SPD-Spitze stimmt Sondierungsgesprächen mit Union zu

   Von Susann Kreutzmann

   BERLIN--Die SPD ist bereit, mit der Union Sondierungsgespräche über ein Regierungsbündnis zu führen. Das beschloss der Parteivorstand einstimmig bei drei Enthaltungen. Außerdem soll über ein Ergebnis möglicher Koalitionsverhandlungen ein Mitgliedervotum eingeholt werden, wie es weiter in einem Vorstandsbeschluss heißt. Auf einem Parteikonvent beraten am Freitagabend rund 250 Delegierte über das weitere Vorgehen der SPD nach der Bundestagswahl.

   Vor Beginn der Beratungen machten führende SPD-Politiker ihre Skepsis gegen ein Bündnis mit der Union deutlich. So sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil: "Ich kenne niemanden, der nicht Vorbehalte gegen eine große Koalition hat."

   Der ehemalige SPD-Vorsitzende und frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident, Kurt Beck, warf Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, "im Wahlkampf viel Porzellan zerdeppert" zu haben. Als Beispiel nannte er die Europapolitik und beklagte, dass Merkel der SPD Unzuverlässigkeit vorgeworfen habe. "Das sitzt auch bei mir ganz tief", sagte der jetzige Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung. Beck plädierte dafür, jetzt keine schnellen Entscheidungen zu treffen. "Dafür gibt es überhaupt keinen Grund."

   Der schleswig-holsteinische SPD-Landeschef Ralf Stegner sah inhaltlich noch große Unterschiede zwischen SPD und Union. Vor allem beim Thema Gerechtigkeit müssten sich CDU und CSU bewegen, sagte er. "Als Discount-SPD sind wir nicht zu haben", betonte Stegner. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit begrüßte, das ein Mitgliedervotum über ein mögliches Ergebnis von Koalitionsverhandlungen eingeholt werden soll. "Die Basis hat das letzte Wort", sagte er.

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   September 27, 2013 12:36 ET (16:36 GMT)

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