19.05.2021 20:30:38

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Verfrühter Abgesang, Kommentar von Alex Wehnert zu Kryptowährungen

Frankfurt (ots) - Trotz der Kursstürze populärer Cyberdevisen ist es zu früh, um

Abgesänge auf die Kryptowelt anzustimmen. Dies soll nicht bedeuten, dass die

Abkehr Elon Musks und des von ihm geführten E-Autobauers Tesla, die mit ihrem

Engagement entscheidend zur Bitcoin-Rally beigetragen haben, keinen Grund zur

Sorge darstellt. Doch zumindest die Argumente, mit denen Musk den Entzug seiner

Unterstützung für die Kryptowährung begründet, sind nicht wirklich stichhaltig.

Der streitbare Milliardär hatte auf Sorgen bezüglich des hohen Stromverbrauchs

von Bitcoin-Mining verwiesen. Allerdings werden Marktstrategen nicht müde zu

betonen, dass der absolute Großteil des neuen Krypto-Angebots über erneuerbare

Energien generiert wird. Damit sind Ressourcenkonflikte zwar nicht

ausgeschlossen. Für andere institutionelle Investoren, die ein Krypto-Engagement

aus Nachhaltigkeitsbedenken scheuen, ist diese Information aber trotzdem

wichtig. Für sie gilt es, das Ökosystem der Cyberdevisen differenzierter zu

betrachten, als es Musk, der das Segment vor allem als Spielwiese für sein Ego

zu sehen scheint, tut.

Auch dass sich China erneut gegen Kryptowährungen positioniert hat, bietet noch

keinen Anlass zur Hysterie. Natürlich kommt der Druck aus dem Reich der Mitte

für Bitcoin & Co. zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Und dass Investoren nervös

wurden, als Bitcoin am Mittwoch in der Folge zeitweise unter die Marke von 31

000 Dollar abrutschte, ist ihnen nicht zu verdenken. Allerdings ist die

Abneigung Pekings gegen Kryptowährungen kein neues Phänomen; die chinesischen

Kryptobörsen sind schon seit Jahren vom Festland verbannt.

Ohnehin müssen Anleger am Kryptomarkt mit hoher Volatilität und heftigen

Rückschlägen rechnen. Auch im vergangenen Frühjahr halbierte Bitcoin im Zuge des

allgemeinen Corona-Marktcrashs zwischen Anfang Februar und Mitte März seinen

Wert. Die Rekordfahrt, in deren Verlauf die Cyberdevise im April des laufenden

Jahres auf nahezu 65 000 Dollar kletterte, hielten damals wohl nur die kühnsten

Beobachter für möglich.

Angesichts der Historie erscheint es nicht ausgeschlossen, dass Marktteilnehmer

die aktuellen Kursrücksetzer in der Retrospektive als gute

Einstiegsgelegenheiten beurteilen werden - vor allem, wenn die Preisniveaus

infolge der aufgestauten Konsumentennachfrage und der Angebotsverknappung in

vielen Branchen rasant weiter steigen. Denn in Zeiten hoher Inflation könnten

zentralbankunabhängige Kryptowährungen noch äußerst attraktiv werden.

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