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29.04.2016 20:50:40

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Börsen-Zeitung: Der schlechte Ruf des Mai, Marktkommentar von

Christopher Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Kaum ein Monat hat bei den Anlegern einen derart

schlechten Ruf wie der Mai. Denn die Statistik zeigt, dass mit dem

Mai eine bis September dauernde Phase beginnt, in welcher der Dax

deutlich schlechter abschneidet als in der Zeit von Oktober bis

April. Mit 0,1% zeigt die schlechtere Dax-Jahreszeit im Vergleich zur

guten Saison eine Underperformance von immerhin einem Prozentpunkt.

So sieht jedenfalls die durchschnittliche Entwicklung des Index seit

1960 aus, wie die DZ Bank kürzlich in einer Studie gezeigt hat. Nicht

nur das: Die Untersuchung hat auch gezeigt, dass sich die

Underperformance in den zurückliegenden Jahrzehnten noch verstärkt

hat. Der Höchstwert wurde seit dem Jahr 2010 mit 2,4 Prozentpunkten

gemessen, gefolgt von den Jahren 2000 bis 2009 sowie 1990 bis 1999

mit 2,1 bzw. 1,4 Prozentpunkten. Kein Wunder, dass die berühmte

Börsenweisheit: "Sell in May and go away" so viel Beachtung findet.

Doch so einfach ist das nicht. Meistens kam es in der

Vergangenheit im Sommer nicht zu einer ausgeprägten Korrektur,

sondern zu einer Seitwärtsbewegung, so die DZ Bank. Zudem zählt der

Juli zu den stärksten Börsenmonaten. Letztlich, so das Institut, gibt

es für das Saisonmuster nur einen statistischen Beleg. Die Frage,

warum die Regel zutrifft, sei nicht zu beantworten. Ursprünglich habe

der Ansatz darauf mythologisiert, dass früher die New Yorker

Markakteure im Sommer wegen der Hitze die Stadt verlassen hätten, um

auf ihren Landsitzen am Meer die Freizeit zu genießen und damit auch

dem damals durch Privatinvestoren bestimmten Börsenhandel

fernzubleiben.

Nach dem Blick auf die Prägung des heutigen Börsenhandels, der zu

99% institutionell und auch im Sommer hoch liquide sei, sowie

einschlägige Urlaubsstatistiken "dürfte sich die Erkenntnis

durchgesetzt haben, dass solche Bewegungen vielfach dem Zufall

unterliegen". Die angesichts der Komplexität des Marktgeschehens viel

zu simple Sell-in-May-Regel, so die Bank, ist nicht dazu geeignet,

das eigene Vermögen zu mehren.

Ein weiterer Fehler der Regel ist, dass der Saisoneffekt

rückblickend messbar ist, niemals aber tatsächlich garantiert ist,

dass die Underperformance wirklich eintreten wird. Zudem befindet

sich der Markt in jedem Jahr in einer spezifischen Lage. Darauf

verwies am Freitag die Helaba. Was für den langfristigen Durchschnitt

aller Jahre gelte, treffe bei weitem nicht für jedes Jahr zu. Die

Outperformance der Saisonstrategie gegenüber "Buy and Hold" beim Dax

sei vor allem darauf zurückzuführen, dass hierdurch die hohen

Kursverluste wie während der Baissen der Jahre 1990, 2000 bis 2002

und zum Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 sowie im Zuge der

Euro-Staatsschuldenkrise 2011 zu einem großen Teil hätten vermieden

werden können. "Auch im letzten Jahr hätte es sich ausgezahlt, in

dieser Phase bei Aktien kürzerzutreten". Der Dax habe von Anfang Mai

bis Ende September mehr als 15% eingebüßt. Die Gründe hierfür hätten

aber in einer deutlichen Überbewertung gelegen.

Auf Basis der gängigsten Kennziffern seien deutsche Standardwerte

damals ausgesprochen teuer bewertet gewesen. Gleichzeitig seien die

Anleger sehr offensiv positioniert gewesen. In diesem Jahr seien

Aktien dagegen trotz der Erholung der vergangenen Monate noch immer

moderat bewertet. Zudem seien die Anleger eher zurückhaltend

positioniert. Von einer Überhitzung seien Aktien weit entfernt.

Angesichts der Erholungsanzeichen bei wichtigen konjunkturellen

Frühindikatoren würden sich zudem wahrscheinlich die

Gewinnperspektiven im weiteren Jahresverlauf wieder verbessern. Es

bestehe derzeit somit kein Grund, sich von Aktien zu verabschieden.

Die Commerzbank rechnet mit einer Richtungsentscheidung im Mai

oder Juni und verweist auf historische Muster. Auch in früheren

Jahren mit einem schwachen Jahresauftakt - wie 1995, 2001, 2008 und

2009 - habe es häufig eine kurzfristige Zwischenerholung gegeben, die

bis Mitte des zweiten Quartals angehalten habe. "Die

Richtungsentscheidung fiel dann im Mai oder Juni, was auch 2016

passieren dürfte". Seinen Optimismus für den Dax begründet das

Institut jedoch nicht mit jahreszeitlichen Mustern, sondern mit der

im Euroraum um 10% gewachsenen Geldmenge M1. Sie sei seit 1996 ein

guter Indikator für die Entwicklung des Kurs-Buchwert-Verhältnisses

(KBV) des Dax gewesen. So habe bei einem M1-Wachstum von 10% das KBV

regelmäßig eher im Bereich von 1,6 gelegen, was einem Dax von 11200

entsprechen würde. Ein Abrutschen des Dax in Richtung seines

Buchwerts, der aktuell bei 7000 Punkten liege, hab es nur in Jahren

wie 2001, 2008 und 2011 gegeben, in denen die Geldmenge stagniert

habe oder geschrumpft sei.

OTS: Börsen-Zeitung

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Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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