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26.03.2013 17:17:34

ROUNDUP: Entscheidung über Streiks bei Amazon in Leipzig vertagt

    LEIPZIG (dpa-AFX) - Die Entscheidung über mögliche Streiks im Amazon-Logistikzentrum in Leipzig ist vertagt worden. Die Gewerkschaft Verdi hat die Frist für ihre Urabstimmung bis Donnerstag nächster Woche (4. April) verlängert. Am Dienstag fehlten laut Verdi zu viele Mitglieder. Sie sollen nun einzeln angeschrieben werden.

    "An der Urabstimmung haben sich heute gut 300 Mitglieder beteiligt", sagte Verdi-Bereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. "Aber zirka 150 Leute sind krank oder haben frei." Die Tarifkommission habe entschieden, diese Mitglieder anzuschreiben. "150 fehlende Leute sind uns einfach zu viel", sagte Lauenroth-Mago.

    Das Ergebnis der Urabstimmung soll nun Freitag nach Ostern feststehen. Sollten sich 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Arbeitskampfmaßnahmen aussprechen, könnte es die ersten Streiks bei Amazon in Deutschland geben. Laut Lauenroth-Mago sind 520 der Amazon-Beschäftigten Mitglied bei Verdi.

    Verdi hatte zur Urabstimmung aufgerufen, um den Druck auf Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu erhöhen. Zuvor waren mehrere Sondierungsgespräche erfolglos geblieben. Eine Amazon-Sprecherin erklärte, man sehe derzeit zu wenige Gemeinsamkeiten, um mit Verdi in Verhandlungen zu treten. "Die Vergütung unserer Mitarbeiter liegt am oberen Ende dessen, was in der Logistik üblich ist", hieß es.

    Die Gewerkschaft fordert eine Lohnuntergrenze von 10,66 Euro brutto für alle, nach einem Jahr sollten es dann 11,39 Euro werden. Außerdem tritt Verdi für Nachtzuschläge ab 20.00 Uhr sowie ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld ein.

    Nach Angaben der Gewerkschaft arbeiten bei Amazon in Leipzig rund 1200 Festangestellte sowie rund 800 befristet Beschäftigte. Der Einstiegslohn liege bei 9,30 Euro, nach zwei Jahren werden demnach 10,57 Euro gezahlt./bz/DP/she

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