinbrück ruft Ende der Nonchalance gegenüber Steueroasen aus

   Von Andreas Kißler

   BERLIN--In den Umfragen ist Peer Steinbrück unbeliebt wie nie, doch in der neu entbrannten Debatte um Steueroasen wittert der SPD-Kanzlerkandidat jetzt seine Chance. Anders als Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will sein Amtsvorgänger Steinbrück nach den weltweiten Enthüllungen breit angelegter Steuerhinterziehungen einen neuen und zumindest europaweiten Anlauf zu dem Thema unternehmen.

   "Die Nonchalance gegenüber reichen Steuerbetrügern und gegenüber trickreichen Steueroasen muss endlich beendet werden", verlangte der SPD-Kanzlerkandidat. In einem Acht-Punkte-Programm fordert Steinbrück unter anderem, Briefkastenfirmen und Stiftungen, deren Stifter anonym blieben, müssten international verboten werden. Hierzu soll es eine europäische Initiative geben, die auch auf deutschem Betreiben beruht.

   "Von Deutschland muss eine europäische Initiative gegen den organisierten Steuerbetrug ausgehen", erklärte er. Zur Bekämpfung von Steuerkriminalität und zur Eindämmung von Steueroptimierung brauche man "einen neuen, international koordinierten, mindestens europaweiten Anlauf".

   Steinbrück will dazu mindestens europaweit, besser weltweit, die Länder auf schwarze Listen setzen, die zu keinem automatischen Informationsaustausch bereit sind oder ihre entsprechenden Verpflichtungen nicht einhalten. Zudem will er allen in Deutschland tätigen Finanzinstituten verbieten, Bankprodukte und -dienstleistungen anzubieten, "mit denen ihre Kunden Steuern hinterziehen können".

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@dowjones.com

   DJG/ank/chg

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   April 08, 2013 11:38 ET (15:38 GMT)

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