31.07.2017 20:36:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Der Supertanker wendet, Kommentar zur ...

Börsen-Zeitung: Der Supertanker wendet, Kommentar zur Großbank HSBC

von Andreas Hippin

Frankfurt (ots) - Die britische Großbank HSBC hat die Wende fast

vollzogen. Wachstum in Asien, steigende Zinsen in den Vereinigten

Staaten und Hongkong sowie ein größerer Risikoappetit der Kunden

haben ihr den nötigen Schwung verliehen. Sorgen, dass die Dividende

nicht mehr aus dem laufenden Geschäft gedeckt werden könnte, sind

verpufft. Stattdessen erfreut das Management die Anleger mit

Aktienrückkäufen. Die weit über die selbst gesetzte Zielspanne

hinausgeschossene Kernkapitalquote macht es möglich.

Anders als eine Dividendenerhöhung, die nur schwer wieder

zurückgenommen werden kann, sind Aktienrückkäufe mit einer einmaligen

Sonderzahlung zu vergleichen, aus der keine weiteren Ansprüche

entstehen. Greift man aber öfters zu diesem Mittel, können sich

dennoch Entzugserscheinungen bemerkbar machen, wenn eine Zeit lang

keine weiteren Rückkäufe folgen.

Derzeit gibt es allerdings keinen Grund zu der Annahme, dass sich

die gute Geschäftsentwicklung als nicht nachhaltig erweisen könnte.

Zum einen hebt die Flut alle Boote. HSBC profitiert von der

breitangelegten Erholung der Weltwirtschaft, die auch anderen

Instituten zu besseren Ergebnissen verholfen hat - etwa in Form

niedrigerer Wertberichtigungen für Problemkredite. Zum anderen ist

das 1865 in Hongkong gegründete Institut zwar formal die größte Bank

Europas und hat seinen Sitz seit einigen Jahren in London. Es handelt

sich aber um einen Supertanker, eines der letzten wirklich global

tätigen Institute.

Das Geschäft von HSBC findet in erster Linie in den

Wachstumsregionen Asiens statt. Das Management verlagert zunehmend

den Schwerpunkt in diese Richtung, der Verkauf des Brasiliengeschäfts

war ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Im chinesischen

Perlflussdelta fasst das Institut zunehmend Fuß. Noch in diesem Jahr

soll HSBC Qianhai Securities in Shenzhen an den Start gehen - das

erste Wertpapierhaus der Volksrepublik, das sich mehrheitlich in

ausländischem Besitz befinden wird.

Für die Kosten im Zusammenhang mit dem EU-Austritt Großbritanniens

hat HSBC 4 Mill. Dollar ins zweite Quartal gebucht. Alles in allem

schätzt CEO Stuart Gulliver, dass der Umzug von Teilen des Geschäfts

nach Paris mit bis zu 300 Mill. Dollar zu Buche schlagen wird. Das

ist weniger als die Brandmauer kostet, die künftig das britische

Retailgeschäft von riskanteren Geschäftsbereichen abschirmen soll.

Man darf gespannt sein, welchen Umfang der nächste Rückkauf haben

wird.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!