14.04.2009 18:42:00
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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne - Finanz- und Stahltitel stützen
FRANKFURT (dpa-AFX) – Eine freundliche Stimmung im Finanz- und Stahlsektor hat dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag zu Gewinnen verholfen. Der Leitindex Dax <DAX.ETR> beendete den ersten Handelstag nach dem verlängerten Osterwochenende 1,47 Prozent höher bei 4.557,01 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit dem 9. Februar. Der MDAX <MDAX.ETR> der mittelgroßen Werte stieg um 2,41 Prozent auf 5.129,33 Zähler. Für den TecDax <TDXP.ETR> ging es um 0,70 Prozent auf 537,91 Punkte hoch. "Es ist ziemlich wenig los", sagte Aktienhändler Thomas Stengl von der Postbank. Die meisten Investoren seien wohl noch im Osterurlaub. Positive Impulse habe der Markt von den überraschend guten Quartalszahlen der US-Bank Goldman Sachs <GS.NYS> <GOS.FSE> erhalten. Bankentitel waren laut Stengl "absolute Profiteure" der Goldman-Zahlen und gehörten zu den Favoriten der Anleger im DAX. Positiv wirkten auch Pläne von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück für individuelle 'Giftbanken' (Bad Banks), in die die betroffenen Institute ihre wertgeminderten Anlagen ausgliedern können. Commerzbank-Aktien <CBK.ETR> sprangen als Spitzenreiter um 12,95 Prozent auf 5,015 Euro hoch, Papiere der Deutschen Bank <DBK.ETR> schlossen 4,71 Prozent höher bei 38,690 Euro. Im MDAX verteuerten sich Postbank-Titel <DPB.ETR> um 7,13 Prozent auf 14,57 Euro. Für Stahlaktien ging es ebenfalls deutlich nach oben. Händler verwiesen auf das am Osterwochenende angekündigte Konjunkturpaket Japans als Antrieb. "Das nährt Hoffnungen auf eine Erholung der Wirtschaft und davon profitieren zyklische Werte", sagte ein Händler. Unter anderem sollen die Maßnahmen die heimische Nachfrage nach Elektronikgütern und Autos ankurbeln. Goldman Sachs zufolge ist der nachhaltige Effekt des Pakets zwar unsicher, kurzfristig sollte das Wirtschaftswachstum aber angetrieben werden. Zudem wurde am frühen Nachmittag bekannt, dass der Tarifabschluss für die rund 85.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie perfekt ist. Salzgitter-Titel <SZG.ETR> rückten um 6,37 Prozent auf 51,45 Euro vor, Aktien von ThyssenKrupp <TKA.ETR> gewannen 6,74 Prozent auf 16,95 Euro. SAP-Papiere <SAP.ETR> sprangen kurzfristig bis auf 29,380 Euro hoch. Zuletzt gewannen sie aber nur noch 0,84 Prozent auf 29,250 Euro. Händler verwiesen auf wieder aufgewärmte Spekulationen um ein Interesse des US-Computerkonzerns IBM <IBM.NYS> <IBM.ETR> an dem deutschen Softwareunternehmen, maßen diesen allerdings wenig Glaubwürdigkeit bei. Grund für die aktuellen Spekulationen könnte die gescheiterte Übernahme von Sun Microsystems <JAVA.NAS> <SSYA.FSE> sein, mutmaßte einer. Von anderer Seite hieß es, die Aufnahme der SAP-Aktie in die "Most Preferred List" von Merrill Lynch stütze weiter den Kurs. Anteilsscheine von Henkel <HEN3.ETR> wurden dagegen von negativen Analystenkommentaren und Äußerungen von Moody's nach Zahlen belastet. Sie verloren am DAX-Ende 3,51 Prozent auf 19,54 Euro. Am vergangenen Mittwoch hatte der deutsche Konsumgüterhersteller nachbörslich einen operativen Gewinneinbruch für das erste Quartal berichtet, woraufhin die Aktie tags darauf über sieben Prozent niedriger geschlossen hatte. Zudem hatte die Ratingagentur Moody's am Donnerstag nachbörslich mitgeteilt, sie prüfe eine Abstufung des Kreditratings. An diesem Dienstag senkten nach JPMorgan und der UniCredit, die bereits am Donnerstagabend negativ auf die Henkel-Zahlen reagiert hatten, weitere Häuser ihre Urteile oder Kursziele. Bayer-Papiere <BAY.ETR> fielen angesichts von Nachrichten um das Anbauverbot von Genmais in Deutschland um 0,64 Prozent auf 37,35 Euro. Dabei geht es um eine bestimmte Sorte des Konzerns Monsanto <MON.NYS> <MOO.ETR>, den genveränderten Mais MON 810. "Für Bayer wirkt das negativ - in der Sparte CropScience wird in dieser Richtung einiges entwickelt. Teilweise arbeitet Bayer sogar mit Monsanto zusammen", kommentierte ein Börsianer. Im MDAX gewannen Titel von TUI <TUI1.ETR> 7,96 Prozent auf 5,595 Euro. Vor Ostern hatte das "Handelsblatt" berichtet, der norwegische TUI-Großaktionär John Fredriksen wolle die Abwahl des amtierenden Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Krumnow durchsetzen. An Krumnows Stelle wolle Fredriksen selbst in den Aufsichtsrat einziehen, hieß es weiter. "Natürlich kann es sein, dass die Spekulationen um Fredriksen dem Kurs nun helfen", sagte Analyst Jochen Rothenbacher von equinet. Allerdings dürfe nicht außer acht gelassen werden, dass der TUI-Titel zuvor unverhältnismäßig stark gefallen sei./gl/tw --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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