Gesetz unterzeichnet |
18.03.2020 16:54:41
|
Sberbank-Aktie mit roten Vorzeichen: Russische Regierung kauft größte Bank des Landes
Bislang war die älteste Bank Russlands im Besitz der für die Bankenaufsicht zuständigen Zentralbank. Dieser Interessenkonflikt werde nun beseitigt, heißt es in Medienberichten. Zudem kann die Regierung in den nächsten Jahren mit zusätzlichen Einnahmen rechnen: Aktien der Sberbank werfen in aller Regel hohe Dividenden ab.
Mehr als 90 Millionen Russen haben ein Konto bei der Sberbank. Wichtige Transaktionen wie das Überweisen von Steuern und Abrechnen von Dienstleistungen werden über diese Bank abgewickelt. Für das Finanzministerium ist sie deshalb besonders interessant.
Der Kauf werde rund 2,5 Billionen Rubel (28,7 Milliarden Euro) kosten, hatte Finanzminister Anton Siluanow bei der Vorstellung der Pläne vor einem Monat gesagt. Ein Teil dieser Ausgaben wird am Ende wieder im Haushalt der Regierung landen: Die Notenbank ist verpflichtet, ihren Gewinn anteilig an die Staatskasse abzuführen.
Diese Mittel sollten dann für die von Putin geplanten höheren Sozialausgaben verwendet werden, sagte Siluanow. Der Kremlchef hatte etwa mehr Hilfe für einkommensschwache Familien versprochen.
Den Kauf der Sberbank will die Regierung mit Mitteln aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds finanzieren, der eigentlich dafür gedacht ist, um zum Beispiel marode Straßen zu finanzieren.
Die Sberbank-Aktie verliert in Moskau aktuell 4,73 Prozent auf 175,30 Rubel.
/cht/DP/jha
MOSKAU (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: