01.10.2013 20:29:30

Sparkassenpräsident für lockerere Regeln bei Bankberatung

    MANNHEIM/BERLIN (dpa-AFX) - Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon hat sich dafür ausgesprochen, die Regeln zur Bankberatung bei privaten Aktiengeschäften zu lockern. "Die Überregulierung im Wertpapiergeschäft raubt uns Möglichkeiten, die eine kluge, auf Solidität und Nachhaltigkeit ausgerichtete Aktienkultur mit sich bringen würde", sagte Fahrenschon dem "Mannheimer Morgen" (Mittwoch). Der frühere bayerische Finanzminister fügte hinzu: "In vielen Geldhäusern fühlen sich Mitarbeiter so, als stünden sie schon mit einem Bein im Gefängnis, wenn sie das Wort Wertpapier in den Mund nehmen."

    Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen müsse ein Anreiz für die Kunden geschaffen werden, bei der Altersvorsorge stärker auf Aktien zu setzen. "Mit einer klugen Regulierung könnte man die Wertpapierkultur weg vom kurzfristigen Zocken hin zu einer mittel- und langfristigen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Anlagephilosophie bringen", betonte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Er forderte eine neue Aktienkultur in Deutschland.

    Fahrenschon schlägt vor, die Beratungspflicht der Banken an den konkreten Fall anzupassen. "Wir müssten uns damit auseinandersetzen, über welches Volumen, welche Mischung und welches Risikoprofil wir bei einem Aktienanleger reden. Dem müssten auch Dokumentationspflichten und Verbraucherschutz folgen." Die aktuelle Situation, in der sichere Sparanlagen mit realem Vermögensverlust verbunden seien, sei "absolut ungesund". Es müsse auch weiterhin einen Anreiz zum Sparen und zur Altersvorsorge geben./rad/DP/he

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