08.02.2016 20:56:39

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Börsen-Zeitung: Im Treibsand, Kommentar zum Aktienmarkt von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Der Jahresauftakt 2016 hat am Aktienmarkt

durchaus Ähnlichkeiten mit dem Vorjahr - nur mit umgekehrten

Vorzeichen. Sprengte 2015 eine spektakuläre Hausse des Dax, die sogar

in US-Medien Thema war, sämtliche Prognosen, hat nun der schwächste

Start des deutschen Aktienmarktes seit einem halben Jahrhundert die

Analysten auf dem falschen Fuß erwischt. Bei 11450 und 11538 Zählern

lag vor nur sechs Wochen der Durchschnitt der Bankenprognosen für den

Index, den das ZEW ermittelt hatte. Sie sind nur noch Makulatur.

Wie im Treibsand wurde der Dax gestern langsam, aber sicher unter

die Marke von 9000 Zählern gesogen. Die noch zur Jahreswende für

sicher gehaltenen, für den Aktienmarkt konstruktiven fundamentalen

Rahmenbedingungen scheinen sich Zug um Zug in Luft aufzulösen. Gingen

die Marktteilnehmer vor wenigen Wochen noch davon aus, dass sich das

globale Wachstum in diesem Jahr leicht beschleunigen wird, zeichnet

sich eine erneute Enttäuschung ab.

Längst gehen Befürchtungen über eine erneute

Wachstumsverlangsamung hinaus. Unter dem Eindruck der Entwicklung in

China und den Emerging Markets insgesamt, der Rohstoff-Baisse sowie

enttäuschender Konjunkturdaten und Unternehmensberichte greifen

zunehmend Rezessionsängste um sich. Für Nervosität sorgt der Umstand,

dass der US-Konjunkturzyklus weit fortgeschritten ist. Zuletzt

verstärkte sich die Verunsicherung durch zunehmende Befürchtungen

über Risiken in der Bankenbranche. Da reichten Gerüchte über einen

Konkursantrag des US-Schieferölförderers Chesapeake gestern aus, um

einen Ausverkauf der Bankaktien auszulösen.

Symptome der Übertreibung sind unübersehbar. Gerade im

Bankenbereich verhalten sich Aktien, CDS und Anleihen, als wäre

gerade ein Unglück vom Ausmaß des Lehman-Desasters geschehen. Auch

andere Assets wie etwa Öl und Industriemetalle haben Niveaus

erreicht, wie sie seit 2009, als die Weltwirtschaft und das

Finanzsystem vor dem Kollaps zu stehen schienen, nicht mehr zu sehen

waren. Dabei ist weit und breit keine mit der Nach-Lehman-Zeit

vergleichbare Krise erkennbar und die Weltwirtschaft noch längst

nicht in der Rezession.

Doch das nutzt derzeit ebenso wenig wie etwa die Tatsache, dass

der niedrige Ölpreis auch positive Konjunkturimpulse setzt und die

Notenbanken ein stützender Faktor bleiben. Erst wenn sich die

Datenlage so verbessert, dass die Rezessionsängste schwinden, werden

sich auch die Märkte stabilisieren.

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