Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
09.12.2016 20:46:41

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Auf der Überholspur, Marktkommentar von ...

Börsen-Zeitung: Auf der Überholspur, Marktkommentar von Christopher

Kalbhenn

Frankfurt (ots) - Rund um den Globus sind die Aktienmärkte ins

Rollen gekommen und bescheren den Anlegern das, was man gemeinhin

Jahresschluss-Rally nennt. Die Rekordjagd der US-Indizes - in der

abgelaufenen Woche ist mit dem Dow Jones Transportation das letzte

noch fehlende wichtige Marktbarometer auf einen Höchststand

geklettert - hat die Industrieländeraktienmärkte der übrigen

Zeitzonen erfasst. In der Woche nach dem gescheiterten italienischen

Verfassungsreferendum hat der Dax endlich das alte Jahreshoch von

etwas mehr als 10800 Punkten überwunden, um dann noch zügig über die

Schwelle von 11000 Zählern zu steigen. Mehr noch: Beim Wochenschluss

von 11204 Punkten steht nun ein Plus seit Jahresbeginn von 4,3% zu

Buche, nachdem der Index vor dem Referendum noch leicht im Minus

gelegen hatte. Damit hat der Dax endlich die Performance zehnjähriger

Bundesanleihen, die nur noch bei 3,7% liegt, übertroffen. Auch in

Japan wurden neue Höhen erreicht. Am Freitag stieg der Nikkei

erstmals in diesem Jahr über die Schwelle von 19000 Zählern.

VDax vor Zweijahrestief

Die Zuversicht der Marktteilnehmer lässt sich an den

Volatilitätsindizes deutlich ablesen. So sank der deutsche VDax-New

am Freitag bis auf 15,87 Zähler. Seit Anfang 2015 hat dieser

Gradmesser der Marktnervosität nur an zwei Tagen des zurückliegenden

Septembers einen niedrigeren Stand gesehen. Sinkt der Index auch noch

unter das September-Tief von 15,42 Zählern - und das scheint absolut

möglich -, würde er damit den tiefsten Stand seit zwei Jahren

erreichen.

Zu der Rally trägt neben der Tatsache, dass mit dem

Italien-Referendum das letzte politische Unsicherheitsmoment des

Jahres abgehakt ist, die akkommodierend bleibende Geldpolitik bei,

auch wenn die Fed sehr wahrscheinlich in der neuen Woche ihren

behutsamen Zinsnormalisierungskurs mit einer längst überfälligen

Anhebung ihres Leitsatzes wieder aufnehmen wird. Entscheidend sind

aber die Aussichten auf eine spürbar bessere Entwicklung von

Konjunktur und Unternehmensgewinnen, die mit dem Wahlsieg von Donald

Trump starken zusätzlichen Auftrieb erhalten haben. Damit verbessert

sich das Umfeld für Aktien, während Anleihen unter der Aussicht auf

einen spürbaren Anstieg von Inflation und Zinsen leiden.

Die Frage ist nun aber, welches Potenzial die Aktienmärkte nach

den deutlichen Kursavancen seit der US-Wahl haben bzw. ob sie in den

nächsten Tagen und Wochen in dem Tempo weiter klettern können, und

dies angesichts eines mit rund 17 bereits recht üppigen

Kurs-Gewinn-Verhältnisses am amerikanischen Aktienmarkt. Hier muss

die ehrliche Antwort wohl sein, dass dies derzeit niemand voraussagen

bzw. vorausahnen kann, weil schlichtweg die entscheidenden

Informationen fehlen. Eine einigermaßen fundierte Einschätzung wird

erst möglich sein, wenn sich abzeichnet, wie viel der neue Präsident

von seinen im Wahlkampf angekündigten Vorhaben umsetzen wird (und

kann). Dieser Unsicherheitsfaktor kann zu vorübergehenden

Rückschlägen führen, sollten - hoffentlich demnächst auch ohne

Twitter - Äußerungen Trumps folgen, die die deutlich rosiger

gewordene Wahrnehmung der Marktteilnehmer in Frage stellen.

Dieses Risiko ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Trump wird

wohl bezüglich so mancher Ankündigung zurückrudern müssen. So haben

die Republikaner in beiden Häusern des Kongresses die Mehrheit. Doch

ob viele Parteigenossen Trumps tatsächlich sehr darauf erpicht sind,

die Staatsverschuldung so hochzujagen, wie es Trumps Ankündigungen

implizieren, ist fraglich. Dabei kann es auch um eine Frage der

Glaubwürdigkeit gehen. Schließlich hat die Partei Obama geraume Zeit

eine Anhebung der Schuldengrenze verweigert und damit die USA sogar

an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geführt. Legt man seine

Ankündigungen zugrunde, wird Trump die neue Schuldenobergrenze im

kommenden Jahr locker knacken. Werden die Republikaner sich dann auf

den Standpunkt stellen: "Was soll's, was interessiert uns, was wir

bislang zu dem Thema gesagt haben"?

Kurzum: Nach wie vor gilt, dass Trump wahrscheinlich noch einige

Abstriche an seinen Wahlkampfaussagen machen wird, was manche

Hoffnung auf Ankurbelungsmaßnahmen schmälern könnte. Das kann man

aber auch positiv sehen, denn es könnte auch für die Tiraden gegen

ausländische Billigkonkurrenz und seine heftige Kritik an der

Verlagerung von Produktion an günstigere Standorte im Ausland gelten.

Zumindest den verunsicherten Finanzmärkten der Schwellenländer würde

das Auftrieb geben.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 261,75 -0,18%
Dow Jones 44 721,10 -0,31%