11.02.2013 14:50:31

Siemens und Areva bauen noch länger an finnischem Atomreaktor

   Von Niclas Rolander

   STOCKHOLM--Die Fertigstellung des von Siemens und Areva gebauten finnischen Atomreaktors Olkiluoto 3 wird sich wohl noch weiter verzögern. Wie die Betreiberfirma Teollisuuden Voima (TVO) mitteilte, stellt sie sich jetzt auf eine Verspätung bis 2016 ein. TVO hatte bereits im Sommer gewarnt, dass der bereits auf 2014 ausgedehnte Zeitplan nicht zu halten sei. Man habe von dem Baukonsortium einen neuen Plan gefordert, diesen aber bislang nicht erhalten.

   Der von explodierenden Kosten und Verzögerungen geplagte Reaktor wird von einem Konsortium der Siemens AG und des französischen Atomreaktor-Sprezialisten Areva SA gebaut. Ursprünglich hätte er schon ab 2009 Strom liefern sollen. Im Sommer teilte TVO dann mit, dass das Kraftwerk auch 2014 noch nicht ans Netz gehen wird, weil die Installationsarbeiten und die Einrichtung der Automatisierungstechnik nicht mehr im Zeitplan lägen. Dafür machte die Betreiberfirma das Konsortium verantwortlich.

   TVO streitet sich wegen der erheblichen Verspätungen schon seit Jahren im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens mit Siemens und Areva, beide Parteien fordern wechselseitig Schadensersatz. Erst im Oktober hatte TVO nachgelegt und die Schadensersatzforderung von 1,4 auf 1,8 Milliarden Euro erhöht. Siemens und Areva fordern von TVO für Kosten und Verluste rund 1,9 Milliarden Euro.

   Nicht nur der Zeitplan, auch die Kosten sind massiv aus dem Ruder gelaufen. Anfänglich waren diese in einem Vertrag zum Festpreis und mit schlüsselfertiger Übergabe auf 3 Milliarden Euro beziffert worden. Areva-Chef Luc Oursel hatte aber gesagt, der Reaktor werde letzten Endes rund 8 Milliarden Euro kosten.

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   February 11, 2013 08:47 ET (13:47 GMT)

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