13.03.2019 10:46:45

RBS-Chef Davies: Zentralbank-Unabhängigkeit für Geldpolitik bewahren

Von Hans Bentzien

BASEL (Dow Jones)--Der Chairman der Royal Bank of Scotland, Howard Davies, hat davor gewarnt, Zentralbanken zu viele Aufgaben aufzubürden. Bei einer Konferenz des Financial Stability Institute in Basel wies Davies darauf hin, dass die großen Zentralbanken nach der Finanzkrise viele neue Aufgaben übernommen hätten, die nun ihre Unabhängigkeit gefährden könnten. "Es ist sehr überraschend, dass die großen Gewinner der Großen Finanzkrise in Bezug auf Macht und Status die Zentralbanken sind - trotz der Fragen, die es hinsichtlich ihrer Performance in den Jahren gibt, in denen sich die Spannungen aufbauten", sagte Davies, der erster Chef der britischen Finanzaufsicht FSA war.

Davies wies darauf hin, dass die US-Notenbank zusätzliche Aufgaben erhalten habe, die Europäische Zentralbank (EZB) 85 Prozent des europäischen Bankensystems überwache und die Bank of England für Geldpolitik verantwortlich sei, für QE, für makroprudenzielle Aufsicht, Bankenaufsicht und Versicherungsaufsicht - "eine bemerkenswerte Anhäufung von Aufgaben". Davies sagte: "Ich bin dafür, den Kern der Zentralbankunabhängigkeit für die Geldpolitik zu reservieren, die soviel wirtschaftlichen Nutzen gebracht hat", sagte Davies. Wenn man den Zentralbanken weitere Aufgaben übertrage, dann könnte das einen hohen Preis fordern.

Mit Blick auf das weltweite Finanzsystem sagte der RBS-Chef, er finde die allgemein gute Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken beruhigend. "Allerdings hat der politische Druck auf diese Akteure zugenommen und ihre Legitimität wird in Frage gestellt", sagte Davies. Die Bemühungen einiger Zentralbanken um mehr Dialog mit den Bürgern finde er zwar gut, "doch wenn wir uns auf ein Zeitalter von Amateur- und populistischen Zentralbankern und Aufsehern zubewegen sollten, dürften sich bald neue Risse im Finanzsystem zeigen".

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