15.05.2008 14:45:00
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ROUNDUP: Regierung und KfW halten an IKB-Verkauf fest - Bieter springen ab
Die bayerische Landesbank werde keine Offerte abgeben, schreibt die "Financial Times Deutschland". Die BayernLB äußerte sich auf Anfrage nicht. Laut Finanzkreisen entschied sich Flowers bereits im März gegen ein Gebot. Auch die Privatbank Sal. Oppenheim, die fünf Prozent an der IKB hält, soll abgewunken haben.
ZU HOHE PREISFORDERUNG
"Der Prozess ist mausetot", zitierte die Zeitung Frankfurter Investmentbanker. Das liege vor allem am vom Bund gewünschten Verkaufspreis von bis zu 800 Millionen Euro, der viel zu hoch gegriffen sei. Die letzten Angebote hätten sich auf 300 bis 500 Millionen Euro für die ganze Bank belaufen. Die IKB war am Donnerstag an der Börse zuletzt nur noch rund 365 Millionen Euro wert. Vor der Finanzkrise waren es weit über 2 Milliarden Euro.
Die KfW hält rund 43 Prozent an der Düsseldorfer IKB. Der KfW- Anteil kann nach einer Kapitalerhöhung auf bis zu 90 Prozent steigen. Nach Abschluss des Bieterverfahrens wird die Regierung gemeinsam mit den beiden Banken die Angebote bewerten und aussieben. Neun Interessenten aus dem In- und Ausland hatten sich in den vergangenen Wochen die Bücher der IKB angeschaut.
VERSPEKULIERT
Die auf die Mittelstandsförderung spezialisierte Bank hatte sich im großen Stil mit riskanten US-Immobilienkrediten verspekuliert. Bund, KfW und Bankenszene schnürten drei Rettungspakete über rund 8,5 Milliarden Euro. Davon trägt allein die KfW gut sechs Milliarden Euro. Für den neuen KfW-Chef Ulrich Schröder, der bald die Nachfolge der wegen der IKB-Krise zurückgetretenen Ingrid Matthäus-Maier antritt, wird der Verkauf der Beteiligung zur ersten Nagelprobe./tb/DP/edh
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