15.12.2014 20:16:47

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Börsen-Zeitung: Der Futternapf füllt sich, Kommentar zu Private Equity

von Walther Becker

Frankfurt (ots) - Es ist mit Sicherheit einer der letzten Deals

des ablaufenden Jahres und der 2014 bis dato größte angekündigte von

Private Equity: 8,2 Mrd. Dollar bietet ein Konsortium um den

europäischen Finanzinvestor BC Partners für Petsmart in den USA.

Kleinvieh macht auch Mist: Das gut 9-Fache des operativen Ergebnisses

wird in dieser schuldenfinanzierten Übernahme für den Händler von

Katzen- und Hundefutter hingeblättert.

Damit geht ein alles in allem durchwachsenes Jahr für die

Beteiligungshäuser zu Ende. Denn trotz prall gefüllter Fonds und

einer so günstigen Finanzierung wie kaum je zuvor haben es die

Investoren auf Zeit schwer, mit strategisch orientierten

Interessenten gleichzuziehen. Denn konkurrierende Unternehmen können

in der Regel Synergien nutzen. Etwa 10% des globalen Marktes für

Übernahmen und Fusionen stellt Private Equity dieses Jahr, im

nächsten sollen 15 bis 20% werden, hoffen Investmentbanker. Auf dem

Hoch der kreditfinanzierten Welle waren es 2007 rund 23%.

Auch wenn es den Fondsmanagern gelungen ist, im Zuge von

"Primaries" Hörgeräte von Siemens oder Wärmetauscher von Gea und

Alstom zu erwerben, machen sich neue Ziele rar. Insofern überwiegen

hierzulande "Secondaries", in denen ein Finanzinvestor an den

nächsten verkauft: so der Feuerlöscherhersteller Minimax Viking, der

Verpackungshersteller Mauser, Median Kliniken oder SIG Combibloc. Der

Autobahnraststättenbetreiber Tank & Rast dürfte 2015 kommen.

Zudem es ist gelungen, mit dem Druckfarbenhersteller Flint und dem

Aromenanbieter Wild aus Heidelberg, Konzerne als Käufer zu gewinnen.

Und Private Equity nutzt die gestiegenen Bewertungen an den Börsen:

etwa mit dem Abverkauf von Paketen an ProSieben, die mit höherem

Streubesitz das Zeug zum Dax-Kandidaten hat, und mit der Platzierung

von Blocks in Hugo Boss. Weniger stark vertreten sind neue

Börsengänge aus den Portfolios. Private-Equity-Häuser nutzen die

positive Stimmung, um Beteiligungen zu veräußern - in diesem Jahr

sind es in Deutschland an die 140 Portfoliofirmen im Wert von über 22

Mrd. Euro - der zweithöchste Wert seit 2004.

Für neues Futter dürfte die M&A-Welle globaler Konzerne sorgen. So

steht Private Equity beispielsweise bereit für abzugebende

Aktivitäten aus der Megafusion am Zementmarkt - Lafarge mit Holcim -

und dürfte darauf spitzen, bei einer eventuell kommenden Übernahme am

weltweiten Biermarkt zum Zuge zu kommen. Und Aktionärsaktivisten, die

wie bei Petsmart auf Verkäufe dringen, spielen Private Equity in die

Hände.

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