16.04.2008 11:45:00
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ROUNDUP 2: MAN will in Russland weiter wachsen
"Wir wollen weiter stärker wachsen als der Markt für Importfahrzeuge aus Westeuropa", sagte MAN-Russland-Chef Peer Gustav Nilsson am Mittwoch bei der Eröffnung des neuen Vertriebszentrums "MAN Haus Moskau". Insgesamt werde die Zahl der aus Westeuropa importierten Lkw um rund 60 Prozent auf 32.000 bis 34.000 wachsen. Anders als in den beiden vergangenen Jahren werde MAN seinen Russland-Absatz 2008 aber nicht erneut verdreifachen können. "Das werden wir nicht schaffen, weil die Werke schlicht nicht genug liefern können." In den ersten drei Monaten 2008 habe MAN den Absatz auf 1.642 Fahrzeuge mehr als verdoppelt. Damit werde sich MAN mit dem bisher führenden West-Importeur Scania ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, sagte Nilsson.
ABKÜHLUNG IN WESTEUROPA
In Westeuropa rechnet MAN im laufenden Jahr dagegen mit einem Abkühlen der Lkw-Nachfrage. Dank der starken Nachfrage in Osteuropa werde der Markt insgesamt aber weiter wachsen, sagte Konzernchef Hakan Samuelsson. "Wir werden in diesem Jahr noch ein gutes Wachstum sehen, wo wir nur durch unsere Kapazität begrenzt werden. Aber das Wachstum wird fast ausschließlich von den neuen Märkten im Osten kommen, mit Russland als wichtigstem Wachstumstreiber."
Im vergangenen Jahr verkaufte MAN knapp 4.500 Lkw und Busse in Russland und war damit den Angaben zufolge drittgrößter West-Importeur nach Scania (5.300) und Volvo (4.600). Einschließlich der weiter dominierenden russischen Anbieter wie Kamaz und der Importe aus Asien lag der MAN-Marktanteil im Gesamtjahr bei 3,5 Prozent. Im Schlussquartal habe MAN unter den West-Importeuren aber bereits vor den beiden Schweden auf Platz eins gelegen. "Wir sehen das als entscheidenden Schritt nach vorn und wollen in den kommenden zwei Jahren deutlich investieren", sagte Samuelsson. Die Zahl der Nutzfahrzeug -Vertriebspartner soll bereits 2008 von 25 auf 40 steigen und bis 2010 auf mehr als 100. Hierfür will MAN 90 Millionen Euro investieren.
WACHSTUM MIT LKW AUS POLEN
Mit dem Lkw-Händler MIB unterzeichnete MAN am Mittwoch eine Absichtserklärung über den Kauf weiterer Lkw. Das Volumen sei "deutlich größer" als 1.000 Fahrzeuge, sagte Nilsson. Im Februar hatte MIB bereits 2.400 Fahrzeuge für 2008 bestellt. Mit der Auslieferung war im April begonnen worden, MIB ist auch größter Vertriebspartner von MAN in Russland.
Das weitere Wachstum auf dem russischen Markt will MAN vor allem mit dem seit Oktober in Polen gefertigten Fahrzeugen erreichen. Dort wird mit dem TGA Worldwide eine für Osteuropa abgespeckte Version des in Deutschland kürzlich durch den TGX abgelösten Modells gebaut. Mit der neuen Kapazität in Polen von zunächst 15.000 Lkw pro Jahr will MAN auch der wachsenden Nachfrage in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion gerecht werden. "Wir wachsen so schnell wie wir können und bauen die Kapazität aus."
"Russland hat sich zu einem wichtigen Motor für weiteres Wachstum der MAN-Gruppe entwickelt", sagte Samuelsson. Im vergangenen Jahr hatten sich Umsatz und Auftragseingang in dem Land gegenüber 2006 mehr als verdoppelt. Insgesamt erhielt der Konzern aus Russland. Aufträge im Wert von 709 Millionen Euro und erwirtschaftete hier 471 Millionen Euro Umsatz. Damit steuerte Russland knapp fünf Prozent zum Konzernumsatz von 15,5 Milliarden Euro bei. Weitere 165 Millionen Euro Umsatz steuerten die anderen Staaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bei.
Auch mit den Konzernsparten Dieselmotoren, Turbomaschinen und Industriedienstleistungen will MAN in Russland wachsen. Hierbei will MAN vom Boom auf dem Energiemarkt profitieren. MAN Diesel und MAN Turbo liefern nach Russland vor allem Motoren und Kompressoren für Kraftwerke, Pipelines und Raffinerien. Kunde ist unter anderem Gazprom./fj/wiz
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