Millionen-Investitionen? 22.02.2016 14:11:00

Sanochemia denkt über Produktion auch in USA nach

Es geht um das firmeneigene Blasentumor-Diagnose- und -Therapiemedikament "Vidon". Um das Präparat nach klinischen Studien marktreif zu machen, sind mehr als 20 Millionen Euro Investitionen nötig. Die will die Firma mithilfe eines US-Partners stemmen. Gespräche für eine Joint Venture-Partnerschaft für die onkologische Forschung und Entwicklung in den USA laufen bereits, sagte Vorstandschef Werner Frantsits am Montag zur APA. "Wir planen, dass wir das heuer noch in die Linien bringen". Denkbar ist, dass sich ein strategischer Partner auch an der bestehenden US-Tochter Sanochemia Corp (Stamford) beteiligt. Die wurde vor 12 Jahren gegründet, bisher verkaufte sie HIV-Tests für den amerikanischen Markt.

Laufen die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für das Tumor-Diagnosemittel wie von Sanochemia erhofft, könnte das Mittel in größerem Stil im burgenländischen Werk Neufeld erzeugt werden. Reichen die Kapazitäten hier nicht aus, kann laut Frantsits ein zweiter Produktionsstandort auch in den USA liegen. Dort spiele weltweit die Hauptmusik in der Pharmaforschung und -Entwicklung. Es wäre für Sanochemia die erste Fabrik außerhalb Österreichs.

Als Vorteil in Verhandlungen und im Informationsaustausch mit multinationalen Konzernen und strategischen Partnern wertet Frantsits indes auch die Börsenotiz in Wien und Frankfurt, wenn auch in den weniger regulierten Segmenten. Eine Kapitalbeschaffung über die Börse stehe indes aktuell nicht an.

Zur Zeit machen Umsätze in den USA nur rund 2 Prozent des Konzernumsatzes der Sanochemia (35,6 Mio. Euro) aus. Mittelfristig, wenn die Hoffnungen für das Tumordiagnosepräparat Vidon aufgehen, sollen es 20 bis 50 Prozent werden. In fünf bis zehn Jahren will Sanochemia den Gesamtumsatz verdoppeln. Das wird aber operativ der Job des Vorstands unter dem ab März amtierenden neuen CEO Franco Merckling werden. Frantsits selbst, der heuer 70 wird, zieht in den Aufsichtsrat um.

Sanochemia hat derzeit rund 160 Mitarbeiter, davon 140 in Österreich. An der Eigentümerstruktur - Kernaktionäre sind im wesentlichen die Gründerfamilien in Österreich und der Schweiz - hat sich zuletzt wenig geändert. Die Aktienmehrheit ist in Streubesitz.

Am Montag hat die Gesellschaft eine Neuordnung der Aktienpakete unterhalb der österreichischen und schweizerischen Familienstiftungen bekannt gemacht. Die Stiftungen haben Aktienpakete von ihrer seit 24 Jahren in Malta ansässigen "Sanochemia Ltd", mit knapp 35 Prozent Hauptaktionärin der Börsefirma, auf zwei bestehende andere Gesellschaften übertragen. Neue Inhaber dieser Aktien sind nun die Inphasearch AG (früher Sanochemia AG Zug), Zug, mit 20,9 Prozent und die Invesa AG, Unterägeri, mit 14 Prozent. Deren Anteile sind syndiziert.

Frantsits spricht von einer "Strukturvereinfachung" und "Flexibilisierung", "dahinter ändert sich nichts". Die alte Malta-Gesellschaft wird liquidiert. Die Kernaktionärsgesellschaften könnten gegebenenfalls institutionelle Aktienpakete vom Streubesitz aufgreifen, hieß es heute.

rf/stf

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