06.03.2008 17:07:00
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ROUNDUP: Bergamt sieht Laugen-Versenkung von K+S ohne Auswirkung auf Brunnen
Der Umweltpolitiker der Fraktion Die Linke, Tilo Kummer, befürchtet nun, dass weiter Lauge aus Unterbreizbach im Umfeld der Gemeinde versenkt wird. Kritik kam auch von der SPD. Grund ist ein Antrag des Düngemittelherstellers, die 2007 zunächst eingestellte Versenkung von Produktionsabwässer in der Gerstunger Mulde weiterführen zu können. Das Landesbergamt erklärte, die jetzige Entscheidung, mit der ein Widerspruch der Gemeinde gegen die Laugenversenkung zurückgewiesen wurde, habe keine unmittelbaren Auswirkungen auf das noch laufende Antragsverfahren. Eine Entscheidung über den K+S-Antrag sei erst möglich, wenn Ergebnisse vertiefender Untersuchungen vorlägen.
Offen ist derzeit, ob bis Ende Mai eine neue Genehmigung für die Gerstunger Mulde erteilt wird, und damit zum Fristablauf für die Zwischenlösung Springen. Zudem ist nach früheren Angaben des Thüringer Umweltministeriums der Bau eines Ersatzbrunnens für Gerstungen durch K+S im Gespräch sowie ein verbessertes unterirdisches Überwachungssystem.
Die Entsorgung der salzhaltigen Produktionsabwässer der Werke von K+S im Werra-Revier sorgt seit Jahren in Thüringen und Hessen für heftige Auseinandersetzungen. Die Gemeinde Gerstungen hatte laut Landesbergamt Widerspruch dagegen eingelegt, dass die 1998 erteilte Versenkerlaubnis für die Gerstunger Mulde mehrfach geändert wurde. Im Zeitraum bis 2007 waren rund 9,5 Millionen Kubikmeter salzhaltige Abwässer in den Plattendolomit unter Gerstungen versenkt worden.
"Umfangreiche Untersuchungen, die unter Federführung der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie durchgeführt wurden, gaben keinen Hinweis einer Einwirkung versenkter Abwässer auf die Trinkwasserfassung der Gemeinde", heißt es in der Mitteilung des Bergamtes. Der von der Gemeinde als versalzen bezeichnete Brunnen sei bereits 1993 und damit vor der Laugenversenkung von K+S wegen seines zu hohen Salzgehalts vom Netz genommen worden.
Der Linke-Politiker Kummer bezeichnete die Entscheidung des Bergamtes als haarsträubend. Negative Auswirkungen der Laugenversenkung für die Umwelt ständen nicht infrage. Die SPD- Umweltpolitikerin Dagmar Becker sprach von einer Entscheidung zugunsten von K+S. Die Finanzierung des Ersatzbrunnens für die Gemeinde durch das Unternehmen stände damit zur Disposition. Die Kosten würden auf die Allgemeinheit abgewälzt, sagte Becker. Die Oppositionsfraktionen verlangten, dass sich der Landtags- Umweltausschuss an diesem Freitag mit dem Thema beschäftigt./ro/DP/fj
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