10.09.2008 12:21:00
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ROUNDUP 3/Lehman unter Druck: Staatsbank aus Südkorea steigt nicht ein
Nach einem dramatischen Absturz an der Börse am Dienstag zog die viertgrößte US-Investmentbank überraschend die Vorlage ihrer Quartalszahlen um gut eine Woche auf heute (Mittwoch) vor. Dabei sollen auch entscheidende strategische Initiativen präsentiert werden, kündigte die Bank kurzfristig in New York an. Analysten rechnen bei den Quartalsergebnissen mit einem erneuten massiven Verlust sowie weiteren hohen Abschreibungen.
KURSEINBRUCH AM VORABEND
Lehman-Brothers-Aktien waren am Dienstag durch panikartige Verkäufe in New York zeitweilig um fast 50 Prozent eingebrochen. Die Aktien schlossen mit einem Minus von 45 Prozent und beendeten den New Yorker Handel somit auf einem Zehn-Jahres-Tief von 7,79 Dollar. Auslöser für die Talfahrt waren Berichte über das Scheitern der Gespräche mit der KDB, die angeblich einen 25-Prozent-Anteil erwerben wollte.
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann rechnet unterdessen nicht mit einem Zusammenbruch von Lehman Brothers. "Ein Kollaps einer Bank dieser Größenordnung würde eine weitere Welle von Verwerfungen nach sich ziehen. Aber davon gehe ich nicht aus", sagte er bei einer Banken-Tagung in Frankfurt. "Ich gehe davon aus, dass man Lösungen finden wird, auch wenn es zum Schlimmsten kommen sollte." Die Deutsche Bank sei dabei weder an Teilen von Lehman noch an der gesamten Bank interessiert.
Die Absage an Lehman begründete KDB auch damit, dass die Entscheidung gegen einen Einstieg bei der US-Investmentbank angesichts der Lage des Finanzmarkts im In- und Ausland getroffen worden sei. Der Vorsitzende der Finanzdienstleistungskommission (FSC), Jun Kwang Woo, hatte die KDB zuvor in Anbetracht der Privatisierungspläne für die fünftgrößte südkoreanische Bank zur Zurückhaltung bezüglich einer Investition in Lehman aufgerufen. Im Mai hatte die Kommission mitgeteilt, dass bis 2010 und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant 49 Prozent an dem Institut veräußert werden sollen.
Lehman Brothers sucht neben neuen Investoren laut Medienberichten auch einen Käufer für seine wertvolle Vermögensverwaltung. So soll dringend benötigtes frisches Geld in die Kassen kommen. Lehman Brothers hatte im vergangenen Geschäftsquartal einen Verlust von 2,8 Milliarden Dollar verbucht. Die Bank holte sich zudem eine dringend benötigte Kapitalspritze von sechs Milliarden Dollar und löste ihre Finanzchefin ab./dg/zb/fd/DP/tw
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