20.08.2014 11:01:48
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ROUNDUP: Premium-Marken von Heineken ziehen an - Carlsberg leidet unter Russland
AMSTERDAM/KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Umgekehrte Vorzeichen bei den großen Bierbrauern: Während die weltweite Nummer drei Heineken mit Halbjahreszahlen positiv überraschen konnte, legt der dänische Carlsberg-Konzern wegen Schwierigkeiten in Russland weiter den Rückwärtsgang ein. Der weltweit viertgrößte Bierkonzern ist mit seiner Tochter Marktführer in dem Land. Erneut senkte Carlsberg am Mittwoch die Prognose.
So präsentierte sich die Bierwelt zwiegespalten: Die Niederländer von Heineken fuhren dank steigender Absätze in Westeuropa, Afrika, dem Nahen Osten und Amerika einen unerwartet hohen operativen Gewinn ein, die Aktien zogen in Amsterdam am Vormittag um über sechs Prozent an. Bei den Aktionären von Carlsberg dürfte weniger Feierlaune aufgekommen sein - in Kopenhagen rutschten ihre Papiere um knapp vier Prozent ab.
HEINEKEN ÜBERRASCHT DANK PREMIUM-MARKEN
Der Konzernumsatz bei Heineken lag mit 10,2 Milliarden Euro zwar wegen Verkäufen und Wechselkurseffekten etwas unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum. Aus eigener Kraft wäre der Erlös aber um fast fünf Prozent gestiegen, hieß es. Vor allem von höherpreisigen Marken wie Heineken, Amstel und Desperados konnte Heineken profitieren.
Im zweiten Halbjahr sollen die verkauften Mengen angesichts eines durchwachsenen wirtschaftlichen Umfeldes allerdings mit etwas weniger Tempo anziehen als in den ersten sechs Monaten. Dafür rechnet der Konzern jetzt nicht mehr mit so viel Belastung wegen des starken Euro.
Unter dem Strich stand mit 316 Millionen Euro etwas weniger Gewinn, das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten kletterte dagegen um fast 10 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Das war deutlich mehr als von Analysten geschätzt.
RUSSLAND-SCHWÄCHE BELASTET CARLSBERG
Carlsberg (Tuborg, Holsten, Astra) dagegen kürzte seine Ziele beim operativen Ergebnis und beim Nettogewinn. In Russland dürfte der Markt statt wie bisher angepeilt nicht nur um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag schrumpfen, sondern im hohen einstelligen Bereich. Vor Sondereffekten erwartet das Management beim Jahresgewinn nun weniger als im Vorjahr. Bislang hatten die Dänen mit einem kleinen Zuwachs gerechnet. Schuld sei die gedämpfte Konsumlust der Osteuropäer und der unsichere Ausblick für die Wirtschaftslage. In Osteuropa macht Carlsberg mehr als ein Viertel seines Umsatzes.
Dabei liefen die Geschäfte im zweiten Quartal besser als von Experten gedacht - vor Zinsen, Steuern und Einmaleffekten verdiente Carlsberg 3,6 Milliarden Dänische Kronen (483 Mio Euro), ein Plus von knapp sechs Prozent. Der Umsatz stieg um ein halbes Prozent auf 19,16 Milliarden Kronen, der Gewinn kletterte um fast sieben Prozent auf 2,21 Milliarden Kronen./men/nmu/jha/
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