Zustellbenachrichtigungen |
14.01.2022 17:52:00
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Post-Aktie schließt in Rot: Rechnungshof-Kritik an Post - zu viele "Gelbe Zettel"
In Befragungen hätten 17 Prozent angegeben, eine solche Benachrichtigung erhalten zu haben, obwohl zum Zeitpunkt der Zustellung jemand im Haushalt anwesend war. Der Rechnungshof stellt in diesem Zusammenhang "Defizite bei der langfristigen Sicherstellung und zukunftsweisenden Ausrichtung der Grundversorgung mit Postdienstleistungen" fest. "Der Rechnungshof empfiehlt der Post AG, der ungerechtfertigten Ausgabe der 'Gelben Zettel' mehr Aufmerksamkeit zu widmen", so die staatlichen Prüfer zum teilstaatlichen Unternehmen.
Die Beschwerden stiegen übrigens auch bei der Paketzustellung - bei zunehmendem Paketvolumen: Von 2016 bis 2019 um 28 Prozent. Im Jahr 2019 gab es rund 100.000 Beschwerden zu Briefen und mehr als 110.000 zu Paketen.
Positiv beurteilt der Rechnungshof die Zustellgeschwindigkeit. "Gemäß einer europäischen Norm sollten 95 Prozent der Priority-Briefe im Inland innerhalb eines Werktags zugestellt sein, 90 Prozent der Pakete innerhalb von zwei Werktagen. Die Post AG erreichte diese Laufzeiten in den Jahren 2016 bis 2019 überwiegend oder übertraf sie sogar", so die Prüfer.
Von der Post AG hieß es heute: "Wie im Prüfbericht festgehalten, liegt die Erstzustellquote im Prüfungszeitraum bei über 90 Prozent. Services wie die Post Empfangsbox, die Abstellgenehmigung oder die Paketumleitung erhöhen diese Quote und reduzieren gleichzeitig die Benachrichtigungen. Die Zählweise der Erstzustellquote wurde von 2017 auf 2018 verändert. Durch diese Umstellung entsteht der Eindruck, die Anzahl der Benachrichtigungen sei überproportional zum Wachstum des Paketvolumens gestiegen. Gleichzeitig erhöhten sich im Untersuchungszeitraum die Paketmengen um 50 Prozent."
Der Zustellprozess sei klar geregelt, ein Zustellversuch habe in jedem Fall zu erfolgen. "Wir nehmen jeden einzelnen Fall ernst und gehen solchen Beschwerden unverzüglich nach", so das Unternehmen. Das vom Rechnungshof empfohlene Monitoring sei bereits im Zuge der Nachforschungen durch das Post-Kundenservice umgesetzt. Insbesondere bei Paketen seien Möglichkeiten geschaffen worden, die Sendungsverläufe detaillierter zu recherchieren.
Der Rechnungshof hat auch Anregungen für den Gesetzgeber. So würde sich der Mitbewerb, vereinfacht gesagt, die Rosinen herauspicken und gleichzeitig die abgelegenen Regionen der Post überlassen. "In diesem Zusammenhang verweist der Rechnungshof auf seine Empfehlung an den Gesetzgeber, einen tragfähigen finanziellen Ausgleichsmechanismus zu entwickeln", so die Prüfer. Zuständig für die Regulierung auf nationaler Ebene ist das Landwirtschaftsministerium.
An der Wiener Börse verlor die Post-Aktie bis Handelsschluss 1,69 Prozent auf 37,70 Euro.stf/kre
(APA)
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