Indonesien bietet sich an |
03.07.2022 16:16:00
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Positive Impulse für Tesla: Wo könnte die nächste Tesla-Gigafactory gebaut werden?
• Indonesiens Präsident will Musk Bau einer Tesla-Fabrik schmackhaft machen
• Neben dem attraktiven Ressourcenreichtums Indonesiens gibt es aber auch Nachteile
Bislang hat sich Elon Musk beim Bau von Teslas Gigafabriken auf die Triade USA, Europa und China konzentriert. Nun bietet ihm der indonesische Präsident an, die nächste große Fabrik in Indonesien zu errichten. Ob der Tesla-Chef auf das Angebot eingehen wird, ist ungewiss. Sicher ist indes, dass der Bau einer neuen Gigafactory das Sentiment um die Tesla-Aktie aufhellen würde.
Tesla-Aktie befindet sich im Abwärtstrend - Positive Impulse sind Mangelware
Die Tesla-Aktie befindet sich derzeit in einer tiefen Krise. Das aktuelle Kursniveau von 734,76 US-Dollar (Schlusskurs vom 27. Juni 2022) liegt mehr als 40 Prozent unter dem Rekordhoch, das der Autobauer am 4. November 2021 bei 1.243,49 US-Dollar markierte. Es waren viele verschiedene Faktoren, die den Anlegern die Kauflaune verdarben: Lieferengpässe, die Zero-COVID-Lockdowns in Shanghai, Musks geplanter Kauf von Twitter, steigende Leitzinsen mit der damit verbundenden allgemeinen Techaktien-Schwäche, die Entlassung von circa 3,5 Prozent der Belegschaft - um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Der Tesla-Kurssturz zehrte gleichfalls an dem Vermögen von Elon Musk: Zwar bleibt der Tech-Gründer weiterhin der reichste Mensch der Welt, jedoch hat sich sein Vermögen in den vergangenen Monaten stark reduziert. Laut Informationen von "Bloomberg" liegt dieses inzwischen "nur" noch bei 227 Milliarden US-Dollar, im November 2021 hatte es zeitweise noch knapp 340 Milliarden US-Dollar betragen.
Zweifelsohne wird es neuer positiver Impulse bedürfen, damit Musks Kernunternehmen wieder an die alten Höchststände anknüpfen kann. Neben den nächsten Quartalszahlen, die Ende Juli anstehen, dürften auch generelle Verlautbarungen über Teslas Zukunft entscheidend sein - beispielweise, wo und wann CEO Elon Musk den Bau einer neuen Gigafactory plant. Eine neue Fabrik könnte dringend benötigte weitere Produktionskapazitäten schaffen, in den vergangenen Jahren überstieg die Nachfrage konstant das Angebot der Tesla-Fahrzeuge.
Indonesiens Präsident buhlt um Tesla-Fabrik in seinem Land
Eventuell könnte Tesla eine solche Fabrik im aufstrebenden südostasiatischen Inselstaat Indonesien bauen. Der Präsident des viertbevölkerungsreichsten Staates der Welt, Joko Widodo, traf sich nämlich im Rahmen eines US-Gipfels mit Tesla-CEO Elon Musk. Dabei schlug Widodo dem Tesla-Gründer den Bau einer neuen Gigafactory in Indonesien vor. Widodo erläuterte diesbezüglich gegenüber "CNBC": "Wir haben viele Gespräche geführt, insbesondere darüber, wie Tesla seine Industrie vom vorgelagerten bis zum nachgelagerten Bereich aufbauen kann, angefangen bei der Schmelze, über die Kathoden- und Vorstufenindustrie, den Bau von EV-Batterien, Lithiumbatterien [und] dann die Fahrzeugfabrik." All diese Produktionsschritte sollen idealerweise in Indonesien ablaufen, weil das "sehr effizient" sei. Neben Tesla hat Widodo auch Ford direkt auf die Möglichkeit eines Fabrikbaus in Indonesien angesprochen, ebenfalls habe er "andere Autobauer" im Visier.
Musks Entscheidung sei "noch nicht getroffen"
Nach Angaben von Widodo schickte Musk anschließend ein Team nach Indonesien, um dort die Vorteile einer möglichen Tesla-Fabrik auszuloten. Musks Team habe "das Potenzial von Nickel und die Umweltaspekte" geprüft, "aber das Auto-Team ist nicht gekommen", bedauerte Widodo. Dies könne in "naher Zukunft" aber nachgeholt werden - eine Entscheidung, ob Tesla eine Fabrik in Indonesien bauen werde, sei deshalb "noch nicht getroffen worden".
Großer Vorteil von Indonesien: Ressourcenreichtum
Es ist unbestritten, dass Indonesien verschiedene Vorteile für eine potenzielle Tesla-Fabrik bereit hält. Zuvorderst ist der Ressourcenreichtum des Inselstaates hervorzuheben. Indonesien verfügt über reiche natürliche Vorkommen an Zinn, Kupfer, Nickel, Kobalt und Bauxit, von denen einige wichtige Materialien für Batterien von Elektrofahrzeugen sind. Diese Rohstoffe sollen vermehrt industriell in Indonesien verwertet werden. "Wir wollen ein industrielles Ökosystem für Lithiumbatterien aufbauen", sagte Widodo und argumentierte, dies würde auch Arbeitsplätze schaffen und Steuereinnahmen generieren.
Darüber hinaus ist Indonesien selbst ein aufstrebender Markt für Elektrofahrzeuge, das Land konnte in den vergangenen Jahren - mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 - laut Informationen von "Statista" stets Wirtschaftswachstumsraten von mindestens fünf Prozent verkünden. Der zunehmende Wohlstand dürfte langfristig die Mittelschicht vergrößern, was wiederum die Nachfrage nach den vergleichsweise teuren Tesla-Autos ankurbeln könnte.
Dem indonesischen Präsidenten wird Protektionismus vorgeworfen
Jedoch gibt es auch einige potenzielle Störfaktoren in Indonesien. Das Land kann in puncto Rechtssicherheit, Infrastruktur und Ausbildungsniveau (noch) nicht mit Industriestaaten wie den USA und Deutschland oder auch Chinas Ostküste mithalten. Korruption sowie wirtschaftspolitische Unwägbarkeiten sind in Indonesien weiterhin ein großes Problem. So wird dem Präsidenten Widodo Protektionismus vorgeworfen, wie "CNBC" berichtet. Unter Widodo hat das rohstoffreiche Indonesien die Ausfuhr von wichtigen Rohstoffen verboten, darunter unverarbeitetes Nickel im Jahr 2020, Kohle im Jahr 2021 und Speiseöl im April. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Inlandspreise zu stabilisieren. Widodo widerspricht den scharfen Vorwürfen: "Nein, ich denke, es ist kein Protektionismus. Aber wir wollen, dass die Wertschöpfung in Indonesien bleibt [...]. Wenn wir weiterhin die Rohstoffe exportieren, erhalten andere Länder die Wertschöpfung", sagte er. Stattdessen solle die industrielle Wertschöpfung in Indonesien selbst stattfinden. Ob Tesla oder auch Ford zur industriellen Entwicklung Indonesiens mittels dem Bau von Auto-Gigafabriken beitragen wollen, das werden die kommenden Monate zeigen. Zumindest die aktuell eklatanten Ressourcenengpässe könnten dabei für das rohstoffreiche Land sprechen.
Redaktion finanzen.at
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