29.11.2013 15:22:31

SHW auf dem Weg in den SDAX - Keine Änderung in DAX & Co.

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Für SHW dürfte es das lang ersehnte Weihnachtsgeschenk sein: Der 2011 an die Börse gegangene schwäbische Autozulieferer wird Index-Experten zufolge im Dezember in den SDAX aufgenommen. Für seinen Aufstieg wird übereinstimmend wohl Air Berlin den Auswahlindex der kleinen Werte verlassen müssen. Weitere Änderungen werden nicht erwartet. In DAX, MDAX und TecDAX sollte alles bleiben, wie es ist.

    Der Arbeitskreis Aktienindizes berät am kommenden Mittwoch, 4. Dezember, über mögliche Umstellungen auf Grundlage der November-Ranglisten. Noch am selben Abend, nach dem US-Handelsschluss, wird die Deutsche Börse dann die etwaigen Änderungen bekannt geben. Die Umsetzung erfolgt zum Montag, 23. Dezember.

    Nachdem der Münchner Finanzinvestor Nordwind Capital Anfang November seine gesamte Beteiligung von 58,3 Prozent am Markt platziert hat, ist der Weg für SHW in den SDax frei geworden. Eine frühere Aufnahme am 27. November, als SGL wegen der GSW-Übernahme außerplanmäßig wieder in den MDax aufstieg, wurde durch das Regelwerk der Deutschen Börse verhindert. Die Erhöhung des Streubesitzanteils bei SHW nach der Nordwind-Platzierung wird erst mit der Rangliste per Ende November berücksichtigt, sagte Analyst Uwe Streich von der LBBW. Daher sei zunächst der nach Börsenwert letztlich nur halb so große Keramikhersteller Villeroy & Boch (VilleroyBoch vz) nun im SDax.

    Da Air Berlin die nach Börsenwert kleinste SDax-Aktie ist, gehen Index-Experten übereinstimmend davon aus, dass die Billigfluggesellschaft dafür ihren Platz wird räumen müssen. "Wenn man das Regelwerk eng auslegt, dann müsste eigentlich MVV den Index verlassen, denn beim Börsenumsatz wird das Unternehmen schon lange nicht mehr den Anforderungen der Deutschen Börse gerecht, aber das wurde bislang ignoriert", sagte Streich. So tippt er ebenfalls auf Air Berlin als Abstiegskandidat, "obwohl das Unternehmen die Deutsche-Börse-Kriterien noch erfüllt". Als abstiegsgefährdet werden außerdem auch H&R und Hornbach (HORNBACH vz) angesehen. Wen es trifft, entscheidet sich letzten Endes in der kommenden Woche.

    Der ebenfalls zur Deutschen Börse gehörende Index-Anbieter Stoxx gab zudem bereits die Änderungen für den breiten Stoxx Europe 600 bekannt. Mit Blick auf deutsche Werte werden - ebenfalls zum 23. Dezember - in diesen Index die Papiere der RTL Group aufgenommen. Entfernt werden zugleich die von Deutsche Wohnen übernommene GSW sowie der Spezialmaschinenbauer Aixtron ./ck/rum

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