31.12.2023 15:11:38

Presse-Institut: Mindestens 65 Medienvertreter in Gaza umgekommen

WIEN (dpa-AFX) - Im Gaza-Krieg sind nach Angaben des Internationalen Presse-Instituts (IPI) seit Beginn der israelischen Angriffe mindestens 65 Journalistinnen und Journalisten ums Leben gekommen. "Dies ist die größte Anzahl von Journalisten, die in einem modernen Krieg oder Konflikt in so kurzer Zeit getötet wurden", teilte das Institut am Samstag in Wien mit. An Israel und die internationale Gemeinschaft wurde appelliert, dafür zu sorgen, dass Medienvertreter frei und sicher arbeiten können. 2022 waren nach IPI-Angaben im Gesamtjahr 66 Medienschaffende umgekommen, im Jahr davor 45.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels am 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1200 Menschen in Israel ermordeten und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Die Zahl der seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza auf 21 672. Die Zahl lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Das Institut prangerte die Behinderung der Presse in vielen Ländern an. Es nannte unter anderem Afghanistan und China, wo Journalisten eingeschüchtert, belästigt, eingesperrt oder durch Zensur eingeschränkt würden. Private Technologieunternehmen vergrößerten die Bedrohungen, weil undurchsichtige Richtlinien Regierungen die Überwachung von Pressevertretern ermöglichten.

Manche Regierungen behinderten unabhängigen Journalismus unter dem Vorwand von Gesetzen gegen den Terrorismus oder Cyberkriminalität. Anderswo gerieten Medienunternehmen immer öfter unter politischen oder kommerziellen Einfluss. "Diese Bedrohungen beschränken sich nicht auf autokratische Regime", teilte das Institut mit. "Auch in den etablierten Demokratien werden Journalisten zunehmend schikaniert und in ihrer Arbeit behindert."/oe/DP/he

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