02.06.2016 18:06:40

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax kommt kaum vom Fleck nach EZB-Sitzung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) um seinen Vortages-Schlusskurs gependelt und praktisch unverändert geschlossen. Die EZB hatte die Leitzinsen wie erwartet unverändert belassen und die Finanzmärkte auf eine lange Phase extrem niedriger Leitzinsen in der Eurozone eingestimmt. Erwartungsgemäß fielen auch die vom Dienstleister ADP bekanntgegebenen Beschäftigtenzahlen für den US-Privatsektor aus. Sie gelten als Hinweis auf den mit Spannung erwarteten Bericht des Arbeitsministeriums am Freitag.

Nach dem Zinsentscheid und ersten Kommentaren von EZB-Präsident Mario Draghi fiel der deutsche Leitindex etwas klarer ins Minus, erholte sich im späten Handel aber wieder. Letztlich gewann der Dax 0,03 Prozent auf 10 208,00 Punkte. Der MDAX stieg um 0,17 Prozent auf 20 703,34 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX rückte um 0,15 Prozent auf 1698,00 Zähler vor.

DRAGHI: ZINSEN BLEIBEN LANGE AUF NIEDRIGEM NIVEAU

Die Zinsen dürften für längere Zeit auf dem aktuellen oder sogar auf einem niedrigeren Niveau bleiben, hatte EZB-Präsident Mario Draghi in Wien bei der Pressekonferenz zum jüngsten Zinsentscheid gesagt. Er betonte zudem die Handlungsbereitschaft der Notenbank. Erst im März hatten die Währungshüter ihren Kurs massiv verschärft. Erstmals wurde der Zins, zu dem Banken Zentralbankgeld bekommen, auf Null gesenkt.

In Staatsanleihen und andere Wertpapiere steckt die EZB noch mehr Geld: 80 Milliarden Euro monatlich. Draghi hatte wiederholt erklärt, das Kaufprogramm werde bis mindestens März 2017 aufrechterhalten. Vom 8. Juni an will die Notenbank auch Unternehmensanleihen kaufen. Die Geldflut soll die Kreditvergabe ankurbeln und so Wachstum und Inflation anschieben. Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise gelten als Konjunkturrisiko, weil Unternehmen und Verbraucher in Erwartung sinkender Preise Investitionen aufschieben könnten.

MUNICH RE WIRD FÜR UMBAUPLÄNE ABGESTRAFT

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt waren Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) mit minus 2,18 Prozent Schlusslicht im Dax. Sie litten weiterhin unter den laut Analysten kostenintensiven Umbauplänen für die Tochter Ergo. Deren Umstrukturierung soll gut eine Milliarde Euro kosten. In Deutschland werden mehr als 1800 Arbeitsplätze wegfallen, die klassische Lebensversicherung geht in die Abwicklung. Mehrere Analystenhäuser senkten deshalb ihre Kursziele für die Aktie des Rückversicherers.

Im MDax rückten die Papiere des kriselnden Bauunternehmens Bilfinger (Bilfinger SE) mit einem Kurszuwachs von 4,21 Prozent in den Fokus. Damit nahmen sie den Spitzenplatz ein. Bilfinger baut radikal um und will sich von einem seiner Herzstücke trennen: der profitablen Sparte Bau- und Gebäudedienstleistungen. Diese soll für rund 1,2 Milliarden Euro an den Finanzinvestor EQT gehen.

Im SDAX sprangen die Titel von Borussia Dortmund (BVB (Borussia Dortmund)) um 3,71 Prozent hoch. Der Fußballverein hatte mitgeteilt, dass Spieler Ilkay Gündogan zu Manchester City wechseln wird. Zwar wurde nichts über die Ablösemodalitäten für den Fußball-Nationalspieler bekannt gegeben, zuletzt war allerdings von einer Ablösesumme in Höhe von rund 25 Millionen Euro die Rede gewesen.

EURO BRÖCKELT AB

Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,16 Prozent auf 3033,86 Punkte. Der Pariser Cac-40-Index (CAC 40) und der Londoner FTSE 100 büßten zwischen 0,1 und 0,2 Prozent ein. Der Dow-Jones-Leitindex in New York stand zum Handelsschluss in Europa 0,10 Prozent tiefer.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,03 Prozent am Vortag auf 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 142,31 Punkte. Der Bund Future gewann 0,27 Prozent auf 164,52 Punkte. Der bis zum frühen Nachmittag festere Kurs des Euro bröckelte nach den Draghi-Aussagen ab und rutschte ins Minus auf zuletzt 1,1155 Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1188 (Mittwoch: 1,1174) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8938 (0,8949) Euro./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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