09.02.2011 14:35:37

Sparkasse KölnBonn auf Schadensersatz verklagt

    KÖLN (dpa-AFX) - Die Sparkasse KölnBonn ist von einem Unternehmer stellvertretend für eine Gläubigergruppe auf Schadensersatz wegen Prozessbetrugs verklagt worden. Das sagte der Anwalt des Klägers am Mittwoch nach Einreichen der Klage vor dem Kölner Landgericht. Die zweitgrößte deutsche Sparkasse habe vor der Insolvenz einer Kölner Mediengruppe falsche Aussagen zu deren Bonität gemacht - und damit mehreren hundert Dienstleistern und Lieferanten einen hohen Millionenschaden verursacht. Bei einem Schadenersatzprozess habe die Bank dann die Unwahrheit gesagt und wichtige Unterlagen zurückgehalten. Ein Sparkassensprecher wies das zurück.

 

    "Wir verwehren uns gegen solche Anschuldigungen", betonte Sprecher Norbert Minwegen. "Wir kennen die Klägergemeinschaft, die uns schon vor Jahren verklagt hat. Durch alle Instanzen bis hin zum Bundesgerichtshof ist immer zu unseren Gunsten entschieden worden. Es gab immer nur Behauptungen, nie Beweise."

 

    Dem Anwalt des Klägers, Eckhard Theewen, zufolge sind nun aber neue Unterlagen aufgetaucht, die belegen, dass die Bank die Unternehmen über die Bonität der Mediengruppe getäuscht habe. Die Sparkasse sei Hausbank der Gruppe gewesen. Als sich diese im "Todeskampf" befand - sie ging 2002 in die Insolvenz - habe sich die Sparkasse noch Sondervorteile gesichert. Die Gläubiger seien aber leer ausgegangen. Ihnen sei ein Schaden von insgesamt 20 Millionen Euro entstanden.

 

    Die Sparkasse KölnBonn kommt nicht zur Ruhe. 2009 war sie wegen dubioser Beraterverträge mit Kommunalpolitikern in die Schlagzeilen geraten, in einigen Fällen ermittelte die Staatsanwaltschaft. Die derzeitige Spitze fordert unter anderem vom früheren Vorstandschef Gustav Adolf Schröder Schadenersatz in Millionenhöhe. Nach einem Verlust von 120 Millionen Euro (2009) hatte das Geldhaus 650 Millionen Euro schwere Beihilfen erhalten und auf Aufforderung der Europäischen Union einen Restrukturierungsplan erarbeitet./wa/DP/tw

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