09.12.2010 08:00:31
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RWE will drei Finanzinvestoren für Amprion ins Boot holen - Kreise
(Wiederholung von Mittwochabend)
Von Eyk Henning, Jan Hromadko und William Launder DOW JONES NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Die RWE AG will sich bei der Suche nach Investoren für das eigene Höchstspannungsnetz Amprion offenbar drei Finanzinvestoren ins Boot holen. Finanzkreisen zufolge sollen diese Pakete von jeweils 25% übernehmen, während der in Essen ansässige Versorger selbst etwas mehr als ein Viertel und damit wie angekündigt die operative Führung an Amprion behält. Gespräche führt RWE derzeit mit der Deutsche-Bank-Infrastrukturtochter RREEF. Für viele andere Finanzinvestoren scheint der Kauf eines 25-prozentigen Anteils an der mit insgesamt rund 1 Mrd EUR zu bewertenden Amprion kaum attraktiv.RWE kündigte im Oktober an, den Ausbau seines deutschen Höchstspannungsnetzes Amprion über den Einstieg von Finanzinvestoren bewältigen zu wollen. Die bevorstehenden Finanzierungslasten müssten künftig "auf breiteren Schultern" verteilt werden, sagte RWE-Vorstand Rolf Martin Schmitz. Strategisch sehe das DAX-Schwergewicht das Netz weiter als wichtigen Vermögenswert, weshalb der Konzern in der Führungsrolle bleiben will.
Eben dies könnte aber zum Problem für den Verkauf werden. "Da RWE etwas mehr als ein Viertel am Amprion behalten will und Finanzinvestoren lediglich mit einem Anteil von jeweils knapp 25% keinen Einfluss auf das Asset haben, ist das relativ unattraktiv", sagte eine der informierten Personen. Hinzu komme, dass ein 25-prozentiger Anteil angesichts der Gesamtbewertung von etwas mehr als 1 Mrd EUR relativ klein und damit eher weniger interessant für Infrastrukturfonds sei, die für solche Vermögenswerte üblicherweise als Käufer in Frage kommen. Um Finanzinvestoren einen derart gestrickte Transaktion dennoch schmackhaft zu machen, könnte die RWE eine Mindestrendite bieten, sagte die Person weiter.
Anfangs sei auch Pensionskassen eine Beteiligung an Amprion mit Verweis auf sichere Rendite angeboten worden. Dies sei den Kandidaten aber zu riskant gewesen, sagte eine Person weiter. Beobachtern zufolge ist der Investitionsbedarf beim Ausbau des Höchstspannungsnetzes allerdings hoch. Dies sei wohl für Investoren ohne Erfahrung mit Infrastrukturprojekten eine schwer abzuschätzende Größe.
Zuletzt hatten die Wettbewerber E.ON und Vattenfall ihr deutsches Höchstspannungsnetz verkauft. E.ON schlug sein Netz, das etwas kleiner als Amprion ist, für rund 1 Mrd EUR an den niederländischen Netzbetreiber Tennet los, Vattenfall verkaufte sei Netz für rund 800 Mio EUR an ein Konsortium aus dem belgischen Netzbetreiber Elia und dem australischen Fonds Industry Funds Management.
Amprion ist das größte deutsche Höchstspannungsnetz. Die Gesellschaft mit Sitz in Dortmund wurde vor gut einem Jahr aus dem RWE-Konzern ausgegliedert, befindet sich jedoch weiterhin im Besitz des Essener DAX-Konzerns. In den vergangenen Jahren hatte die RWE AG Absichten zum Verkauf seines Höchstspannungsnetzes stets dementiert. Amprion beschäftigt derzeit rund 850 Mitarbeiter und betreibt ein Netz von einer Länge von 11.000 Kilometern.
Webseite: www.rwe.com -Von Eyk Henning, Jan Hromadko und William Launder, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 108; eyk.henning@dowjones.com DJG/eyk/cbr (END) Dow Jones NewswiresDecember 09, 2010 01:30 ET (06:30 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 30 AM EST 12-09-10
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