14.04.2016 17:02:39

ROUNDUP: Starke Kluft zwischen IG Metall und Arbeitgebern bei Tarifrunde

BERLIN (dpa-AFX) - In der Metall- und Elektroindustrie werden Warnstreiks Ende April immer wahrscheinlicher. Das Angebot der Arbeitgeber mit insgesamt 1,2 Prozent mehr Lohn und die Forderung der IG Metall nach 5 Prozent mehr Gehalt lagen bei der zweiten Verhandlungsrunde am Donnerstag weit auseinander. In Nordrhein-Westfalen kündigte die Gewerkschaft Warnstreiks mit dem Ende der Friedenspflicht ab dem 29. April an, falls keine substanzielle Bewegung auf der Arbeitgeberseite zu erkennen sei. Bezirksleiter Knut Giesler kritisierte das Angebot als eine Provokation. Im Norden brach die IG Metall Küste die zweite Verhandlungsrunde nach nur einer halben Stunde ab.

"Über ein Angebot von 0,9 Prozent mehr Geld und einer Einmalzahlung von 0,3 Prozent brauchen wir gar nicht erst zu verhandeln", sagte Bezirksleiter Meinhard Geiken in Hamburg. Die Arbeitgeberseite verteidigte ihren Vorschlag. "Wir haben uns mit dem Angebot an den aktuellen und vor allem realen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen orientiert", sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf in Karlsruhe.

Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger betonte, viele Mitglieder hielten den Vorjahresabschluss von 3,4 Prozent für zu hoch. Zudem kritisierte er, die Stimmung im Arbeitgeberlager sei "deutlich gereizter als bei früheren Verhandlungsrunden". Die Forderung der IG Metall sei "nicht an der wirtschaftlichen Realität orientiert, sondern mit 90 Prozent heißer Luft künstlich aufgeblasen", sagte Dulger der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag).

Die Tarifverhandlungen sollen bundesweit am 28. April fortgesetzt werden. Um Mitternacht endet die Friedenspflicht - dann sind Warnstreiks möglich./bf/ang/ls/egi/DP/men

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