Exklusiver Live-Stream direkt von der World of Trading - 2 Tage mit einzigartigen Themen und Experten. Kostenlos teilnehmen + Videos erhalten. -w-
30.01.2023 20:34:38

OTS: Börsen-Zeitung / Gunst der Stunde, Kommentar zur Commerzbank von Anna ...

Gunst der Stunde, Kommentar zur Commerzbank von Anna Sleegers

Frankfurt (ots) - Wenn die Commerzbank oder andere börsennotierte Gesellschaften

sich den Aufwand machen, Ergebniskennziffern vor dem eigentlichen

Veröffentlichungstermin zu publizieren, ist dies zumeist der Ad-hoc-Pflicht

geschuldet. Kursrelevante Nachrichten gilt es, alsbald einer breiten

Öffentlichkeit bekannt zu machen, damit im Idealfall alle Anleger in die Lage

versetzt werden, die ihnen angemessen erscheinenden Konsequenzen daraus zu

ziehen.

Im Fall der zum Wochenauftakt veröffentlichten Commerzbank-Mitteilung liegt der

Fall anders. Aus dem darin enthaltenen Hinweis darauf, dass das Institut auch im

Jahr 2022 ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)

erzielt hat, lässt sich keineswegs ableiten, dass die Commerzbank bei der

Bilanzvorlage am 16. Februar mit einer positiven Überraschung aufwarten wird.

Der eigentliche Adressat der Mitteilung ist aber auch nicht die

Börsenöffentlichkeit, sondern die Deutsche Börse. Sie entscheidet in gut zwei

Wochen, welcher Titel den Gasehersteller Linde im Dax ablösen wird.

Gemessen an der für die Entscheidung maßgeblichen Marktkapitalisierung wäre die

Commerzbank zumindest auf der Basis der zuletzt veröffentlichten Rangliste die

natürliche Kandidatin. Voraussetzung für die Aufnahme in den Dax 40 ist nach dem

Regelwerk der Deutschen Börse jedoch, dass das Unternehmen mindestens zwei Jahre

hintereinander ein positives Ebitda ausgewiesen hat. Dumm nur, dass Banken,

deren Zinseinnahmen Kerngeschäft sind, in der Regel gar kein Ebitda ausweisen.

Aus diesem Grund hat sich die Commerzbank die Mühe gemacht, diese für sie sowohl

in der internen Steuerung als auch mit Blick auf die Bewertung von außen

weitgehend unerhebliche Kennziffer auszurechnen und zu publizieren.

Es spricht für sich, dass bei der jüngsten Neuregelung der Aufnahmekriterien für

den Dax keine Kennziffer Eingang in das Regelwerk der Deutschen Börse fand, die

für Banken relevant ist. Aufgrund der Drei-Säulen-Struktur bringt die

Kreditwirtschaft mit Blick auf die Börse einfach nicht genügend Gewicht auf die

Waage. Das mag man bedauern. Zu begrüßen ist jedoch, dass die Commerzbank sich

sichtlich bemüht, die Gunst der Stunde zu nutzen. Wer weiß, ob bei der nächsten

Indexüberprüfung wieder ein Platz im Auswahlindex vakant ist.

Der Wiederaufstieg wäre ein Gewinn für die Commerzbank, die damit für eine

breitere Investorengruppe interessant würde. Für die Deutsche Börse wäre es

ebenfalls wünschenswert, wenn der Dax neben der global ausgerichteten Deutschen

Bank wieder ein weiteres Finanzinstitut enthalten würde. Immerhin ist es ihr

Anspruch, dass der um zehn Mitglieder erweiterte Auswahlindex die deutsche

Wirtschaft abbildet. Nimmt man dies ernst, darf die Commerzbank mit ihrem

Schwerpunkt auf der Finanzierung des deutschen Mittelstands eigentlich nicht

fehlen.

In Stein gemeißelt ist es indes nicht, dass das tatsächlich klappt. Die Anfang

Januar veröffentlichte Rangliste basiert auf Dezember-Daten. Angesichts des

nicht endenden Krieges in der Ukraine haben Rüstungsaktien Konjunktur an der

Börse. Gut möglich also, dass Rheinmetall bis zum Stichtag Ende des Monats doch

noch an der Commerzbank vorbeizieht.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069-2732-0

www.boersen-zeitung.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/5429210

OTS: Börsen-Zeitung

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 322,59 0,92%