Schoeller-Bleckmann Aktie
WKN: 94665 / ISIN: AT0000946652
Weniger Nachfrage |
22.05.2025 18:00:00
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SBO-Aktie tiefer: Schoeller-Bleckmann erleidet Umsatz- und Gewinnrückgang
Der von US-Präsident Donald Trump im Frühjahr eskalierte Handelsstreit mit seinen Handelspartnern dämpft das weltweite Wachstum und bremst damit die Nachfrage nach Öl und Gas. Ein niedrigerer Öl- und Gaspreis lässt die Investitionstätigkeit der Öl- und Gasförderunternehmen sinken. SBO ist nicht stark von den US-Zöllen betroffen, weil der heimische Öl- und Gasfeldausrüster über mehrere US-Tochterunternehmen mit Produktionsstätten in den USA verfügt. "Die amerikanischen Werke produzieren 80 Prozent für den amerikanischen Markt", sagte SBO-Chef Klaus Mader zur APA. Die "Situation der Unsicherheit" aufgrund des US-Zollstreits würde aber die Stimmung in der Weltwirtschaft drücken, dieser "Sekundäreffekt" treffe die SBO global. "Das ist die viel größere Auswirkung."
SBO-Chef: "Drill, baby, drill" in USA führt zu Überversorgung
Ein weiterer Ausbau der Öl- und Gasproduktion in den USA ist für den SBO-Chef "ein zweischneidiges Schwert". Die USA sind bereits gut mit Öl und Gas versorgt und eine Überversorgung würde die Preise weltweit drücken. Dies würde dann wieder zu niedrigeren Investitionen der Öl- und Gasförderer führen, so Mader. Trump hatte im Wahlkampf von einer Ausweitung der Öl- und Gasförderung gesprochen und dies unter das Motto "Drill, baby, drill" gestellt. Diesen Ausruf wiederholte er bei seiner Amtseinführung. In den USA soll laut Trump ohne große Einschränkungen nach Öl sowie Gas gebohrt werden und die US-Energie in die ganze Welt exportiert werden.
Der heimische Öl- und Gasfeldausrüster verzeichnete von Jänner bis März im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Umsatzrückgang von 29,7 Prozent in der Precision Technology-Division (PT) und ein Erlöswachstum von 10,5 Prozent in der Energy Equipment-Division (EE). Der Auftragseingang des Ölfeldausrüsters blieb mit 108,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 118,6 Mio. Euro. Der Auftragsbestand der Gruppe belief sich Ende März auf 124,1 Mio. Euro, Ende Dezember 2024 waren es noch 141,8 Mio. Euro. Die Finanzlage des Unternehmens ist weiterhin stabil: Die Eigenkapitalquote belief sich Ende März auf 49,8 Prozent.
Für das zweite Quartal rechnet SBO auch mit "einem herausfordernden Marktumfeld". Eine konkrete Guidance für Umsatz und Gewinn gibt SBO traditionell nicht bekannt. Der Ölfeldausrüster blickt aber immer mit Spannung auf die Entwicklung des Ölpreises. Die Ölförderunternehmen und die erdölproduzierenden Staaten streben laut dem SBO-Chef einen Ölpreis zwischen 70 und 90 Dollar an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete zuletzt 66 US-Dollar und die US-Sorte WTI mit Lieferung im Juni 63 Dollar. In der Precision Technology-Sparte habe sich "die abwartende Haltung der Kunden" fortgesetzt, sagte der SBO-Chef. In diesem Geschäftsbereich werde man die Produktionskapazitäten sowie Kosten weiter anpassen und versuchen, das Risiko möglicher Zölle zu minimieren. In der Energy Equipment-Division plant das Unternehmen auf internationalen Wachstumsmärkten weiter zu expandieren.
SBO will mit Geothermie Abhängigkeit von Öl-/Gasbranche reduzieren
Trotz der kurzfristigen Marktunsicherheiten will SBO seine Unternehmensstrategie weiter fortsetzen, unter anderem mit der Diversifizierung in andere Industriesektoren, Marktexpansion in wachstumsstarke Regionen und Investitionen in die Technologieführerschaft. Der SBO-Chef sieht langfristig großes Wachstumspotenzial im Bereich Geothermie, bei der Erdwärme zur Gewinnung von Strom, Wärme und Kälteenergie verwendet wird. Geothermie-Bohrungen könnten mit Produkten, die in der Öl- und Gasindustrie eingesetzt werden, durchgeführt werden, erklärte Mader. Man habe in diesem Bereich "noch nicht viele" Aufträge, aber es werde mehr. SBO will mit Zukäufen in anderen Industriebereichen die Abhängigkeit von der Öl- und Gasbranche verringern. Konkrete Übernahmeziele wollte der SBO-Chef nicht nennen. Er verwies auf die liquiden Mittel des Unternehmens in Höhe von 323 Mio. Euro.
In Wien fiel die SBO-Aktie schlussendlich um 4,27 Prozent auf 31,35 Euro.cri/cgh
APA

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