03.12.2015 22:27:37
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Schwäbische Zeitung: Auf der Zielgeraden - Leitartikel zum Finanzausgleich
Der Ausgleich würde nach dem Kompromiss gerechter und transparenter als bisher, und alles, was das schier undurchdringbare Geflecht zwischen Bund und Ländern etwas löst, ist aller Mühe wert. Baden-Württemberg muss allerdings auch eine Kröte schlucken, denn die reichen Kommunen sollen stärker in den Ausgleich einbezogen werden. Unter dem Strich aber dürfen alle Länder auf Entlastung hoffen, Baden-Württemberg auf knapp eine Milliarde, Bayern auf 1,3 Milliarden.
Der Durchbruch geschieht auf Kosten des Bundes. Der soll jetzt, das folgt im Wesentlichen dem baden-württembergischen Modellvorschlag, eine Summe, die der Hälfte des Solidaritätszuschlags entspricht, an die Länder rausrücken. Das ist etwas mehr, als Finanzminister Schäuble bislang angeboten hat. Entsprechend zurückhaltend reagierte die Kanzlerin auf den Vorschlag der Ministerpräsidenten. Wer aber je drei Ministerpräsidenten zum Thema Finanzausgleich an einem Tisch gesehen, vielmehr gehört hat, der weiß, dass die Einigung historisch ist. Und dass der Bund gut daran täte, ganz schnell einzuschlagen. Erstens sieht er sich der geballten Macht aller Länderfürsten gegenüber. Und zweitens schmilzt der Verhandlungsspielraum proportional zum Abstand zu den nächsten Wahlen.
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