RENK Aktie
WKN DE: RENK73 / ISIN: DE000RENK730
Verteidigungsboom |
08.09.2025 17:55:00
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Rüstungsaktien in Grün: Das steckt hinter der Kursrally von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT
• Analysten optimistisch: Boom dürfte anhalten
• Aktien von RENK, HENSOLDT und Rheinmetall mit Gewinnen
Politische Impulse sichern den Rüstungsboom
Die deutsche Verteidigungsindustrie profitiert von einer Sonderstellung in der Finanzpolitik. Durch Ausnahmen bei der Schuldenbremse können Investitionen in Rüstung auch langfristig finanziert werden. Laut dem Arbeitsmarktforscher Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist damit ein "dauerhafter Aufschwung" der Branche gesichert. Eine Studie geht sogar davon aus, dass bis zu 200.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten, falls Deutschland seine Verteidigungsausgaben von zwei auf drei Prozent des BIP anhebt, wie Der Aktionär berichtet.
Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT im Aufwind
Rheinmetall überzeugt weiterhin mit einem starken Auftragsbestand und steigenden Umsätzen. Neben dem Leopard-2-Programm erhielt der Konzern jüngst den Auftrag, 23 neue Bergepanzer "Büffel" für die Bundeswehr zu liefern. Während die Rheinmetall-Aktie in diesem Jahr via XETRA bislang um mehr als 190 Prozent zulegen konnte, ging es am heutigen Montag um letztlich weitere 2,67 Prozent nach oben auf 1.791,00 Euro.
Auch RENK meldet starke Zuwächse - die Auftragsbücher des Panzergetriebe-Spezialisten sind für die nächsten Jahre gut gefüllt. Am Montag ging es für die Papiere schlussendlich um 3,68 Prozent hoch auf 69,03 Euro - auf Jahressicht steht ein Plus von über 272 Prozent an der Kurstafel.
HENSOLDT profitiert von steigenden Bestellungen für Radarsysteme und strebt bis 2030 einen Umsatz von inzwischen sechs Milliarden Euro an. Auch hier zeigt sich ein klar positiver Trend: Nachdem sich das Papier seit Jahresbeginn um über 168 Prozent verteuert hat, betrug der Kurszuwachs auch am heutigen Montag letztlich wieder 2,49 Prozent auf 92,65 Euro.
Keine Entspannung bei Konflikten in Sicht
Am Wochenende hatte Russland die Ukraine mit einer Rekordzahl von Kampfdrohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Besonders hart trafen die russischen Attacken die Hauptstadt Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Weltgemeinschaft einmal mehr zu entschiedenen Reaktionen auf, insbesondere zu härteren Sanktionen gegen Russland. US-Präsident Donald Trump sieht sich nach eigenen Angaben in der Lage, weitere Russland-Sanktionen verhängen zu können. Konkrete Aussagen gab es von ihm aber nicht.
Im Nahen Osten sprach derweil der israelische Verteidigungsminister Israel Katz vor einer Offensive in der Stadt Gaza erneut eine scharfe Warnung an die islamistische Terrororganisation Hamas aus. "Heute wird ein gewaltiger Hurrikan über den Himmel der Stadt Gaza hereinbrechen und die Dächer der Terror-Hochhäuser werden beben", schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. Zuvor hatte bereits Trump eine "letzte Warnung" an die Hamas ausgesprochen, um kurz vor Israels Offensive eine diplomatische Lösung zu erzwingen.
Auf einer gemeinsamen Unternehmenskonferenz mit der Commerzbank habe sich gezeigt, dass es für den Rüstungssektor derzeit am besten aussehe, schrieben Experten der Investmentbank Oddo BHF. Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber erwartet einen langanhaltenden Aufschwung der deutschen Rüstungsindustrie. Der Aufwärtstrend werde nachhaltig sein und absehbar auf viele Jahre weitergehen, sagte der Experte vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg der Deutschen Presse-Agentur.
Derweil beließ das US-Investmenthaus Jefferies die Einstufung für Rheinmetall nach einem Treffen mit Investor-Relations-Managern auf "Buy". Das weiter gültige Kursziel von 2250 Euro liegt mehr als ein Viertel über dem aktuellen Bewertungsniveau. Im November oder Dezember werde es wohl mehr Klarheit über den deutschen Haushalt 2026 geben, wobei der Fokus bereits stark auf Munition liege, schrieb Expertin Chloe Lemarie. Ab dem diesjährigen Schlussquartal seien hohe Auftragseingänge zu erwarten. Eine Perspektive für 2030 und darüber hinaus werde wohl im November auf einem Kapitalmarkttag abgegeben.
Arbeitsmarkt als Wachstumsfaktor
Die Branche boomt nicht nur an der Börse, sondern auch auf dem Jobmarkt, wie n-tv berichtet. Im Jahr 2021 gingen bei Rheinmetall noch etwa 59.000 Bewerbungen ein, bis 2024 stieg diese Zahl auf 175.000 an. Der Konzern rekrutiert derzeit jeden Monat rund 500 neue Mitarbeiter, insbesondere in den Bereichen Fertigung, IT und Forschung & Entwicklung. Auch RENK erweitert seine Belegschaft deutlich. Gleichzeitig erlebt die Branche einen Imagewandel: Rüstungsunternehmen werden zunehmend als technologisch innovative Arbeitgeber mit langfristigen Karriereperspektiven wahrgenommen.
Dauerboom mit Chancen und Pflichten
Weber betont, dass die hohen staatlichen Mittel nicht nur ausgegeben, sondern auch für Wettbewerb, Innovation und industrielle Erneuerung genutzt werden müssten. Damit könnte die Rüstungsindustrie nicht nur von geopolitischen Krisen profitieren, sondern auch als Treiber für technologische Entwicklung und Wertschöpfung in Deutschland dienen.
Die Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT spiegeln damit den Aufwärtstrend wider, den Experten für die gesamte Branche sehen. Mit politischem Rückenwind, einer starken Nachfrage und einem wachsenden Arbeitsmarkt könnte der Verteidigungsboom durchaus noch Jahre anhalten.
Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX

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04.08.25 | HENSOLDT Hold | Jefferies & Company Inc. |
Aktien in diesem Artikel
HENSOLDT | 112,00 | 1,54% |
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RENK | 83,42 | 0,36% |
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Rheinmetall AG | 1 936,50 | 3,39% |
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