Was folgt auf US-Zinswende? |
26.12.2015 12:00:02
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So wird das Börsenjahr 2016
Das Ende einer Ära. Nach fast zehn Jahren hat die amerikanische Notenbank erstmals wieder den Leitzins angehoben. Investoren feierten die Entscheidung mit kräftigen Kursgewinnen an den Aktienmärkten. Notenbank-Chefin Janet Yellen fand in ihrer Begründung den richtigen Ton: Sie bekräftigte, dass sich die amerikanische Wirtschaft gut entwickle und die Notenbank keine Eile habe, die Zinsen weiter nach oben zu schrauben. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, sprach von einem historischen Moment: "Er bildet den Auftakt zu einer Normalisierung der amerikanischen Geldpolitik." Die US-Notenbanker gehen davon aus, dass der Zinssatz im kommenden Jahr vier Mal jeweils um 0,25 Prozentpunkte steigen wird, auf dann 1,25 bis 1,50 Prozent. Das wäre im historischen Vergleich ein noch immer niedriger Wert.
Die Entscheidung der Notenbank ist ein Balanceakt, vor allem aus Sicht von Aktionären. Niedrige Zinsen haben einen wichtigen Beitrag geleistet, die USA aus der großen Rezession zu befreien. Allerdings haben sie viele Anleger in risikoreiche Investments getrieben, weil defensive Alternativen wie Staatsanleihen kaum noch Rendite abwerfen. Eine harte Zinswende, so die Sorge, könnte die Rally der Aktienmärkte abwürgen. Nachdem die Notenbank die Zinsanhebung mehrmals verschoben hatte, kam der Schritt nicht mehr überraschend. "Es nützt nichts, aus Furcht davor den Ausstieg aus der ultraexpansiven Zentralbankgeldversorgung immer weiter hinauszuzögern. Je länger die künstlich niedrigen Zinsen bestehen bleiben, umso mehr Verzerrungen entstehen und desto schmerzhafter würde eine noch spätere Korrektur", beschreibt Stefan Kooths vom Institut für Weltwirtschaft die Stimmung.
Die Zinswende in den USA hat eine wichtige Weiche für das neue Jahr gestellt. Aktien, Währungen, Rohstoffe und Gold werden aber noch von vielen anderen Faktoren beeinflusst. €uro am Sonntag analysiert nachfolgend die wichtigsten Themen, die 2016 die Kurse bewegen. Zusätzlich hat die Redaktion wieder zwei Musterdepots zusammengestellt, mit denen sich Anleger je nach Risikobereitschaft positionieren können. 2015 hatten sich die Depots sehr gut bewährt: Das offensive Depot legte um 10,5 Prozent, das defensive um 3,3 Prozent zu.Aktien
Die Redaktion erwartet für das neue Jahr steigende Kurse. Das Rekordhoch des DAX von 12.391 Punkten aus dem April 2015 ist aber nur in einem sehr günstigen Szenario zu überbieten. Wichtigster Antrieb bleiben die niedrigen Zinsen, die Aktien im Vergleich zu defensiveren Investments wie Anleihen solider Staaten attraktiv machen. Wie 2015 wird es immer wieder stärkere Kurseinbrüche geben, die zunächst schmerzen, aber gute Kaufgelegenheiten bieten. Anleger müssen sich also auf stark schwankende Börsen einstellen. Das hat vor allem mit dem immer weiter verbreiteten Computerhandel zu tun, der sehr schnell und konsequent auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagiert. Auch die Bewertungen sind nicht mehr günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX lag laut Daten des Finanzdienstes Bloomberg in der vergangenen Woche bei 13,2 und damit 14 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt. Der amerikanische Aktienindex S & P 500 war 18 Prozent teurer als im langjährigen Schnitt. Das macht Aktien anfällig, wenn die Unternehmen nicht die erhofften Gewinne erwirtschaften.
Ganz klar: Jede Kursrally geht irgendwann zu Ende. Die aktuelle läuft bereits ungewöhnlich lang. Die große Zahl an spektakulären Firmenkäufen und ein hohes Volumen bei Aktienrückkäufen amerikanischer Unternehmen zeigen ebenfalls, dass der Bullenmarkt ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Vorbote für einen Crash waren in der Vergangenheit oft Zinsanhebungen der US-Notenbank. Frühere Zyklen verdeutlichen aber auch, dass die Aktienkurse nach der ersten Zinserhöhung meist weiter steigen. Laut Daten der Citigroup waren mindestens drei Zinsanhebungen notwendig, um den Bullen zu brechen. Von 2004 bis 2006 erhöhte die amerikanische Notenbank die Zinsen sogar 17 Mal, ohne direkten Schaden an den Aktienmärkten zu hinterlassen. Ebenfalls wichtig: Auf den Wendepunkten der letzten beiden großen Bullenmärkte, in den Jahren 2000 und 2007, lag der US-Leitzins bei mehr als fünf Prozent - also deutlich über dem aktuellen Niveau. Aus dieser Perspektive dürfte die Zinswende in den USA Kursgewinnen bei Aktien nicht im Wege stehen.
Aktien aus Schwellenländern bleiben ein riskantes Investment, auch wenn einige Papiere dort nach den Kursverlusten im laufenden Jahr wieder ansprechend bewertet sind. Die Zeit für größere Investitionen im Rohstoffsektor sehen wir ebenfalls noch nicht gekommen.Anleihen
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Auch 2016 wird für Bond-Anleger ein schwieriges Jahr. Zwar erhöht die Fed die Zinsen, aber nur langsam. Und in Europa hat die EZB ihr Anleihekaufprogramm bis 2017 verlängert - und sich selbst darüber hinaus Türen offen gehalten. Hohe Zinsen wie vor der Finanzkrise 2007 bleiben noch lange außer Reichweite. Das zeigt auch der Bund Future. Der Terminkontrakt auf zehnjährige deutsche Staatsanleihen gilt als Stimmungsbarometer für den Bondmarkt: je niedriger die erwarteten Zinsen, desto höher steigt der Bund Future. Derzeit steht er nahe des Rekordhochs bei rund 160 Punkten. Nach dem Zinsentscheid der Fed fiel er nur kurz.
Schlimmer noch: 2016 drohen Investoren herbe Kursverluste. Denn steigt die Rendite neuer Anleihen, fallen die Kurse alter Papiere, da sie weniger attraktiv sind. Wie stark dieser Effekt sein kann, zeigt ein Blick auf den Bund Future 2015. Er schoss zu Jahresbeginn nach oben, weil die EZB ihre Geldpolitik lockerte - bis die Bond-Kurse im Frühjahr überhitzten und einbrachen. Es kam zum Crash bei Bundesanleihen, der die Kursgewinne des gesamten Jahres ausradierte. Überrascht die Fed die Bondmärkte mit unerwarteten Zinserhöhungen, könnte sich solch ein Bond-Crash 2016 wiederholen. Allerdings treffen Kursverluste nur Anleger, die ihre Papiere vorzeitig verkaufen wollen. Wer Anleihen bis zur Fälligkeit hält, kann Schwankungen aussitzen.
Euroanleger, die mit Bonds Geld verdienen wollen, müssen abermals Risiken eingehen. US-Papiere werfen zwar höhere Renditen als europäische Bonds ab, allerdings gepaart mit einem Währungsrisiko. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass der Dollar zum Euro fällt, doch ausschließen lässt es sich auch nicht. Und Staatsanleihen aus Eurokrisenländern entschädigen Investoren längst nicht mehr für Risiken. Selbst für portugiesische Bonds bekommen sie kaum mehr als zwei Prozent, obwohl in dem Land Sozialisten an die Macht kamen und Unklarheit über den künftigen Kurs herrscht.
Einen Aufschlag bieten Hochzinsanleihen. Doch auf dem US-Markt häufen sich die Ausfälle. Dort haben sich viele Frackingfirmen über die Ausgabe von Hochzinsanleihen finanziert und kommen nun wegen des Ölpreisverfalls in Bedrängnis. Einzelne auf Junk-Bonds spezialisierte Hedgefonds mussten ihre Zahlungen an Anleger stoppen. Das hat auch europäische Hochzinsanleihen belastet, obwohl es darunter nur wenige Papiere von fragilen Energiefirmen gibt. Die Kursrückgänge sind eine Einstiegschance.
Hohe Renditen werfen überdies Schwellenländer-Bonds in Landeswährung ab. Sie wurden an der Börse abgestraft, viele Risiken dürften nun in den Kursen enthalten sein. Sie sind aber nur als Portfolio-Beimischung geeignet, da viele Emerging Markets weiter vor schweren Zeiten stehen.Gold
von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Der Goldpreis nähert sich bedrohlich der 1.000-Dollar-Marke. Das gelbe Edelmetall wird im nächsten Jahr wohl erstmals seit 2009 wieder unter die psychologisch wichtige Marke rutschen. Die Charttechnik spricht für eine Fortsetzung des Negativtrends, eine Unterstützung befindet sich erst bei 930 Dollar. Aus fundamentaler Sicht gibt es ebenfalls keine Entwarnung. Zwei der wichtigsten Faktoren - Zinsen und Dollar - sprechen gegen eine rasche Erholung. Die Zinswende in den USA wird zu einem stärkeren Dollar führen, was wiederum den Goldpreis belastet: In der Vergangenheit entwickelte sich der Preis für das Edelmetall oft gegenläufig zum Dollar. Stieg der Greenback gegen andere Währungen, gab der Goldpreis in ähnlichem Maße ab - und umgekehrt. Ein weiterer Faktor sind die Zinsen. Goldinvestments werden nicht verzinst.
Steigt das Zinsniveau, werden Goldinvestments unattraktiver. Dass die Zinsen in absehbarer Zeit dramatisch steigen, müssen Anleger allerdings nicht befürchten. US-Notenbankchefin Janet Yellen wird nur behutsam an der Zinsschraube drehen. Gegen steigende Goldkurse spricht auch die niedrige Inflation. Trotz der Geldschwemme der Notenbanken wächst die Weltwirtschaft nur moderat. Deutlich steigende Verbraucherpreise könnten die Trendwende bei den Edelmetallen einläuten. Noch aber deutet nichts auf steigende Inflation hin. Als Krisenwährung bleibt Gold indes unersetzbar. Anleger, die sich langfristig gegen Systemrisiken und unerwartete Ereignisse absichern wollen, investieren fünf bis zehn Prozent ihres Vermögens in physisches Gold. Für Spekulationen auf den Goldpreis bieten sich Finanzprodukte wie Gold-ETCs oder Goldminenaktien an.Ölaktien
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Es war einer der größten Knalleffekte des Börsenjahres: Der Ölpreis hat sich im Jahresverlauf in der Spitze halbiert. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die sich abkühlende Nachfrage aus China drosselt die Nachfrage, neue amerikanische Anbieter erhöhen das Angebot. Mit dem Iran drängt nach Ende der internationalen Sanktionen gegen das Land ein zusätzlicher Produzent auf den Markt. Weil die arabischen Ölriesen trotz wachsenden Angebots weiter volle Kanne pumpen, stürzen die Preise.
Das hat Folgen rund um den Globus: Rohstoffnationen wie Russland und Venezuela brechen die Einnahmen weg. Auch die großen Ölkonzerne stehen unter Druck. Für viele Investoren, auch Pensionsfonds, waren Aktien wie BP und Shell sichere Dividendenlieferanten. Jetzt sind die Ausschüttungen in Gefahr. Um Geld aufzubringen, kürzen die Ölgiganten Ausgaben und Investitionen, verkaufen weniger rentable Geschäftsbereiche. BP beispielsweise hat seine Investitionen im laufenden Jahr von 23 auf 19 Milliarden Dollar gekürzt. Bis Jahresende sollen durch den Verkauf von Vermögenswerten zehn Milliarden Dollar eingenommen werden. Die Dividende will BP um jeden Preis auf dem aktuellen Niveau halten.
An der Börse ist der gesamte Sektor unter Druck: Im europäischen Aktienindex Stoxx 600 haben Öl- und Gaswerte bis Mitte Dezember einschließlich Dividende fünf Prozent an Wert verloren, während der Gesamtindex neun Prozent zugelegt hat.
Mit fallenden Kursen der Ölaktien und der Hoffnung auf stabile Ausschüttungen sind die Dividendenrenditen gestiegen. BP und Royal Dutch Shell kommen auf Basis der für das kommende Jahr erwarteten Ausschüttung auf rund acht Prozent. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre waren es nur etwas mehr als fünf Prozent. Ein so deutlicher Aufschlag ist eigentlich ein klares Signal, dass Anleger mit einer Dividendenkürzung rechnen.
Die Redaktion rät Anlegern bei Ölaktien trotz der auf dem Papier hohen Dividendenrenditen weiterhin zur Vorsicht. Im Falle einer Dividendenkürzung würden die Aktienkurse noch mal kräftig fallen. Für kleinere Positionen bietet sich in Europa am ehesten der britisch-niederländische Konzern Royal Dutch Shell an, der laut Daten der Société Générale vergleichsweise niedrig verschuldet ist und daher eine längere Schwächephase aussitzen könnte.
Langfristig werden sich die Hersteller des Schmierstoffs auf wachsende Konkurrenz durch erneuerbare Energien einstellen müssen. Auch das spricht dafür, Aktien aus dem Ölsektor im Depot nicht zu stark zu gewichten.Schwellenländer
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Die großen Verlierer des Jahres dürften auch 2016 schwächeln. Schwellenländer wie Russland, Brasilien, Malaysia und Südafrika bringt der Verfall der Rohstoffpreise in Bedrängnis. Einige Schwellenländerwährungen sind abgestürzt, was Dollarschulden hochtreibt. Schwache Währungen verteuern zudem Importe und lassen die Inflation steigen - in Brasilien auf über zehn Prozent. Hinzu kommt oft politische Instabilität. Nicht zuletzt sorgt die Konjunkturschwäche in China für Gegenwind. Das Land ist nicht nur als Rohstoffimporteur für viele ein wichtiger Handelspartner.
Für weitere Turbulenzen der Schwellenländer 2016 spricht die Zinswende, die Investoren Kapital in die USA umschichten lässt. Zwar wurden schon Milliarden aus den Emerging Markets abgezogen, doch es dürfte noch mehr Geld abfließen. Das vielerorts schwache Wachstum macht Schwellenländer bei steigenden US-Zinsen anfällig.
Indes werden nicht alle Schwellenländer gleich betroffen sein: Solche wie Indien, die stark wachsen, von billigen Rohstoffen profitieren und wenig von ausländischem Kapital abhängen, sollten die Zinswende verkraften. Brasilien hingegen, das immer tiefer in die Rezession fällt, dürfte weiter taumeln. Auch die Türkei mit ihrem hohen Leistungsbilanzdefizit und politischen Spannungen ist fragil.
Bleibt China: Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten auf eine Stabilisierung hin. Allerdings sollte sich das Wachstum 2016 auf niedrigerem Niveau einpendeln. Große Impulse aus China werden die Emerging Markets vorerst wohl nicht bekommen. Auch wenn Schwellenländer an der Börse schon arg abgestraft wurden: Eine breite Erholung ist derzeit noch nicht abzusehen.Euro/Dollar
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Auch 2016 wird der Euro gegenüber dem Dollar einen schweren Stand haben. Während die EZB ihre Geldpolitik weiter gelockert hat, hat die US-Notenbank Fed die Zinswende eingeleitet. Das stärkt den Dollar und schwächt den Euro tendenziell. Doch die letzten Wochen haben gezeigt, dass Devisenmärkte keine Einbahnstraße sind. Da die Börse von der Geldpolitik der EZB enttäuscht war, schoss der Euro zeitweise auf über 1,10 Dollar hoch. Zur viel zitierten Euro-Dollar-Parität, die viele Experten für 2015 vorhergesagt hatten, kam es bis heute nicht. Zwar näherte sich der Euro der symbolträchtigen Marke immer wieder, doch dann setzten Spekulanten auf eine Erholung und trieben die Währung wieder nach oben.
Auch hat er zum Dollar schon kräftig abgewertet, allein dieses Jahr sind es rund 13 Prozent. Angesichts steigender US-Zinsen dürfte der Euro zwar schwach bleiben - aber eben auch nicht mehr viel verlieren. Der größte Teil der Euroabwertung liegt schon hinter uns.Europa
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Der Kontinent steuert auf ein ungewisses Jahr zu. Zwar erholt sich die Wirtschaft in der Eurozone langsam, die EU-Kommission erwartet 1,8 Prozent Wachstum für 2016. Frühere Krisenländer wie Irland haben die Wende geschafft, Spanien wächst stark und selbst Dauersorgenkind Italien erholt sich. Ist die Krise in Europa also vorbei? Keineswegs.
In vielen Ländern drohen neue politische Risiken. In Portugal haben Sozialisten unter Duldung linksextremer Kräfte eine Minderheitsregierung gebildet. Ob sie am Sparkurs festhält, muss sich zeigen. Bei den Wahlen in Spanien könnten Protestparteien die Regierungsbildung erschweren und die Griechenland-Krise schwelt weiter. Größer als die Gefahr eines "Grexit" ist im kommenden Jahr aber die eines "Brexit" - eines Austritts Großbritanniens aus der EU. Regierungschef David Cameron will darüber wohl schon im Sommer abstimmen lassen. Verlässt das Vereinigte Königreich die EU, wird dies zu großen Verwerfungen führen.
Unklar sind zudem die Folgen von Flüchtlingskrise und Terror. Kosten für Zuwanderer und mehr Sicherheit könnten den Sparkurs in Europa aufweichen. In Deutschland werden Ausgaben für Flüchtlinge das Wachstum kurzfristig eher stützen, da staatliche Investitionen steigen. In Frankreich begünstigen Flüchtlingskrise und Terrorangst derweil den Aufstieg des rechten Front National. Das erschwert unpopuläre Reformen, die Frankreich braucht.
Bei den Wahlen in den Niederlanden, Irland und Zypern könnten rechte Parteien zulegen. Eine stärkere Wirtschaft würde helfen, ihnen Wind aus den Segeln zu nehmen.US-Wahl
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Am 8. November 2016 wählen die Amerikaner einen neuen Präsidenten. Streng statistisch ist allein das bereits eine gute Nachricht für Börsianer. Denn: Laut Daten der Investmentfirma Ned Davis hat der Aktienindex S & P 500 seit 1900 in Wahljahren um 7,5 Prozent zugelegt - und damit überdurchschnittlich stark. Ob die Aktienkurse tatsächlich auf breiter Front durch die Präsidentschaftswahl beeinflusst werden, ist allerdings umstritten, da das Weiße Haus - besonders in einer immer stärker global ausgerichteten Wirtschaft - begrenzte Einflussmöglichkeiten hat. Ein Sieg der Republikaner hätte dieses Mal aber wohl größere Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik der USA als ein Sieg der Demokraten, weil die Republikaner beide Kammern des Parlaments kontrollieren.
Das Schreckgespenst der Börse ist Donald Trump, der mit rechtspopulistischen Parolen bislang den Vorwahlkampf der Republikaner dominiert. In der Parteiführung und den ihr nahestehenden Lobbygruppen hat Trump wenig Freunde. svpKlima
von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Ist die Erde gerettet? Nach den vielen euphorischen Kommentaren zum Klimagipfel von Paris könnte man das glatt glauben. Dabei ist der Pakt bloß eine Absichtserklärung, Verpflichtungen bestehen nicht. Ziel auf freiwilliger Basis ist es, den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad, wenn möglich auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Zumindest dürfte das die Entwicklung weg von fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas hin zu regenerativen Energien nicht bremsen. Grüner Trend
Paris wird einen Trend verstärken: Unternehmen, deren Geschäftsmodell zu großen Teilen im fossilen Bereich verankert ist, ändern ihre Strategie, siehe die deutschen Versorger E.ON und RWE. Beide DAX-Konzerne spalten sich in einen konventionellen Teil mit dem Kraftwerksgeschäft und ein regeneratives Geschäft auf. Bei Eon erfolgt der Schritt zum Jahresanfang, bei RWE im April. Die Aktien sind sehr volatil, womöglich setzt allmählich eine Bodenbildung ein.
Zu den Profiteuren des Wandels zählen die Solar- und die Windkraftbranche. Solarfirmen leiden jedoch unter dem hohen Preisdruck, den chinesische Firmen mit ihrem massiven Angebot auf dem Weltmarkt verursachen. Nur einzelne Titel wie etwa die weltweite Nummer 1 bei Gleichrichtern, die deutsche SMA Solar, oder der größte US-Solarmodulhersteller First Solar sind spekulativ kaufenswert. In der Windbranche ist der Preisdruck nicht ganz so hoch. Interessant ist das Papier von Nordex, die Hamburger haben sich zuletzt mit dem Windkraftgeschäft der spanischen Acciona regional sehr sinnvoll verstärkt.... und wann kommt
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Als die Angestellten morgens ihre Computer hochfahren, passiert etwas Gruseliges: Auf den Bildschirmen erscheint ein roter Totenschädel. Dazu die Botschaft: "Wir haben euch gewarnt und das hier ist erst der Anfang." So begann im November 2014 der Angriff auf den Medienkonzern Sony. Cyberattacken sind längst Alltag. Die immer stärkere Abhängigkeit vom Internet macht Unternehmen und Privatpersonen verletzbar. Besonders verstörend war der Angriff auf die amerikanische Bank JP Morgan Chase.
Mehrere Wochen durchstöberten Hacker unbemerkt das Computersystem. Zum Glück ohne größeren Schaden anzurichten. Was aber passiert, wenn Terroristen über Nacht alle Kundenkonten einer Großbank löschen? Oder die computergesteuerte Energieversorgung einer Großstadt lahmlegen? Ein Cyberangriff auf die Infrastruktur gehört zu den Schwarzen Schwänen. Dieser Begriff beschreibt ein seltenes und unwahrscheinliches, aber trotzdem realistisches Ereignis mit massiven Konsequenzen. Unter Börsianern wird der Schwarze Schwan oft als Synonym für Gefahr gesehen. Schließlich fürchten die Finanzmärkte nichts so sehr wie das Unvorhersehbare. Analysten erstellen Hochrechnungen, wie sich die Weltwirtschaft und Gewinne einzelner Unternehmen entwickeln. Dafür gibt es Formeln und Erfahrungswerte. Niemand aber kann das Verhalten von Terroristen, Naturkatastrophen oder den Ausbruch einer Seuche voraussagen.
Auch politische Entwicklungen können eine ungeahnte Dynamik entwickeln. Donald Trump als US-Präsident? Marine Le Pen französisches Staatsoberhaupt? Aktuell sind deren Chancen gering. Nicht nur an der Börse aber würde ein Wahlsieg von Rechtspopulisten Schockwellen auslösen. Auch einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben nur wenige Börsianer auf der Rechnung. Und wer diskutiert eigentlich noch über Griechenland? Turbulent an der Börse wird es dann, wenn sich Investoren zu stark auf ein bestimmtes Szenario eingestellt haben und dann auf dem falschen Fuß erwischt wurden, 2015 etwa durch den Ölpreis- Crash. Derzeit geht eine klare Mehrheit davon aus, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen im laufenden Jahr moderat anheben wird. Jede Abweichung von diesem Fahrplan wird heftige Kursausschläge verursachen. Ein Anstieg des Euro zum Dollar würde ebenfalls viele überraschen.
Putin als Friedenstaube
Auch China könnte zu einem Schwarzen Schwan werden: Die Wirtschaft dort kühlt sich ab. Die Masse der Experten erwartet dennoch Wachstumsraten von mehr als sechs Prozent. Wird es deutlich weniger, würde das viele westliche Unternehmen treffen. Aber: Fast alle negative Ereignisse bringen Gewinner hervor. Von einem großen Cyberangriff würden Unternehmen profitieren, die auf Sicherheitssoftware spezialisiert sind, eine weitere Eskalation im Nahen Osten Rüstungskonzernen neue Aufträge bringen. Schwarze Schwäne müssen übrigens nicht zwingend Katastrophen sein. Die Nachrichtenagentur Bloomberg bringt Vladimir Putin ins Spiel. Der russische Präsident könnte, quasi als schwarze Taube, einen Frieden im syrischen Bürgerkrieg vermitteln und damit das Ende des islamistischen Terrors einleiten.
Die Entscheidung der Notenbank ist ein Balanceakt, vor allem aus Sicht von Aktionären. Niedrige Zinsen haben einen wichtigen Beitrag geleistet, die USA aus der großen Rezession zu befreien. Allerdings haben sie viele Anleger in risikoreiche Investments getrieben, weil defensive Alternativen wie Staatsanleihen kaum noch Rendite abwerfen. Eine harte Zinswende, so die Sorge, könnte die Rally der Aktienmärkte abwürgen. Nachdem die Notenbank die Zinsanhebung mehrmals verschoben hatte, kam der Schritt nicht mehr überraschend. "Es nützt nichts, aus Furcht davor den Ausstieg aus der ultraexpansiven Zentralbankgeldversorgung immer weiter hinauszuzögern. Je länger die künstlich niedrigen Zinsen bestehen bleiben, umso mehr Verzerrungen entstehen und desto schmerzhafter würde eine noch spätere Korrektur", beschreibt Stefan Kooths vom Institut für Weltwirtschaft die Stimmung.
Die Zinswende in den USA hat eine wichtige Weiche für das neue Jahr gestellt. Aktien, Währungen, Rohstoffe und Gold werden aber noch von vielen anderen Faktoren beeinflusst. €uro am Sonntag analysiert nachfolgend die wichtigsten Themen, die 2016 die Kurse bewegen. Zusätzlich hat die Redaktion wieder zwei Musterdepots zusammengestellt, mit denen sich Anleger je nach Risikobereitschaft positionieren können. 2015 hatten sich die Depots sehr gut bewährt: Das offensive Depot legte um 10,5 Prozent, das defensive um 3,3 Prozent zu.
Aktien
Kurseinbrüche nutzen
Die Redaktion erwartet für das neue Jahr steigende Kurse. Das Rekordhoch des DAX von 12.391 Punkten aus dem April 2015 ist aber nur in einem sehr günstigen Szenario zu überbieten. Wichtigster Antrieb bleiben die niedrigen Zinsen, die Aktien im Vergleich zu defensiveren Investments wie Anleihen solider Staaten attraktiv machen. Wie 2015 wird es immer wieder stärkere Kurseinbrüche geben, die zunächst schmerzen, aber gute Kaufgelegenheiten bieten. Anleger müssen sich also auf stark schwankende Börsen einstellen. Das hat vor allem mit dem immer weiter verbreiteten Computerhandel zu tun, der sehr schnell und konsequent auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagiert. Auch die Bewertungen sind nicht mehr günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX lag laut Daten des Finanzdienstes Bloomberg in der vergangenen Woche bei 13,2 und damit 14 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt. Der amerikanische Aktienindex S & P 500 war 18 Prozent teurer als im langjährigen Schnitt. Das macht Aktien anfällig, wenn die Unternehmen nicht die erhofften Gewinne erwirtschaften.
Ganz klar: Jede Kursrally geht irgendwann zu Ende. Die aktuelle läuft bereits ungewöhnlich lang. Die große Zahl an spektakulären Firmenkäufen und ein hohes Volumen bei Aktienrückkäufen amerikanischer Unternehmen zeigen ebenfalls, dass der Bullenmarkt ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Vorbote für einen Crash waren in der Vergangenheit oft Zinsanhebungen der US-Notenbank. Frühere Zyklen verdeutlichen aber auch, dass die Aktienkurse nach der ersten Zinserhöhung meist weiter steigen. Laut Daten der Citigroup waren mindestens drei Zinsanhebungen notwendig, um den Bullen zu brechen. Von 2004 bis 2006 erhöhte die amerikanische Notenbank die Zinsen sogar 17 Mal, ohne direkten Schaden an den Aktienmärkten zu hinterlassen. Ebenfalls wichtig: Auf den Wendepunkten der letzten beiden großen Bullenmärkte, in den Jahren 2000 und 2007, lag der US-Leitzins bei mehr als fünf Prozent - also deutlich über dem aktuellen Niveau. Aus dieser Perspektive dürfte die Zinswende in den USA Kursgewinnen bei Aktien nicht im Wege stehen.
Auf Dividenden setzen
Viele Experten raten zu Aktien von Unternehmen, die von einer Erholung des europäischen Binnenmarkts profitieren. Die Schwäche der Schwellenländer werde hingegen exportstarke Unternehmen treffen. Das mag im Groben stimmen, in der Praxis aber sind die Grenzen fließend. Ein Autokonzern wie Daimler oder der Sportartikelhersteller adidas wächst stark in China, profitiert aber auch von einer Wirtschaftsbelebung Europas. China sollten Anleger nicht komplett abschreiben. Im Konsumbereich wird das Riesenreich auch im kommenden Jahr ein lukrativer Markt für westliche Unternehmen sein. Ein wichtiges Thema bleiben Dividenden. Viele Unternehmen haben bewiesen, dass sie auch in Krisenzeiten in der Lage sind, viel Geld an ihre Aktionäre auszuschütten. Die Aussicht auf regelmäßige Zahltage sollte es den Besitzern dieser Aktien leichter machen, vorübergehende Kursverluste ihrer Papiere auszusitzen.Aktien aus Schwellenländern bleiben ein riskantes Investment, auch wenn einige Papiere dort nach den Kursverlusten im laufenden Jahr wieder ansprechend bewertet sind. Die Zeit für größere Investitionen im Rohstoffsektor sehen wir ebenfalls noch nicht gekommen.
Anleihen
Magerkost mit Crashgefahr
von Alexander Sturm, Euro am SonntagAuch 2016 wird für Bond-Anleger ein schwieriges Jahr. Zwar erhöht die Fed die Zinsen, aber nur langsam. Und in Europa hat die EZB ihr Anleihekaufprogramm bis 2017 verlängert - und sich selbst darüber hinaus Türen offen gehalten. Hohe Zinsen wie vor der Finanzkrise 2007 bleiben noch lange außer Reichweite. Das zeigt auch der Bund Future. Der Terminkontrakt auf zehnjährige deutsche Staatsanleihen gilt als Stimmungsbarometer für den Bondmarkt: je niedriger die erwarteten Zinsen, desto höher steigt der Bund Future. Derzeit steht er nahe des Rekordhochs bei rund 160 Punkten. Nach dem Zinsentscheid der Fed fiel er nur kurz.
Kursverluste drohen
Mit der US-Zinswende steigt die Rendite amerikanischer Anleihen immerhin etwas. Ende 2016 werden für zehnjährige Papiere 2,6 Prozent erwartet. Auch in Europa sollten die Renditen im Sog der Amerikaner etwas zulegen. Banken rechnen für Bundesanleihen im Schnitt mit einem Prozent Rendite. Das ist zwar mehr als die gut 0,6 Prozent derzeit, aber nur etwa so viel, wie ein gutes Tagesgeldkonto abwirft. Für konservative Rentenanleger bleibt weiter nur Magerkost.Schlimmer noch: 2016 drohen Investoren herbe Kursverluste. Denn steigt die Rendite neuer Anleihen, fallen die Kurse alter Papiere, da sie weniger attraktiv sind. Wie stark dieser Effekt sein kann, zeigt ein Blick auf den Bund Future 2015. Er schoss zu Jahresbeginn nach oben, weil die EZB ihre Geldpolitik lockerte - bis die Bond-Kurse im Frühjahr überhitzten und einbrachen. Es kam zum Crash bei Bundesanleihen, der die Kursgewinne des gesamten Jahres ausradierte. Überrascht die Fed die Bondmärkte mit unerwarteten Zinserhöhungen, könnte sich solch ein Bond-Crash 2016 wiederholen. Allerdings treffen Kursverluste nur Anleger, die ihre Papiere vorzeitig verkaufen wollen. Wer Anleihen bis zur Fälligkeit hält, kann Schwankungen aussitzen.
Euroanleger, die mit Bonds Geld verdienen wollen, müssen abermals Risiken eingehen. US-Papiere werfen zwar höhere Renditen als europäische Bonds ab, allerdings gepaart mit einem Währungsrisiko. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass der Dollar zum Euro fällt, doch ausschließen lässt es sich auch nicht. Und Staatsanleihen aus Eurokrisenländern entschädigen Investoren längst nicht mehr für Risiken. Selbst für portugiesische Bonds bekommen sie kaum mehr als zwei Prozent, obwohl in dem Land Sozialisten an die Macht kamen und Unklarheit über den künftigen Kurs herrscht.
Einen Aufschlag bieten Hochzinsanleihen. Doch auf dem US-Markt häufen sich die Ausfälle. Dort haben sich viele Frackingfirmen über die Ausgabe von Hochzinsanleihen finanziert und kommen nun wegen des Ölpreisverfalls in Bedrängnis. Einzelne auf Junk-Bonds spezialisierte Hedgefonds mussten ihre Zahlungen an Anleger stoppen. Das hat auch europäische Hochzinsanleihen belastet, obwohl es darunter nur wenige Papiere von fragilen Energiefirmen gibt. Die Kursrückgänge sind eine Einstiegschance.
Hohe Renditen werfen überdies Schwellenländer-Bonds in Landeswährung ab. Sie wurden an der Börse abgestraft, viele Risiken dürften nun in den Kursen enthalten sein. Sie sind aber nur als Portfolio-Beimischung geeignet, da viele Emerging Markets weiter vor schweren Zeiten stehen.
Gold
Verblasster Glanz
von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Der Goldpreis nähert sich bedrohlich der 1.000-Dollar-Marke. Das gelbe Edelmetall wird im nächsten Jahr wohl erstmals seit 2009 wieder unter die psychologisch wichtige Marke rutschen. Die Charttechnik spricht für eine Fortsetzung des Negativtrends, eine Unterstützung befindet sich erst bei 930 Dollar. Aus fundamentaler Sicht gibt es ebenfalls keine Entwarnung. Zwei der wichtigsten Faktoren - Zinsen und Dollar - sprechen gegen eine rasche Erholung. Die Zinswende in den USA wird zu einem stärkeren Dollar führen, was wiederum den Goldpreis belastet: In der Vergangenheit entwickelte sich der Preis für das Edelmetall oft gegenläufig zum Dollar. Stieg der Greenback gegen andere Währungen, gab der Goldpreis in ähnlichem Maße ab - und umgekehrt. Ein weiterer Faktor sind die Zinsen. Goldinvestments werden nicht verzinst.
Steigt das Zinsniveau, werden Goldinvestments unattraktiver. Dass die Zinsen in absehbarer Zeit dramatisch steigen, müssen Anleger allerdings nicht befürchten. US-Notenbankchefin Janet Yellen wird nur behutsam an der Zinsschraube drehen. Gegen steigende Goldkurse spricht auch die niedrige Inflation. Trotz der Geldschwemme der Notenbanken wächst die Weltwirtschaft nur moderat. Deutlich steigende Verbraucherpreise könnten die Trendwende bei den Edelmetallen einläuten. Noch aber deutet nichts auf steigende Inflation hin. Als Krisenwährung bleibt Gold indes unersetzbar. Anleger, die sich langfristig gegen Systemrisiken und unerwartete Ereignisse absichern wollen, investieren fünf bis zehn Prozent ihres Vermögens in physisches Gold. Für Spekulationen auf den Goldpreis bieten sich Finanzprodukte wie Gold-ETCs oder Goldminenaktien an.
Ölaktien
Vorsicht vor der Dividendenfalle
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Es war einer der größten Knalleffekte des Börsenjahres: Der Ölpreis hat sich im Jahresverlauf in der Spitze halbiert. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die sich abkühlende Nachfrage aus China drosselt die Nachfrage, neue amerikanische Anbieter erhöhen das Angebot. Mit dem Iran drängt nach Ende der internationalen Sanktionen gegen das Land ein zusätzlicher Produzent auf den Markt. Weil die arabischen Ölriesen trotz wachsenden Angebots weiter volle Kanne pumpen, stürzen die Preise.
Das hat Folgen rund um den Globus: Rohstoffnationen wie Russland und Venezuela brechen die Einnahmen weg. Auch die großen Ölkonzerne stehen unter Druck. Für viele Investoren, auch Pensionsfonds, waren Aktien wie BP und Shell sichere Dividendenlieferanten. Jetzt sind die Ausschüttungen in Gefahr. Um Geld aufzubringen, kürzen die Ölgiganten Ausgaben und Investitionen, verkaufen weniger rentable Geschäftsbereiche. BP beispielsweise hat seine Investitionen im laufenden Jahr von 23 auf 19 Milliarden Dollar gekürzt. Bis Jahresende sollen durch den Verkauf von Vermögenswerten zehn Milliarden Dollar eingenommen werden. Die Dividende will BP um jeden Preis auf dem aktuellen Niveau halten.
An der Börse ist der gesamte Sektor unter Druck: Im europäischen Aktienindex Stoxx 600 haben Öl- und Gaswerte bis Mitte Dezember einschließlich Dividende fünf Prozent an Wert verloren, während der Gesamtindex neun Prozent zugelegt hat.
Mit fallenden Kursen der Ölaktien und der Hoffnung auf stabile Ausschüttungen sind die Dividendenrenditen gestiegen. BP und Royal Dutch Shell kommen auf Basis der für das kommende Jahr erwarteten Ausschüttung auf rund acht Prozent. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre waren es nur etwas mehr als fünf Prozent. Ein so deutlicher Aufschlag ist eigentlich ein klares Signal, dass Anleger mit einer Dividendenkürzung rechnen.
Nahe am Wendepunkt
Eine zumindest kurzzeitige Erholung des Ölpreises ist nach dem massiven Absturz wahrscheinlich. Ein nachhaltiger Aufschwung ist nur durch eine Angebotsverknappung möglich. Die Commerzbank kalkuliert, dass eine fallende Produktion in den USA - dort sind die Herstellungskosten besonders hoch - die Märkte ins Gleichgewicht bringen wird. Auch eine weitere Eskalation der politischen Lage im Nahen Osten könnte die Preise nach oben treiben. Die französische Bank Société Générale kalkuliert, dass die europäischen Öl- und Gaskonzerne dank harter Sparmaßnahmen im kommenden Jahr etwas mehr freie Finanzmittel erwirtschaften werden, als sie für Dividenden ausgeben, und damit die Wende schaffen. Voraussetzung dafür ist ein Ölpreis von 55 Dollar pro Barrel der Sorte Brent.Die Redaktion rät Anlegern bei Ölaktien trotz der auf dem Papier hohen Dividendenrenditen weiterhin zur Vorsicht. Im Falle einer Dividendenkürzung würden die Aktienkurse noch mal kräftig fallen. Für kleinere Positionen bietet sich in Europa am ehesten der britisch-niederländische Konzern Royal Dutch Shell an, der laut Daten der Société Générale vergleichsweise niedrig verschuldet ist und daher eine längere Schwächephase aussitzen könnte.
Langfristig werden sich die Hersteller des Schmierstoffs auf wachsende Konkurrenz durch erneuerbare Energien einstellen müssen. Auch das spricht dafür, Aktien aus dem Ölsektor im Depot nicht zu stark zu gewichten.
Schwellenländer
Keine Entwarnung
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Die großen Verlierer des Jahres dürften auch 2016 schwächeln. Schwellenländer wie Russland, Brasilien, Malaysia und Südafrika bringt der Verfall der Rohstoffpreise in Bedrängnis. Einige Schwellenländerwährungen sind abgestürzt, was Dollarschulden hochtreibt. Schwache Währungen verteuern zudem Importe und lassen die Inflation steigen - in Brasilien auf über zehn Prozent. Hinzu kommt oft politische Instabilität. Nicht zuletzt sorgt die Konjunkturschwäche in China für Gegenwind. Das Land ist nicht nur als Rohstoffimporteur für viele ein wichtiger Handelspartner.
Für weitere Turbulenzen der Schwellenländer 2016 spricht die Zinswende, die Investoren Kapital in die USA umschichten lässt. Zwar wurden schon Milliarden aus den Emerging Markets abgezogen, doch es dürfte noch mehr Geld abfließen. Das vielerorts schwache Wachstum macht Schwellenländer bei steigenden US-Zinsen anfällig.
Indes werden nicht alle Schwellenländer gleich betroffen sein: Solche wie Indien, die stark wachsen, von billigen Rohstoffen profitieren und wenig von ausländischem Kapital abhängen, sollten die Zinswende verkraften. Brasilien hingegen, das immer tiefer in die Rezession fällt, dürfte weiter taumeln. Auch die Türkei mit ihrem hohen Leistungsbilanzdefizit und politischen Spannungen ist fragil.
Bleibt China: Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten auf eine Stabilisierung hin. Allerdings sollte sich das Wachstum 2016 auf niedrigerem Niveau einpendeln. Große Impulse aus China werden die Emerging Markets vorerst wohl nicht bekommen. Auch wenn Schwellenländer an der Börse schon arg abgestraft wurden: Eine breite Erholung ist derzeit noch nicht abzusehen.
Euro/Dollar
Etwas schwächer
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Auch 2016 wird der Euro gegenüber dem Dollar einen schweren Stand haben. Während die EZB ihre Geldpolitik weiter gelockert hat, hat die US-Notenbank Fed die Zinswende eingeleitet. Das stärkt den Dollar und schwächt den Euro tendenziell. Doch die letzten Wochen haben gezeigt, dass Devisenmärkte keine Einbahnstraße sind. Da die Börse von der Geldpolitik der EZB enttäuscht war, schoss der Euro zeitweise auf über 1,10 Dollar hoch. Zur viel zitierten Euro-Dollar-Parität, die viele Experten für 2015 vorhergesagt hatten, kam es bis heute nicht. Zwar näherte sich der Euro der symbolträchtigen Marke immer wieder, doch dann setzten Spekulanten auf eine Erholung und trieben die Währung wieder nach oben.
Euro robuster als gedacht
Im neuen Jahr wird der Euro wohl erneut einen Anlauf Richtung Parität unternehmen. Etliche Banken prognostizieren gar einen Fall unter die Marke von einem Dollar. Das ist eine gewagte Prognose, denn die Fed will die Zinsen nur graduell erhöhen. Der Druck auf den Euro wird also nicht übermächtig. Nach dem Zinsentscheid verlor der Euro kaum. Auch hat die US-Notenbank kein Interesse an einer zu großen Dollaraufwertung. Schon jetzt leiden viele US-Firmen unter dem starken Greenback, der ihre Produkte auf den Weltmärkten verteuert. Die Fed muss das Wohl und Wehe der heimischen Wirtschaft berücksichtigen. Darüber hinaus erholt sich so langsam die Konjunktur in Europa. Das stützt den Euro.Auch hat er zum Dollar schon kräftig abgewertet, allein dieses Jahr sind es rund 13 Prozent. Angesichts steigender US-Zinsen dürfte der Euro zwar schwach bleiben - aber eben auch nicht mehr viel verlieren. Der größte Teil der Euroabwertung liegt schon hinter uns.
Europa
Licht und Schatten
von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Der Kontinent steuert auf ein ungewisses Jahr zu. Zwar erholt sich die Wirtschaft in der Eurozone langsam, die EU-Kommission erwartet 1,8 Prozent Wachstum für 2016. Frühere Krisenländer wie Irland haben die Wende geschafft, Spanien wächst stark und selbst Dauersorgenkind Italien erholt sich. Ist die Krise in Europa also vorbei? Keineswegs.
In vielen Ländern drohen neue politische Risiken. In Portugal haben Sozialisten unter Duldung linksextremer Kräfte eine Minderheitsregierung gebildet. Ob sie am Sparkurs festhält, muss sich zeigen. Bei den Wahlen in Spanien könnten Protestparteien die Regierungsbildung erschweren und die Griechenland-Krise schwelt weiter. Größer als die Gefahr eines "Grexit" ist im kommenden Jahr aber die eines "Brexit" - eines Austritts Großbritanniens aus der EU. Regierungschef David Cameron will darüber wohl schon im Sommer abstimmen lassen. Verlässt das Vereinigte Königreich die EU, wird dies zu großen Verwerfungen führen.
Unklar sind zudem die Folgen von Flüchtlingskrise und Terror. Kosten für Zuwanderer und mehr Sicherheit könnten den Sparkurs in Europa aufweichen. In Deutschland werden Ausgaben für Flüchtlinge das Wachstum kurzfristig eher stützen, da staatliche Investitionen steigen. In Frankreich begünstigen Flüchtlingskrise und Terrorangst derweil den Aufstieg des rechten Front National. Das erschwert unpopuläre Reformen, die Frankreich braucht.
Bei den Wahlen in den Niederlanden, Irland und Zypern könnten rechte Parteien zulegen. Eine stärkere Wirtschaft würde helfen, ihnen Wind aus den Segeln zu nehmen.
US-Wahl
Pharma in Gefahr
von Sven Parplies, Euro am SonntagAm 8. November 2016 wählen die Amerikaner einen neuen Präsidenten. Streng statistisch ist allein das bereits eine gute Nachricht für Börsianer. Denn: Laut Daten der Investmentfirma Ned Davis hat der Aktienindex S & P 500 seit 1900 in Wahljahren um 7,5 Prozent zugelegt - und damit überdurchschnittlich stark. Ob die Aktienkurse tatsächlich auf breiter Front durch die Präsidentschaftswahl beeinflusst werden, ist allerdings umstritten, da das Weiße Haus - besonders in einer immer stärker global ausgerichteten Wirtschaft - begrenzte Einflussmöglichkeiten hat. Ein Sieg der Republikaner hätte dieses Mal aber wohl größere Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik der USA als ein Sieg der Demokraten, weil die Republikaner beide Kammern des Parlaments kontrollieren.
Börse hofft auf Steuersenkungen
Generell haben die Republikaner den Ruf, ein offenes Ohr für die Wünsche der Wirtschaft zu haben. So will Jeb Bush, der ehemalige Gouverneur von Florida, im Fall eines Wahlsiegs den Steuersatz für Unternehmen von 35 auf 20 Prozent senken. Das dürfte die Unternehmensgewinne steigern. Die wahrscheinliche Kandidatin der Demokraten ist Hillary Clinton. Obwohl auch ihr ein gutes Verhältnis zur Wall Street nachgesagt wird, tritt sie für eine strenge Regulierung der Finanzindustrie ein. Auch Pharmakonzerne könnten unter einem Wahlsieg der Demokraten leiden, da die Partei die in den USA extrem hohen Preise für Medikamente deckeln will.Das Schreckgespenst der Börse ist Donald Trump, der mit rechtspopulistischen Parolen bislang den Vorwahlkampf der Republikaner dominiert. In der Parteiführung und den ihr nahestehenden Lobbygruppen hat Trump wenig Freunde. svp
Klima
Paris ist prima
von Stephan Bauer, Euro am SonntagIst die Erde gerettet? Nach den vielen euphorischen Kommentaren zum Klimagipfel von Paris könnte man das glatt glauben. Dabei ist der Pakt bloß eine Absichtserklärung, Verpflichtungen bestehen nicht. Ziel auf freiwilliger Basis ist es, den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad, wenn möglich auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Zumindest dürfte das die Entwicklung weg von fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas hin zu regenerativen Energien nicht bremsen. Grüner Trend
Paris wird einen Trend verstärken: Unternehmen, deren Geschäftsmodell zu großen Teilen im fossilen Bereich verankert ist, ändern ihre Strategie, siehe die deutschen Versorger E.ON und RWE. Beide DAX-Konzerne spalten sich in einen konventionellen Teil mit dem Kraftwerksgeschäft und ein regeneratives Geschäft auf. Bei Eon erfolgt der Schritt zum Jahresanfang, bei RWE im April. Die Aktien sind sehr volatil, womöglich setzt allmählich eine Bodenbildung ein.
Zu den Profiteuren des Wandels zählen die Solar- und die Windkraftbranche. Solarfirmen leiden jedoch unter dem hohen Preisdruck, den chinesische Firmen mit ihrem massiven Angebot auf dem Weltmarkt verursachen. Nur einzelne Titel wie etwa die weltweite Nummer 1 bei Gleichrichtern, die deutsche SMA Solar, oder der größte US-Solarmodulhersteller First Solar sind spekulativ kaufenswert. In der Windbranche ist der Preisdruck nicht ganz so hoch. Interessant ist das Papier von Nordex, die Hamburger haben sich zuletzt mit dem Windkraftgeschäft der spanischen Acciona regional sehr sinnvoll verstärkt.
... und wann kommt
der Crash?
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Als die Angestellten morgens ihre Computer hochfahren, passiert etwas Gruseliges: Auf den Bildschirmen erscheint ein roter Totenschädel. Dazu die Botschaft: "Wir haben euch gewarnt und das hier ist erst der Anfang." So begann im November 2014 der Angriff auf den Medienkonzern Sony. Cyberattacken sind längst Alltag. Die immer stärkere Abhängigkeit vom Internet macht Unternehmen und Privatpersonen verletzbar. Besonders verstörend war der Angriff auf die amerikanische Bank JP Morgan Chase.
Mehrere Wochen durchstöberten Hacker unbemerkt das Computersystem. Zum Glück ohne größeren Schaden anzurichten. Was aber passiert, wenn Terroristen über Nacht alle Kundenkonten einer Großbank löschen? Oder die computergesteuerte Energieversorgung einer Großstadt lahmlegen? Ein Cyberangriff auf die Infrastruktur gehört zu den Schwarzen Schwänen. Dieser Begriff beschreibt ein seltenes und unwahrscheinliches, aber trotzdem realistisches Ereignis mit massiven Konsequenzen. Unter Börsianern wird der Schwarze Schwan oft als Synonym für Gefahr gesehen. Schließlich fürchten die Finanzmärkte nichts so sehr wie das Unvorhersehbare. Analysten erstellen Hochrechnungen, wie sich die Weltwirtschaft und Gewinne einzelner Unternehmen entwickeln. Dafür gibt es Formeln und Erfahrungswerte. Niemand aber kann das Verhalten von Terroristen, Naturkatastrophen oder den Ausbruch einer Seuche voraussagen.
Auch politische Entwicklungen können eine ungeahnte Dynamik entwickeln. Donald Trump als US-Präsident? Marine Le Pen französisches Staatsoberhaupt? Aktuell sind deren Chancen gering. Nicht nur an der Börse aber würde ein Wahlsieg von Rechtspopulisten Schockwellen auslösen. Auch einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben nur wenige Börsianer auf der Rechnung. Und wer diskutiert eigentlich noch über Griechenland? Turbulent an der Börse wird es dann, wenn sich Investoren zu stark auf ein bestimmtes Szenario eingestellt haben und dann auf dem falschen Fuß erwischt wurden, 2015 etwa durch den Ölpreis- Crash. Derzeit geht eine klare Mehrheit davon aus, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen im laufenden Jahr moderat anheben wird. Jede Abweichung von diesem Fahrplan wird heftige Kursausschläge verursachen. Ein Anstieg des Euro zum Dollar würde ebenfalls viele überraschen.
Putin als Friedenstaube
Auch China könnte zu einem Schwarzen Schwan werden: Die Wirtschaft dort kühlt sich ab. Die Masse der Experten erwartet dennoch Wachstumsraten von mehr als sechs Prozent. Wird es deutlich weniger, würde das viele westliche Unternehmen treffen. Aber: Fast alle negative Ereignisse bringen Gewinner hervor. Von einem großen Cyberangriff würden Unternehmen profitieren, die auf Sicherheitssoftware spezialisiert sind, eine weitere Eskalation im Nahen Osten Rüstungskonzernen neue Aufträge bringen. Schwarze Schwäne müssen übrigens nicht zwingend Katastrophen sein. Die Nachrichtenagentur Bloomberg bringt Vladimir Putin ins Spiel. Der russische Präsident könnte, quasi als schwarze Taube, einen Frieden im syrischen Bürgerkrieg vermitteln und damit das Ende des islamistischen Terrors einleiten.
Offensives Musterportfolio 2016
Trotz großer Unsicherheiten spricht auch 2016 viel dafür, in Aktien zu investieren. 75 Prozent macht diese Anlageklasse im offensiven Musterdepot aus. Gegenüber dem Vorjahresportfolio, das ein Plus von 10,5 Prozent erzielte, gibt es einige Änderungen: Der ETF auf den chinesischen Aktienmarkt wurde gegen einen breiter aufgestellten Asien-Fonds ausgetauscht, der in attraktive Nebenwerte investiert. Zudem finden sich im Anleiheteil statt der ursprünglichen zwei High-Yield-Fonds nun ein Portfolio, das flexibel im globalen Bondmarkt agiert (Jupiter Dynamic Bond) sowie ein Fonds, der auf Wandelanleihen setzt. Wie auch im defensiven Portfolio dient ein kleiner Anteil Gold als Sicherheitsanker.Defensives Musterportfolio 2016
Auch das defensive Musterdepot verzichtet 2016 nicht auf Aktien - allerdings ist ihr Anteil deutlich geringer als im offensiven Portfolio. Trotzdem werden mit preiswerten ETFs die wichtigen Anlageregionen Deutschland, Europa und USA abgedeckt. Als defensive Bausteine kommen Rentenfonds zum Einsatz, die in Bonds und Wandelanleihen verlässlicher Schuldner anlegen. Dazu ein flexibel agierendes Portfolio, das in Zeiten steigender Zinsen auch auf fallende Kurse setzen kann. Und schließlich ein Indexfonds auf kurzlaufende US-Staatsanleihen. Damit können Anleger von einer möglichen weiteren Aufwertung des Dollar gegenüber dem Euro profitieren. Das Vorjahresportfolio lieferte eine Rendite von 3,3 Prozent.
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