17.12.2014 21:25:47
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ROUNDUP: US-Notenbank gibt sich 'geduldig' und sieht langsamere Straffung
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die amerikanische Notenbank Fed will bei der für nächstes Jahr erwarteten Zinsstraffung nichts überstürzen. "Auf der Grundlage der aktuellen Bewertung geht der Ausschuss davon aus, dass er beim Beginn der geldpolitischen Normalisierung geduldig sein kann", heißt es in der Erklärung der Fed zum Zinsentscheid vom Mittwoch. Zugleich weist die Fed darauf hin, dass diese Formulierung inhaltlich deckungsgleich (konsistent) mit ihrer bisherigen Zusicherung sei, die Zinsen "eine beträchtliche Zeit" nach den im Oktober ausgelaufenen Anleihekäufen nahe Null zu halten.
Ihren Leitzins hält die Fed weiter an der Nulllinie. Seit mittlerweile sechs Jahren liegt die "Fed Funds Rate" in einer Spanne von null und 0,25 Prozent. Am Markt wird eine erste Leitzinsanhebung für Mitte 2015 erwartet. Es wäre die erste Zinsanhebung seit Sommer 2006.
LANGSAMERE STRAFFUNG ERWARTET
Unter dem Strich gehen die Notenbanker jedoch von einem langsameren Straffungstempo aus. Für Ende 2015 erwarten die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC einen Leitzins von 1,125 Prozent, wie aus neuen Prognosen hervorgeht. Bisher hat dieser Wert bei 1,375 Prozent gelegen. Ende 2016 dürfte der Leitzins (Fed Funds Rate) bei 2,5 Prozent liegen. Die bisherige Prognose von Mitte September hatte bei 2,875 Prozent gelegen. Für Ende 2017 wird ein Zinsniveau von 3,625 Prozent prognostiziert, wohingegen bislang 3,75 Prozent erwartet worden waren.
Die Prognosen der Notenbanker für das Wirtschaftswachstum haben sich dagegen nur leicht verändert. Angehoben wurde die Wachstumsprognose für 2014, für die darauf folgenden Jahre ergeben sich kaum Änderungen. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt, gemessen an der Arbeitslosenquote, wird etwas günstiger beurteilt. Auch die Teuerung - eine Zielgröße der Fed - wird für dieses und nächstes Jahr deutlich tiefer als bislang erwartet. Bei der Kerninflation, die schwankungsanfällige Größen wie Energiepreise ausklammert, wurden die Prognosen jedoch kaum verändert.
DREI ABWEICHLER
Die konjunkturelle Lage bewertet die Fed ähnlich wie bei der vorherigen Zinssitzung Mitte September: Das Wachstumstempo wird als moderat beschrieben, die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich weiter verbessert. Die Inflation bewege sich nach wie vor unterhalb des Notenbankziels von zwei Prozent, was auch auf fallende Energiepreise zurückgehe.
Unterdessen scheint die Spaltung des FOMC zuzunehmen: Gleich drei Notenbanker sprachen sich gegen die neuen Entscheidungen aus. Richard Fisher, regionaler Fed-Chef aus Dallas, sieht größere Fortschritte in der US-Wirtschaft als seine Kollegen. Narayana Kocherlakota, Chef der Fed von Minneapolis, sieht die Gefahr, dass eine zu niedrige Inflation die Glaubwürdigkeit der Fed beschädigen könnte. Charles Plosser von der Philadelphia-Fed ist mit der Formulierung des neuen Zinsversprechens nicht zufrieden./bgf/jha
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