07.12.2014 12:19:48

ROUNDUP: BIZ zweifelt an Hochstimmung der Börsen - Banken vergeben mehr Kredite

BASEL (dpa-AFX) - Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) betrachtet die Rekordjagd an den Börsen mit Skepsis. Die Entwicklung der vergangenen Monate deute darauf hin, dass die derzeitige Hochstimmung an den Finanzmärkten auf tönernen Füßen steht, schreibt die "Zentralbank der Zentralbanken" in ihrem am Sonntag veröffentlichten Quartalsbericht. Sie verwies auf die Turbulenzen im Oktober und August.

Damals hatten Sorgen über die Aussichten der Weltwirtschaft und die politischen Krisen zu Verkaufswellen geführt. Allerdings erholten sich die Märkte rasch wieder, als die wirtschaftlichen Befürchtungen schwanden und einige Notenbanken wie die Europäischen Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) ihre Geldpolitik weiter lockerten.

Derweil legte sich im zweiten Jahresviertel die Flaute im internationalen Bankgeschäft. Von April bis Juni vergaben die Institute das zweite Quartal nacheinander wieder mehr Kredite im Ausland, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Sonntag in Basel mitteilte. Verglichen mit dem ersten Quartal sei die grenzüberschreitende Kreditvergabe um rund 400 Milliarden auf 30 Billionen US-Dollar gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum legte sie um 1,2 Prozent zu. Allerdings ist das Volumen der Bankkredite weiter niedriger als der Umfang von Anleihen.

Es war der erste Anstieg auf Jahressicht seit Ende 2011. Von Anfang 2012 bis Ende 2013 war die grenzüberschreitende Kreditvergabe schrittweise um 2,4 Billionen Dollar zurückgegangen. Die BIZ erkennt in dem jüngsten Aufschwung einen leicht wachsenden Risikoappetit bei den Banken.

Vor allem China lockte den Statistiken der "Zentralbank der Zentralbanken" zufolge zahlreiche Investoren aus der Bankbranche an. Damit scheint der Schock über die Ankündigung der US-Notenbank Fed von Mitte 2013 überstanden, allmählich aus der ultralockeren Geldpolitik auszusteigen. Rückgänge gab es dagegen in Osteuropa - in Russland, der Ukraine und Ungarn vergaben die Institute weniger Kredite.

Dagegen vertrauten sich Banken auch untereinander wieder mehr Geld an - der Interbankenhandel legte wieder zu. Mit einem Volumen von 17,7 Billionen gegenseitiger Forderungen liegt er aber immer noch 22 Prozent unter dem Niveau vor der Finanzkrise 2008. Danach war der Interbankenmarkt wegen massivem Misstrauen der Institute untereinander eingebrochen.

In einer Spezialstudie stellt die BIZ fest, dass die auf das Einlagengeschäft spezialisierten Geschäftsbanken durchweg einen stabileren Erfolg erzielen als die sich stärker am Kapitalmarkt und im Interbankengeschäft refinanzierenden Institute. Allerdings sind Geldhäuser mit einem riskanteren Geschäftsmodell kosteneffizienter. Dabei änderten Banken ihre Ausrichtung im Laufe der Zeit. Während die Banken vor der Finanzkrise vor allem die risikoreicheren Strategien ausgebaut hatten, wechselten zuletzt viele wieder zu dem solideren Modell mit einem starken Einlagengeschäft./enl/zb/jha/

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