09.08.2013 21:29:58

Schwäbische Zeitung: Alptraum aller Parteistrategen - Kommentar

Ravensburg (ots) - Ein schlimmeres Desaster als das Ausschlussverfahren gegen Siegfried Kauder kommt selbst in den Alpträumen gewiefter Parteistrategen nicht vor: Dass sechs Wochen vor einer wichtigen Wahl ein Parteirebell die mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht, wird als Katastrophe bewertet. Welcher Wähler will Querelen in einer Partei? Mit Einigkeit und Harmonie zum Wahlsieg, so lauten die Verhaltensregeln. Dass Siegfried Kauder der Bruder des engsten Merkel-Vertrauten, Volker Kauder, ist, verschärft die Lage. Mit dem Donaueschinger OB Thorsten Frei, einem smarten Schwiegermutters-Lieblingstyp, wollte die CDU gerade im traditionell schwarz wählenden Schwarzwald punkten. Merkel braucht die Stimmen des Südwestens. Da passt ein Rebell wie Siegfried Kauder, der in der enttäuschten konservativen Klientel wildert, nicht ins Kalkül. Selbst wenn Kauders Chancen auf das Direktmandat bei null stehen dürften: Er wird die CDU wichtige Stimmen kosten.

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