04.02.2013 13:45:37

ROUNDUP: Commerzbank zum Jahresschluss tief in den roten Zahlen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Sonderbelastungen haben die Commerzbank zum Jahresende 2012 tief in die roten Zahlen gedrückt. Im vierten Quartal sei ein Verlust von rund 720 Millionen Euro angefallen, teilte Deutschlands zweitgrößte Bank überraschend am Montag in Frankfurt mit. Analysten hatten ein Minus von lediglich rund 560 Millionen Euro erwartet. Für das Gesamtjahr bleibt für den teilverstaatlichten Dax-Konzern (DAX) nach vorläufigen Zahlen nur noch ein Mini-Gewinn von 6 (Vorjahr: 638) Millionen Euro. Dennoch geht das Institut weiterhin davon aus, dass es für 2012 erstmals Zinsen auf die verbliebenen Rettungsmilliarden des Bundes in Form einer "stillen Einlage" zahlen wird.

 

    Die Aktien der Commerzbank reagierten mit starken Schwankungen auf die Zahlen. Nachdem die Banktitel im leichteren Markt rund zweieinhalb Prozent verloren hatten, drehten sie mit den Eckdaten zunächst deutlich ins Plus. Zuletzt rutschten sie jedoch wieder ab und lagen mit 1,58 Euro rund 1,74 Prozent im Minus. "Das Ergebnis erinnert mit den hohen Sonderbelastungen an die Deutsche Bank und ist entsprechend schwer zu beurteilen", sagte ein Börsianer in einer ersten Reaktion.      TEURER STELLENABBAU

 

    Der angekündigte massive Stellenabbau kommt den Konzern teuer zu stehen. Im ersten Quartal 2013 sei ein Restrukturierungsaufwand von rund 500 Millionen Euro zu erwarten. Die Commerzbank hatte Ende Januar angekündigt, dass sie 4.000 bis 6.000 Vollzeitstellen bis 2016 streichen will. Nach Gewerkschaftsangaben soll vor allem das Privatkundengeschäft stark beschnitten werden. Hier kämpft die Bank wie die Konkurrenz mit starkem Wettbewerb und geringen Margen.

 

    Belastet wurden sowohl das Schlussquartal als auch das Gesamtjahr 2012 durch Abschreibungen auf Steueransprüche und den Verkauf der Problem-Tochter Bank Forum in der Ukraine. Für die letzten drei Monate des Jahres verbuchte die Commerzbank außerordentliche Abschreibungen auf Steueransprüche in Höhe von 560 Millionen Euro. Der Schlussstrich unter das Abenteuer Ukraine schlug zum Jahresende mit 185 Millionen Euro Belastungen zu Buche. Für das Gesamtjahr machte die Bank außerordentliche Belastungen von insgesamt rund 980 Millionen Euro geltend.

 

DETAILLIERTE ZAHLEN AM 15. FEBRUAR

 

    Das operative Ergebnis sei jedoch im Gesamtjahr auf rund 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt worden. Für mögliche Risiken legte die Bank knapp 1,7 Milliarden Euro zurück und damit 300 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

 

    Die detaillierten Geschäftszahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2012 will die Bank wie geplant am 15. Februar veröffentlichen. Die Deutsche Bank hatte vergangene Woche einen Milliardenverlust für das vierte Quartal gemeldet./ben/zb/kja

 

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