30.10.2007 10:01:00
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ROUNDUP: Drägerwerk senkt wegen Medizinsparte Ziele – Aktie bricht ein
Börsianer zeigten sich von der zurückgeschraubten Prognose negativ überrascht. „Das ist eine ordentliche Gewinnwarnung und dürfte die Titel kräftig nach unten schicken“, sagte ein Börsianer. Dem schlossen sich weitere Marktteilnehmer an. „Bislang lag der Konsens bei einem Gewinnwachstum von plus 15 bis 20 Prozent - ein Wert unter Vorjahresniveau ist also eine deutliche Enttäuschung,“ sagte ein Händler. Die Aktie brach im frühen Handel um 13,43 Prozent auf 58,00 Euro ein. Die Analysten von equinet halten noch an ihrer „Hold“-Empfehlung fest, kündigten aber eine Kurszielsenkung an. Der neue Ausblick liege deutlich unter den eigenen sowie den Markterwartungen, hieß es in einem aktuellen Kommentar. Daher werde an der vorsichtigen Einschätzung zu Drägerwerk festgehalten.
NEUN MONATE
In den ersten neun Monaten ging das EBIT um 6,3 Prozent auf 70,3 (Vorjahr: 75,0) Millionen Euro zurück . Der Unternehmensbereich Dräger Medical unterbot das Vorjahresergebnis von 53,5 Millionen Euro um 11,7 Millionen Euro. Den Gewinneinbruch in der Sparte führte das Unternehmen in erster Linie auf die schlechte Geschäftsentwicklung in den USA zurück. Für 2008 plant Drägerwerk daher zusätzliche Maßnahmen, um das Geschäft zu verbessern. Erste Schritte seien bereits eingeleitet worden, sagte ein Pressesprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Es habe Veränderungen im Management gegeben.
GROSSE HOFFNUNG: SYSTEM INFINITY ACS
Um die Synergiepotenziale der beiden Unternehmensbereiche Medizintechnik (Dräger Medical) und Sicherheitstechnik (Dräger Safety) heben zu können, beabsichtigt Dräger die Felder IT und Corportate Communications im Konzern auszubauen. Ziel sei es, Effizienz und Qualität zu steigern. Hier beabsichtigt Dräger in den Jahren 2008 bis 2010 erheblich in Verbesserung zu investieren. Ob die beiden autonom gelenkten Sparten auch in anderen Bereichen zusammengeführt werden, werde Dräger im Einzelfall entscheiden, sagte der Unternehmenssprecher.
Große Hoffnung setzt Dräger auf das System Infinity ACS und will es 2008 mit erheblichen zusätzlichen Aufwendungen intensiver zu fördern als ursprünglich projektiert. Infinity ACS soll die erste standardisierte Plattform mit besonders leistungsfähigen Einzelkomponenten für Patientenüberwachung, Therapiefunktion und Informationsmanagement werden. Informationen werden so aufbereitet, dass Ärzte schnelle, fundierte Entscheidungen treffen können. Der für 2008 erwartete Umsatzanteil des Infinity-ACS-Systems am Medical-Geschäft von bis zu zehn Prozent wird voraussichtlich später erreicht als ursprünglich geplant. Für die Jahre ab 2009 rechnet Drägerwerk mit einem stark wachsenden Beitrag des Infinity-Systems. Das komplette System soll laut Unternehmenssprecher von 2008 bis 2010 eingeführt werden./ne/fn/sk
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