17.01.2013 11:48:33
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ROUNDUP/'WSJ': ArcelorMittal bietet 1,5 Milliarden Dollar für ThyssenKrupp-Werk
Die Anlagen haben sich für ThyssenKrupp zu einer dramatischen Fehlinvestition entwickelt. Allein im vergangenen Geschäftsjahr schrieb der Konzern 3,6 Milliarden Euro darauf ab, was zu einem Konzernverlust von 5 Milliarden Euro führte. ThyssenKrupp hat bislang rund 12 Milliarden Euro in die Werke gesteckt. Wegen Planungsfehlern und veränderter Rahmenbedingungen wie der Aufwertung der brasilianischen Währung haben sie sich zu einem Milliardengrab entwickelt.
ArcelorMittal hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, ein Angebot unterbreitet zu haben. Auch der brasilianische Konzern Siderurgica Nacional habe eine Offerte für das US-amerikanische Werk sowie für einen Mehrheitsanteil an dem ThyssenKrupp-Werk in Brasilien abgegeben. Die Brasilianer bieten laut "WSJ" 3,8 Milliarden Dollar. Wie das Blatt weiter berichtet, ist auch der US-Konzern Nucor an dem US-Werk der Deutschen interessiert und biete ebenfalls 1,5 Milliarden Dollar.
Ein ThyssenKrupp-Sprecher lehnte auf Anfrage einen Kommentar zu Preisvorstellungen wie auch zum Zeitplan des Verkaufsprozesses ab. Sowohl der Verkauf beider Werke als Einheit als auch die separate Veräußerung an verschiedene Investoren werde weiterhin in Erwägung gezogen, wiederholte er frühere Aussagen. Der Verkauf wird von den Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley begleitet.
Deutschlands größter Stahlkonzern hatte seine Werke in Alabama und Brasilien 2012 zum Verkauf gestellt. ThyssenKrupp selbst sprach zuletzt von einer Handvoll Interessenten und nannte offiziell keinen Verkaufspreis. Vom einstigen Ziel, zumindest den Buchwert von rund sieben Milliarden Euro zu erlösen, dürfte Unternehmenschef Heinrich Hiesinger inzwischen jedoch abgerückt sein. In Finanzkreisen wurde zuletzt über einen Preis von drei bis vier Milliarden Euro spekuliert.
An der Börse sorgte der Pressebericht für einen steigenden ThyssenKrupp-Kurs. Zuletzt kletterte das Papier um 1,83 Prozent auf 18,33 Euro. Stefan Freudenreich, Analyst bei Equinet, bewertete die Nachricht positiv, wenngleich die genannten Preise etwas niedriger seien als von ihm erwartet. Verhaltener äußerte sich UBS
ThyssenKrupp war in den vergangenen Monaten wegen Misserfolgen mit den Stahlwerken in Brasilien und den USA sowie diversen Kartell- und Korruptionsvorwürfen in die Schlagzeilen geraten. Drei Vorstände mussten ihren Hut nehmen, um einen Neuanfang zu ermöglichen. Auch die Arbeit des Aufsichtsrats geriet ins Kreuzfeuer der Kritik. Für diesen Freitag hat der Dax (DAX)-Konzern zur Hauptversammlung geladen. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre sprach sich bereits für einen Rücktritt von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme aus./ep/jha/fbr
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