19.03.2020 10:01:41

ROUNDUP: Coronavirus lässt Fuchs Petrolub vorsichtiger werden

MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub (FUCHS PETROLUB SE Vz) wird aufgrund der Coronavirus-Pandemie für das laufende Jahr vorsichtiger. Die negativen Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf die Weltwirtschaft seien derzeit nicht abschätzbar, werden aber zumindest temporär zu gravierenden Umsatz- und Ertragsrückgängen führen, warnte das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Mannheim.

Das Unternehmen rechnet bei Umsatz sowie beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwar jeweils mit einem Zuwachs von bis zu vier Prozent, allerdings könnten beide Kennziffern auch im schlechtesten Fall auf dem Vorjahreswert verharren. Im Februar bei der Vorlage von vorläufigen Zahlen peilte Fuchs Petrolub hier noch jeweils einen Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Den strikten Sparkurs will das Unternehmen beibehalten und Neueinstellungen auf ein Minimum begrenzen. Die Aktie legte im frühen Handel nach anfänglichen Verlusten zuletzt um über fünf Prozent zu.

Trotz der schwachen Weltkonjunktur hält Fuchs an seiner vor vier Jahren gestarteten Wachstumsstrategie fest. Auch 2020 plant das Unternehmen Investitionen in neue und bestehende Werke und in die IT-Infrastruktur sowie mehr Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Insgesamt wollen die Mannheimer 120 Millionen Euro investieren, vor allem in Deutschland, den USA, China, Südafrika, Russland und Schweden. Ziel sei es unter anderem, die komplexer werdenden Anforderungen der Zukunft aktiv zu gestalten.

Für das Unternehmen, das rund 5600 Mitarbeiter beschäftigt, ist vor allem die Autoindustrie wichtig. Mit ihr erzielt Fuchs Petrolub rund 30 Prozent des Umsatzes. Der bevorstehende Umbruch vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor führt auch bei Fuchs zu Veränderungen. Daneben hat das Unternehmen aber auch Kunden aus Bereichen wie etwa Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft.

2019 sank das Ebit im Jahresvergleich vor allem wegen einer schwächeren Nachfrage aus der Autoindustrie um 16 Prozent auf 321 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte ging das operative Ergebnis um 13 Prozent zurück. Der Umsatz traf mit knapp 2,6 Milliarden Euro in etwa den Vorjahreswert. Nach Steuern wiesen die Mannheimer mit 228 Millionen Euro gut ein Fünftel weniger Gewinn aus. Die Aktionäre sollen dennoch für das Jahr 2019 eine um zwei Prozent erhöhte Dividende je Vorzugsaktie von 97 Cent erhalten.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschiebt der Schmierstoffhersteller seine ursprünglich am 5. Mai geplante Hauptversammlung. Sie werde vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und damit verbundenen behördlichen Auflagen voraussichtlich in der zweiten Juni-Hälfte stattfinden./mne/kro/jha/

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