Bilanz vorgelegt 21.10.2022 16:41:00

Snap steigert Umsatz und macht weiter Verlust - Snap-Aktie im freien Fall

Snap steigert Umsatz und macht weiter Verlust - Snap-Aktie im freien Fall

Im dritten Quartal 2022 hat Snap abermals einen deutlichen Verlust eingefahren. Das EPS je Aktie lag bei -0,22 US-Dollar, nachdem das Minus vor Jahresfrist noch bei 0,050 US-Dollar je Anteilsschein gelegen hatte. Damit fielen die Gewinnzahlen etwas besser aus als von Analysten erwartet, Experten hatten dem Konzern zuvor ein EPS von -0,243 US-Dollar zugetraut. Der Quartalsverlust weitete sich somit auf 359,5 Millionen US-Dollar aus, von knapp 72 Millionen US-Dollar ein Jahr zuvor.

Der Umsatz verbesserte sich daneben um sechs Prozent von 1,07 Milliarden US-Dollar auf 1,13 Milliarden US-Dollar und lag damit leicht über den Analystenschätzungen (1,14 Milliarden US-Dollar). Das Snap-Geschäft kühlte sich frappierend schnell ab. Noch im ersten Vierteljahr dieses Jahres war der Umsatz um 38 Prozent gewachsen, davor waren auch 50 oder 60 Prozent üblich.

"Erheblicher Gegenwind" für Snap

Snap verwies auf "erheblichen Gegenwind" für das Geschäft, unter anderem weil Werbekunden wegen Konjunktursorgen die Marketingbudgets kürzten. Inzwischen habe der Trend viele Branchen erfasst. Snap hatte im vergangenen Quartal bereits den Abbau von rund einem Fünftel der Stellen eingeleitet, um die Kosten zu senken und sich auf Wachstumsbereiche zu fokussieren.

Snap hofft insbesondere, mit Gewinn das Geschäft rund um sogenannte erweiterte Realität auszubauen, bei der digitale Objekte auf dem Bildschirm in reale Umgebungen integriert werden. Bei Snapchat kann man damit zum Beispiel Modeartikel oder Kosmetik vor dem Kauf virtuell ausprobieren. Man müsse beim Geldverdienen in dem Bereich aber noch besser werden, räumte Finanzchef Derek Andersen ein.

Apple-Privatsphäre-Einstellungen werden für Snap zum Problem

Die Zahl täglich aktiver Nutzer wuchs unterdessen binnen drei Monaten von 347 auf 363 Millionen. Zugleich sank der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer von 3,20 auf 3,11 Dollar.

Snap verweist auch auf verstärkte Konkurrenz um Online-Werbeausgaben mit anderen Diensten wie Tiktok. Außerdem machen Snapchat immer noch die Maßnahmen von Apple zum besseren Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Betreiber müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen hinweg verfolgen wollen. Viele Nutzer lehnten dies ab - und das torpedierte zahlreiche Geschäftsmodelle bei Online-Werbung. Anders als etwa der Facebook-Konzern Meta unterstützte Snap dabei grundsätzlich die Maßnahmen von Apple und bemüht sich, neue Lösungen für die Werbekunden zu finden.

So reagiert die Snap-Aktie

Die aktuellen Zahlen zum Geschäft der Foto-App treiben die Anleger in die Flucht. Die Snap-Aktie zeigt sich im US-Handel an der NYSE deutlich tiefer und verliert zeitweise 31,32 Prozent auf 7,44 US-Dollar. Seit Jahresbeginn verlor das Papier mehr als drei Viertel seines Werts.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX

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Bildquelle: Ink Drop / Shutterstock.com,Carl Court/Getty Images

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