06.04.2010 19:09:19

ROUNDUP 2: Kooperation Daimler-Renault-Nissan so gut wie perfekt

    (neu: Termin Pressekonferenz)

    PARIS (dpa-AFX) - Das strategische Bündnis des Stuttgarter Autobauers Daimler mit der französischen-japanischen Renault-(Renault)Nissan (Nissan Motor)-Allianz steht. Für Mittwoch haben die beiden Konzernchefs Dieter Zetsche und Carlos Ghosn zu einer Pressekonferenz nach Brüssel geladen. Es werden Details zu künftigen gemeinsamen Fahrzeugprojekten erwartet. Auch eine geplante Kapitalverflechtung dürfte auf der Tagesordnung stehen. Der französische Industrieminister Christian Estrosi hatte zuvor in Paris bestätigt, der Verwaltungsrat von Renault habe am Dienstag auf einer Sondersitzung zu dem Bündnis getagt. Der französische Staat hält rund 15 Prozent an Renault.

    Die Partnerschaft würde es Daimler und Renault erleichtern, dem Volkswagen- (Volkswagen St (VW)) Konzern Paroli zu bieten, der von der Oberklasse bis zum Kleinwagen in allen Bereichen präsent ist und von allen Autokonzernen Europas die Krise am besten durchgestanden hat. Daimler und Renault haben dagegen im Zuge der Branchenkrise Milliardenverluste angesammelt. Die geplante Allianz zielt in erster Linie darauf, mit höheren Stückzahlen Kosten zu sparen und die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zu teilen.

EXPERTE SIEHT VORTEILE FÜR ALLE

    Nach Ansicht von Autoexperte Helmut Becker könnte das Bündnis Daimler vor allem bei Kleinwagen helfen. Der Mercedes-Bauer sei "sehr klein von den Stückzahlen her", sagte der Leiter des Münchener Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation dem Sender MDR INFO. Gemeinsam mit Renault-Nissan könnte Daimler auf einer Plattform mindestens eine Million Autos herstellen. "Das ist das Minimum, um rentabel zu sein." Das Risiko sei gering, weil die erwartete Kapitalverflechtung auf drei Prozent beschränkt bleibe.

    Dem Vernehmen nach dürfte Renault den Stuttgartern bei der erneuten Ausweitung der Kleinwagenmarke Smart unter die Arme greifen. Demnach könnte ein viersitziger Smart auf der gleichen Plattform wie der Renault Twingo entstehen. Der frühere viertürige Smart, Frucht der Kooperation mit Mitsubishi (Compagnie Générale d Etablissements Michelin SCPA), wurde mangels Erfolg eingestellt. Derzeit besteht die Produktpalette von Smart nur aus dem zweisitzigen Ursprungsmodell. Zudem könnte sich die Zusammenarbeit auch auf die künftigen Modelle der Mercedes A- und B-Klasse erstrecken. Des Weiteren ist der Austausch von Motoren und bei der Entwicklung von Elektroautos im Gespräch.

    Renault ist mit rund 44 Prozent am japanischen Autobauer Nissan beteiligt, umgekehrt halten die Japaner 15 Prozent an Renault. Beide Unternehmen bilden seit 1999 eine Allianz. Mit Carlos Ghosn teilen sie sich einen Chef. Er hat angekündigt, die Synergien zwischen den beiden Herstellern noch intensiver nutzen zu wollen. Daimler war dagegen mit ähnlichen Allianz-Projekten, etwa mit Mitsubishi und dem US-Autobauer Chrysler gescheitert. Renault beherrscht zudem den rumänischen Billigautohersteller Dacia und die südkoreanische Marke Samsung und ist maßgeblich am russischen Lada- Hersteller AvtoVAZ beteiligt./dct/hn/hs/he

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