Sberbank auf dem Weg zum All-Finanz-Konzern

EMFIS.COM - Moskau 06.03.2012 (www.emfis.com) Die russische Sberbank machte seit einiger Zeit durch seine internationalen Wachstumspläne auf sich aufmerksam (Emfis berichtete). Nun möchte das Geldinstitut zusätzlich auch noch sein Geschäftsmodell ausweiten und die Pläne sind bereits weit vorangeschritten.

So hat die Sberbank bereits vor einiger Zeit den russischen Brokers Troika Dialog übernommen, der seinerseits kürzlich zwei renommierte Spezialisten im Bereich Merger & Acquisitions eingestellt, um sein Geschäftsmodell auszuweiten. Namentlich handelt es sich um Dirk Werner sowie Angelo Morganti, die bereits für Unternehmen wie die Bank of America, Morgan Stanley sowie Renaissance Capital tätig waren. Ebenso plant Troika Dialog  sein Personal erheblich aufzustocken. Bisher sind 100 Mitarbeiter im Bereich Investment-Banking tätig. Das Institut möchte diese Anzahl bis Jahresende um 25 bis 40 Prozent anheben.

Kampfansage an VTB Bank

Wie das Geldinstitut mitteilte, möchte die Sberbank vergleichsweise kurzfristig zu einem voll integriertem Finanzinstitut aufsteigen, welches von der Herausgabe von Anleihen bis hin zum Verkauf von Aktien die gesamte Palette im Investment-Segment anbietet. Somit dürfte die Sberbank zu einem harten Konkurrenten für die VTB-Bank werden. Diese hatte nämlich bereits vor drei Jahren die VTB Capital gegründet, welche im vergangenen Jahr der größte russische Anbieter an Aktien- sowie Anleihen-Verkäufen war.

Zu Sowjet-Zeiten war die Sberbank im Wesentlichen eine Art Sparkasse, die schwerpunktmäßig Gehaltskonten geführt und Darlehen vergeben hat. Nachdem diese Zeiten jetzt aber bereits seit längerem vorbei sind, dürfte die Sberbank mit der Ausweitung ihres Geschäftsmodells auf das Segment Investment-Banking nicht schlecht beraten sein, auch wenn dieser Sektor schon bessere Zeiten als derzeit gesehen hat.