08.04.2013 13:00:30
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Rösler fordert Unterstützung für Mittelstand in Russland
HANNOVER--Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler fordert von der russischen Regierung eine stärkere Unterstützung der im Land tätigen deutschen Unternehmen. Deutsche Firmen seien nicht mehr nur in Moskau oder St. Petersburg, sondern im ganzen Land tätig, sagte Rösler (FDP) am Montag beim deutsch-russischen Wirtschaftsgipfel auf der Hannover Messe.
Wünschenswert sei deshalb eine stärkere Unterstützung ihrer Geschäfte in den Regionen. Der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Eckhard Cordes, kündigte für Mai die Eröffnung einer "Kontaktstelle Mittelstand Russland" in Berlin an.
Cordes verwies auf die guten Handelsbeziehungen. Das Handelsvolumen sei auf 80 Milliarden Euro und damit auf einen neuen Rekord angestiegen. Cordes forderte aber auch Nachbesserungen. So könnte der Handel zwischen beiden Ländern in Folge des WTO-Beitritt Russland um eine Milliarde Euro entlastet werden, meinte er. Voraussetzung sei aber, dass Russland Fortschritte bei den Zollerleichterungen mache "und nicht auf Protektionismus setzt".
Cordes forderte zudem Fortschritte bei der Schaffung einer Freihandelszone und bei der Visaerteilung. "Wir müssen uns gemeinsame Ziele setzen und über eine Freihandelszone reden", sagte er. Wachstum sei in Europa nur miteinander zu erreichen, das habe die Zypern-Krise gezeigt. Die deutsche Wirtschaft sehe Russland hier als unverzichtbaren Partner.
Bei der Abschaffung der Visapflicht gebe es bereits gute Fortschritte, dies könne aber noch nicht alles sein. "Erleichterungen sind gut, die völlige Abschaffung ist besser", sagte Cordes. Wer in fünf Jahren zur Fußball-WM nach Russland fahren wolle, der sollte dies ohne Visa tun können.
Der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturov erklärte, gerade der Mittelstand bilde den Hauptmotor der russischen Industrie, diesem Thema werde Russland sehr viel Aufmerksamkeit widmen. Deutschland sei Schlüsselpartner Russlands für das Wohlwollen gegenüber seinem Land in Europa, sagte Manturov. Das Volumen des gegenseitigen Handels steige seit 2009 unentwegt.
Manturov erklärte, Russland arbeite intensiv an der Erschließung von Seltenen Erden. "Wir möchten den Markt demonopolisieren", erklärte er. Seltene Erden sind Metalle, ohne die Flachbildfernseher, Handys oder Energiesparlampen nicht funktionieren würden.
Der weltweite Bedarf steigt rasant, der Wettbewerb wird immer heftiger. China verfügt nach Schätzungen über ein knappes Drittel der weltweiten Ressourcen und beherrscht de facto den Weltmarkt. Andere Lagerstätten befinden sich in Kanada, den USA, Brasilien, Indien, Australien und Russland.
Kontakt zum Autor: stefan.lange@dowjones.com
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April 08, 2013 06:58 ET (10:58 GMT)
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